Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
Vom Netzwerk:
wie ich bin, habe ich Annette zugewinkt, bevor ich dich untergehakt habe und wir losgegangen sind. »Jetzt geht’s erst mal zu Willows.«
    Â»Wie? Nicht zu mir nach Hause?«
    Â»Joan ist mich langsam leid«, sagte ich. »Und außerdem will ich zu Lottie Carson. Heute ist der richtige Tag, sie einzuladen.«
    Â»Okay, also wieder nach da draußen. Aber wieso zu Willows ? Du hast doch immer gesagt, du willst keine Blumen.«
    Â»Nicht für mich – für Lottie Carson«, sagte ich. »Wenn wir die Blumen haben, können wir bei Fair Grounds Kaffee trinken, während ich ihr eine von diesen hier schreibe.«
    Â»Eine wovon?«
    Â»Schau mal hier. Cool, oder? Sie hat mal in einem Film mitgespielt, in dem ein Vulkan vorkam.«
    Â»Wo hast du die her?«
    Â»Al hat sie besorgt.«
    Â»Das heißt, ihr habt euch wieder vertragen?«
    Â»Ja, alles okay.«
    Â»Gut. Der Typ muss dringend mal gevögelt werden, der ist völlig von der Rolle, sagt Todd, sogar im Unterricht. Ist vielleicht dieses Mädchen aus LA zu Besuch?«
    Â»Lange Geschichte«, sagte ich.
    Du hast nur abwesend genickt, doch dann fiel dir wieder ein, dass du bei solchen Sachen nachfragen solltest. »Erzähl sie mir beim Kaffee.«
    Â»Erst die Blumen.«
    Â»Min, ich weiß nicht – Blumen? Wozu?«
    Â»Weil sie ein Filmstar ist«, sagte ich, »und wir bloß, na ja, Schüler.«
    Â»Lass uns erst mal Kaffee trinken gehen, dabei können wir darüber reden.«
    Â»Nein, du hast mir gesagt, Willows macht früh zu.«
    Â»Eben«, hast du eingeräumt, ganz der gute Mathematiker. »Deswegen will ich ja auch erst Kaffee trinken.«
    Â»Ed.«
    Â»Min.«
    Wir standen uns gegenüber, beide sauer, aber gleichzeitig wussten wir, oder wenigstens ich wusste es, es war nur ein Liebesgeplänkel. »Du hast immer noch nicht die Ohrringe an«, sagtest du, als könntest du so deinen Willen kriegen.
    Â»Die sind zu, was weiß ich, elegant. Das hab ich dir doch schon gesagt.«
    Â»Das fand sie aber gar nicht, als ich sie gekauft habe.«
    Â»Wer fand das nicht?«
    Â»Ich weiß nicht mehr«, hast du gestammelt. »Die Frau im Schmuckgeschäft.«
    Â»Sind sie aber doch. Wir können ja mal irgendwo hingehen, wo man sich richtig aufstylt, dann trag ich sie.« Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl, so ungern ich das jetzt zugebe. Ich hatte gehofft, du würdest mich zum Weihnachtsball einladen. Das hattest du noch nicht, und du hast es auch dann nicht, du Miststück. »Aber jetzt steht erst mal Willows auf dem Plan. Komm.«
    Ich zerrte dich mit, die zwei oder drei Straßen weiter, verschwitzt und widerstrebend, wie du warst, du hast die Füße vorsichtig aufgesetzt, irgendwie seltsam steif, so als müsstest du dringend pinkeln, aber trotzdem sah es ganz anmutig aus. Deine Hand zappelte in meiner wie ein gefangener Frosch, deine Haare mussten dringend geschnitten werden, deine Lippen waren feucht, du hast dir ständig draufgebissen. Ich wünschte, das wäre das letzte Mal gewesen, dass ich dich so schön fand, Ed. In dem Moment hätte ich dich gehen lassen sollen, hätte deine Küsse zurückweisen und mich stattdessen ins Verkehrsgetümmel stürzen sollen. Dann hätte ich jetzt nicht dauernd diesen Albtraum, ich könnte dir im Flur über den Weg laufen. Ich hätte so ein Gefühl haben sollen, genau dort, an der letzten Kreuzung, als es grün wurde. Denn stattdessen …
    Die Tür zu Willows öffnete sich mit einem Glockenton. Die Auswahl an Blumen war riesig, es haute mich fast um, aber du hast nur mit den Schultern gezuckt und auf meine Fragen mit einem »Hm« geantwortet. »Was soll das heißen?«, habe ich dich gefragt. » Du hast doch weiß Gott mehr Erfahrung mit Blumen als ich.«
    Â»Hm.«
    Â»Aber in letzter Zeit vermutlich auch nicht mehr, oder? Die hier sind hübsch. Lilie, steht dran.«
    Â»Hm.«
    Â»Eigentlich blöd von mir, dass ich nie Blumen wollte, so schön, wie manche hier sind. Lieber hätte ich mich ständig mit dir zoffen sollen, bloß um welche zu kriegen.«
    Â»Hm.«
    Â»Suchst du sie nach diesem altmodischen Code aus? So nach dem Motto: Narzissen für Tut mir leid, dass ich zu spät war, Tausendschön für Tut mir leid, dass ich dich vor deinen Freunden blamiert habe und diese Dinger hier mit den gefächerten Blättern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher