Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Staubkörnchen, und unseren angespannten Sinnen kam es so vor, als würden die den Gestank in jeden Winkel verbreiten. Der vorherrschende Geruch war der von Graberde. Er kratzte im Hals, war jedoch kaum der Gestank der Hölle. Mit flackernden Fackeln und schwingenden Lampen gingen wir weiter.
    Viele Leute zwängten sich durch den Tunnel, was dazu führte, daß es an einigen Stellen zu einem Stau kam. Angehörige verschiedener Gruppen hielten es für ihr Recht, direkt neben mir an der Spitze zu gehen. Ich wollte diesem Unsinn gerade ein Ende bereiten, als ich wie angewurzelt stehenblieb. Fweygo streckte den Arm aus und sagte rauh: »Da! Da ist der erste!«
    Die kopflose Leiche eines Kämpfers lehnte zusammengesunken an der Wand. Fackellicht erhellte die grausigen Einzelheiten. Blut leuchtete dunkel.
    Die Wände enthielten Schlitze, und aus einem war eine Klinge geschnellt und hatte den unglücklichen Swod enthauptet. »Ein Köpfer!« sagte Fweygo. »Brecht ihn ab!«
    Die Menge hinter mir machte viel zuviel Lärm. Das war kaum die richtige Methode, ein gefährliches Abenteuer in Katakomben zu bestehen, bei Krun! Eine energische Gestalt zwängte sich nach vorn, die zwei stabile Schilde in Kopfhöhe hielt. Der prächtige goldene Kildoi sah bestürzend ungehalten aus. Er trug eine Rüstung, strotzte vor Waffen, und stellte die Schilde mit einem lauten Ruck ab. Er sah mich böse an. »Da bist du ja! Ich kann wirklich nicht zulassen, daß du dich auf diese Weise davonschleichst, Dray ... äh ... Jak ... Das ist schlecht für meine Nerven.«
    »Daß du Nerven hast, ist mir neu, Korero.«
    In diesem Augenblick wurde aus der Atmosphäre kameradschaftlichen Spotts ein möglicherweise tödlicher Konflikt. Die beiden Kildoi starrten sich an. Sie standen da, als wären sie zu Stein erstarrt. Dann hoben sich langsam ihre Schwänze, die Hände ballten sich über den Köpfen zu Fäusten. Während das Ritual seinen Lauf nahm, zwängten sich die Angehörigen der verschiedenen Gruppen mit neugierigen Blicken vorbei und tiefer in den Berg hinein.
    Die Schwanzhände der beiden Kildoi formten mit langsamen, bedächtigen Bewegungen Gesten. Dann näherten sich die Hände, noch immer mit der gleichen Bedachtsamkeit, ergriffen sich und wurden geschüttelt. Worte erschollen, magische Sätze aus grauer Vorzeit. Schließlich wurden zwei rechte Hände ausgestreckt und geschüttelt. »Lahal, Korero.«
    »Lahal, Fweygo.«
    Ich stieß die angehaltene Luft aus und schaffte es nur mühsam, mich einer sarkastischen Bemerkung zu enthalten. Was zwischen den beiden Kildoi geschehen war, war Teil ihrer Kultur. Das mußte man respektieren.
    Korero den Schild hinter mir zu wissen, war ein beruhigendes Gefühl. Sollte es die höllische Maschine namens Köpfer auf mich abgesehen haben, würde sie einer von Koreros Schilden aufhalten. Und trotzdem, bei Vox! War das, was sich hier gerade abgespielt hatte, nicht ein deutliches Beispiel für die Schwierigkeiten, die mir meine Kameraden in den Weg legten, wenn ich mich allein den Gefahren stellen wollte?
    Fweygo sagte: »Wir sollten weitergehen.« Er warf der Leiche des Swods einen Blick zu. »Khon wird Schwierigkeiten haben, die Katakomben zu durchqueren.«
    Das stimmte. Als San Cuisar der Oblifex dem Zauberer San Quenlo, einem Angehörigen des Kultes von Almuensis, den Auftrag gab, das verborgene Flutubium und sein Prisma der Macht zu bewachen, hatte der Magier den Schädelberg mit unzähligen Fallen ausgestattet. Khon der Mak hatte einen Vorsprung und mußte sich durch die Fallen hindurchkämpfen. Wir hatten gute Aussichten, ihn einzuholen, bevor er es schaffte, sein Lebensziel zu verwirklichen.
    Verzerrte Schatten huschten über die Wände, als wir weitergingen. Echos hallten. W'Watchun zufolge konnte der Verräter nur Narlin sein, der Dokerty-Priester, der nicht an dem Ort gewesen war, an dem er hätte sein müssen. Ich war nicht der Meinung, daß das noch eine Rolle spielte. Der Schaden war angerichtet. Khon war tiefer in den Schädelberg vorgedrungen als wir und erkämpfte sich den Weg mit Zauberei, um das Prisma der Macht in die Hand zu bekommen. Ich konnte nur hoffen, daß die Fallen ihn so lange aufhielten, daß wir den schwarzen Cramph in die Finger bekamen.
    Ob San Quenlos Fallen den Vorstoß des Maks behinderten, vermochte ich nicht zu sagen. Uns legten sie auf jeden Fall Steine in den Weg. Der Tunnel endete in einer Höhle, wo Fackelschein das Zwielicht erhellte. Am Eingang befand sich ein Toter in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher