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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm
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umzusteigen. »Das macht so«, belehrte er die Professoren und setzte sich mit leisem Gebrumm in Bewegung, »und es ...«
    Doch das Fenster schlug krachend zu. Das Kleinauto kurvte in die Küche und verkündete, daß es sehr hungrig sei. Ob es wohl ein Brötchen haben könne.
    »Ich bin keine Tankstelle«, erklärte Hanna. »Benzin führen wir nicht. Fahr ab!«
    Das Kleinauto schnurrte auf seinen zwei Beinen aus der Küche und ging auf die Suche nach Fahrgästen. Schelm, der Affe, kam angaloppiert und machte erst halt, als er auf Brummers Schulter saß.
    »Du bist mein Fahrgast«, bestimmte Brummer, und Schelm klammerte sich an seinem Haar fest, während die Fahrt bei Spitzengeschwindigkeit durch den ganzen Garten ging. Ab und zu wurde gehupt; doch in der Tat: die Hupe war leise.
    »Ein eigenartiges Kind«, bemerkte Hanna zu Frau Kirrin, als diese in die Küche trat. »Man kann ihm nicht wirklich böse sein - ihm und seinen Autos. Ich habe noch nie erlebt, daß ein Kind so autotoll ist. Eines Tages wird er sich in eines verwandeln.«
    Am nächsten Tag setzte Regenwetter ein und verbannte Brummer ins Haus. Er brauchte nicht lange dazu, bis er die Nerven aller totgefahren hatte, so wild raste er hupend und ratternd als Auto durchs ganze Haus.
    »Nun hör einmal«, sagte Hanna zu ihm, als er zum zwanzigstenmal durch ihre Küche seine Kreise zog. »Ich habe nichts dagegen, daß du ein Lloyd oder ein VW oder ein Ford oder sogar ein Mercedes 300 bist - aber nicht in meiner Küche! Und was soll man davon halten, daß ein Luxusauto, wie der Mercedes 300, Gebäck aus meiner Dose stibitzt! Es sollte sich schämen!«
    »Nun ja, wenn ich kein Benzin bekomme, muß ich mir eben einen anderen Treibstoff beschaffen, nicht?« fragte Brummer. »Sieh dir Schelm an - er bedient sich mit Äpfeln aus der Speisekammer, aber keiner schilt ihn deshalb.«
    »Ach du meine Güte! Ist diese Kreatur schon wieder in der Speisekammer?« rief die arme Hanna und stürzte durch die Küche. »Ich möchte nur wissen, wer die Tür offengelassen hat.«
    »Tim«, sagte Brummer.
    »Kleiner Schwindler!« wies ihn Hanna zurecht, während sie Schelm aus der Speisekammer jagte. »Tim würde so etwas nie tun. Er ist grundanständig, kein Dieb wie dein Affe!«
    »Magst du ihn nicht?« wollte Brummer wissen. Es klang sehr betrübt. »Er mag dich aber!«
    Hanna sah zu dem Äffchen hinüber. Es hatte sich in eine Ecke gedrückt, die Arme vors Gesicht gelegt und sah winzig und traurig aus.
    Ein kleines braunes Auge schielte zwischen den Armen heraus nach Hanna.
    »Du bist ein Schauspieler!« sagte Hanna. »Sitzt da wie der unglücklichste Affe der Welt und denkst die ganze Zeit nur darüber nach, welchen Unfug du als nächstes anstellen könntest. Da - hol dir den Keks, du Spitzbube! Und wage dich heute morgen nicht mehr in Tims Nähe! Er ist bitterböse auf dich!«
    »Was hat Schelm Tim denn zuleide getan?« fragte Brummer erstaunt.
    »Er hat aus Tims Napf einen Knochen gestohlen«, erzählte ihm Hanna. »Tims Knurren war wie ein Donnergrollen. Ich fürchtete wirklich, er würde ihm den Affenschwanz abbeißen. Du hättest sehen sollen, wie Schelm getürmt ist.«
    Schelm hatte sich inzwischen behutsam an Hanna herangemacht und dabei den Keks in ihrer Hand nicht aus den Augen gelassen. Er hatte für seine verschiedenen Diebstähle schon mehrere Klapse von ihr bezogen und war nun vor dieser schnellen Hand auf der Hut.
    »Nun komm schon - hol dir den Keks!« forderte ihn Hanna auf. »Und schau nicht so drein wie ein Häufchen Elend, sonst ertappe ich mich plötzlich dabei, wie ich dir noch einen zweiten Keks gebe. He - wo ist er jetzt?«
    Der Affe hatte den Keks mit seinen behenden Fingern gepackt und jagte damit zur Tür. Diese war geschlossen, und als Brummer ihm öffnete, drang Tim in die Küche ein. Er hatte vor der Tür gelegen und sich den Duft der Suppe auf dem Herd um die Nase wehen lassen.
    Schelm sprang auf eine Stuhllehne. Von dort herab kam ein seltsames kleines Wimmern - es klang wie eine Entschuldigung. Tim stand unbeweglich, nur die Ohren zuckten. Die Tiersprache verstand er.
    Den Keks hielt Schelm noch immer umklammert. Er hüpfte auf den Sitz des Stuhles, und dann - Hanna glaubte ihren Augen nicht zu trauen — bot er den Keks Tim an. Er begleitete die Geste mit leisem Geschnatter, dem Tim aufmerksam lauschte. Dann nahm der große Hund behutsam den Keks, warf ihn in die Luft, fing ihn auf, kaute einmal und schluckte.
    »Hat man so etwas schon gesehen!«
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