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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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meines Lebens auf Kregen kämpfte ich nur, wenn es unbedingt sein mußte, und selbst dann nur sehr zögernd. Doch wenn ein Handgemenge unumgänglich war, warf ich mich wie jeder erfahrene Krieger mit wilder Entschlossenheit in den Kampf, um ihn so schnell wie möglich zu beenden.
    Der größte Lärm kam nun aus einem weiter entfernten Stadtteil. Vermutlich hatten die Seeräuber erkannt, daß der Überraschungsmoment vorbei war, und dieses Viertel längst hinter sich gelassen. Sie konzentrierten sich jetzt auf die Ziele, wo sie fette Beute erwartete. Die Leute im Netz und Stichling beispielsweise hatten sich bestimmt verbarrikadiert und würden heftigen Widerstand leisten.
    Als ich diese Entscheidung getroffen hatte, verschwendete ich keine Zeit mehr.
    Mit dem Schwert in der Faust wagte ich mich in die Gasse, und bei Krun, dabei hielt ich die Augen weit offen.
    Der Regen hatte spürbar nachgelassen, und die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln sandte ihr rosafarbenes Licht durch Lücken in der Wolkendecke. Es war sogar einer von Kregens zwei Monden zu sehen, der dort oben funkelte und die Ereignisse hier unten gleichgültig betrachtete.
    Beinahe hätten sie mich trotz meiner unablässigen Aufmerksamkeit erwischt. Doch ich bin ein alter Leem-Jäger und nicht so leicht aus dem Hinterhalt zu überfallen.
    Vier Piraten stürzten sich aus einem dunklen Hauseingang auf mich. Sie wollten mich mit Speeren und Dreizacks massakrieren, und es kam zu einem schnellen und tödlichen Austausch von Hieben, Vorstößen, Ausweichmanövern und Drehungen, bevor sie alle zu Boden sanken. Das Schwert war verdammt unhandlich. Ich schüttelte es wütend.
    Hinter der nächsten Abzweigung ertönten heftige Kampfgeräusche. Der gewöhnliche Plünderer greift sich seine Beute gern so problemlos wie nur möglich. Zweifellos waren die Piraten dem Blutrausch verfallen. Das kann passieren. Ich näherte mich vorsichtig dem Kampf.
    Rosafarbenes Mondlicht fiel auf eine Hauswand. Sieben oder acht Halsabschneider tänzelten herum und versuchten die vier Männer zu töten, die mit dem Rücken zur Hauswand standen.
    Auf dem schmutzigen Kopfsteinpflaster lagen ein paar Leichen.
    Für Unentschlossenheit war keine Zeit. Ich sprang vor.
    Natürlich hatten sie mir den Rücken zugewandt, doch ich hatte keine Bedenken, sie in dieser Position anzugreifen. Die ersten drei sanken mit entsetzten Schreien zu Boden, bevor ihre Kumpane erkannten, daß sich die Gleichung durch eine neue Größe verändert hatte.
    Ein bärtiger Pirat stach mit aller Kraft mit einem langen Speer nach meinem Leib. Mit der linken Hand, die mich schon in wütenden Orkanen die Wanten hochgebracht hatte, riß ich ihm den Speer aus der Hand. Dann benutzte ich die Waffe kurzerhand dazu, sie ihrem ehemaligen Besitzer um die Ohren zu schlagen. Er ging zu Boden.
    Irgend jemand in dem Handgemenge vor dem Haus lachte. Es war ein unbeschwertes, eigentümliches, eindeutig amüsiertes Lachen, das den Kampfeslärm kristallklar durchdrang, und es kam völlig unerwartet. Es verriet mir, daß da jemand war, der diese kleine Auseinandersetzung nicht allzu ernst nahm. Da ich mich gerade mit einem neuen Gegner herumschlagen mußte, bildete ich mir unbewußt ein Bild des Charakters und der Persönlichkeit dieser Person, und – doch das sollten Sie selbst entscheiden.
    Die Piraten trugen hauptsächlich Lederrüstungen, die sich aus schlecht zusammenpassenden Teilen zusammensetzten. Der Kerl, der mir jetzt gegenübertrat, ein bösartiger Chulik, hatte eine Eisenrüstung. Seine gelben Hauer waren mit Silberringen geschmückt. Der gedrungene Körper schien den Eisenharnisch sprengen zu wollen, als unsere Waffen klirrend aufeinanderprallten und wir uns dann wieder einen Schritt zurückzogen, deshalb vermutete ich, daß er die Rüstung irgendwo erbeutet hatte und sie ihm nicht richtig paßte.
    »Hinter dir!« rief jemand.
    Das konnte eigentlich nicht mir gelten, doch auf Kregen bleibt man nicht lange am Leben, wenn man auch nur die leiseste Warnung ignoriert. Ich sprang zur Seite, wirbelte herum und wandte mich sofort wieder dem Chulik zu, um dessen hinterhältigen Schlag auszuweichen. Als er an mir vorbeistürmte, versetzte ich ihm einen Hieb. Das verdammte Schwert zerbrach in zwei Stücke.
    Er stürzte sich auf mich, und er war bis an die gelben Hauer bewaffnet.
    Die Chuliks haben menschliche Charaktereigenschaften – in gewisser Weise. Mein Gegner weidete sich offensichtlich an meiner mißlichen Lage. Mit
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