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4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

Titel: 4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
Autoren: Joachim Friedrich
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ist ein Hobby von mir. Vor allem Kräutertee. Sehr gesund!«
    »Und was für einen Tee machen Sie da gerade?«
    »Energietee. Mein eigenes Rezept. Der macht einen munter, wenn man ohne Energie ist oder sich schläfrig fühlt.«
    Meine Freunde und ich sahen uns an und wussten, dass wir das Gleiche dachten.
    »Verkaufen Sie den auch?«, fragte ich.
    »Am besten eine große Portion!«, ergänzte Radieschen.
    »Es soll ein Geschenk sein!«, fügte Kalle hinzu.
    »Eh, Mann eh! Ein Geburtstagsgeschenk!«
     
    »Dann lasst uns zu Herrn Kurzweiler gehen!«, rief ich und hielt den bestickten Stoffbeutel hoch, in den die nette Nachbarin den Energietee gefüllt hatte.
    »Okay«, seufzte Radieschen. »Dann haben wir es hinter uns.«
    »Danach können wir ja noch mal hierherkommen«, sagte Kalle. »Vielleicht ist Herr Schulte-Stratmann dann wieder zurück.«
    »Und wenn wir Glück haben, ohne seine Frau«, fügte Friedhelm hinzu.
     
    Da wir bei einem unserer Fälle unseren Schuldirektor zu Hause besucht hatten, wussten wir, wo er wohnte. Sein Haus lag nicht weit von dem der Schulte-Stratmanns.
    »Vielleicht wohnen ja alle Lehrer in diesem Viertel«, vermutete Kalle.
    »Ein Grund, nicht hierherzuziehen«, grummelte Radieschen.
     
    Im Gegensatz zum Haus der Schulte-Stratmanns öffnete uns Herr Kurzweiler nach dem ersten Läuten und betrachtete uns mit halb geschlossenen Augen.
    »Oh! Schüler! Welch eine Überraschung«, leierte er.
    »Genau!«, rief ich und fühlte, wie eine seltsame Müdigkeit in mein Gehirn kroch. »Wir sind die Überraschung von Big – äh, von Herrn Schlüters Klasse.«
    »Wie? Ach ja. Herr Schlüter. Der hat eine Klasse. Dann kommt doch herein.«
    »Muss das –«
    Ich verpasste meinem Bruder einen Tritt vors Schienbein. »Gerne, Herr Kurzweiler. Vielen Dank.«
    Im Schneckentempo führte uns Herr Kurzweiler mit schlurfenden Pantoffeln durch sein Haus, bis wir schließlich in seinem Wohnzimmer landeten. Und dort hätte ich vor Schreck fast den Beutel mit dem Energietee fallen gelassen. Da saßen sie alle: unsere Lehrer. Herr und Frau Schulte-Stratmann, Frau Rotkehl, unsere Musiklehrerin mit der schrillen Stimme, Herr Brinkmann, unser Mathelehrer, den alle nur den schönen Gerd nennen, und auch unser Klassenlehrer Big Siggi mit seiner Frau. Neben ihm stand seine Tuba. Wahrscheinlich hatte er seinem Chef ein Ständchen auf seinem Lieblingsinstrument gebracht.
    »Eh, Mann eh!«, hörte ich Friedhelm hinter mir sagen.
    Unser Klassenlehrer strahlte uns an. »Nun frage ich mich, für wen das die größere Überraschung ist. Was habt ihr unserem verehrten Chef denn für ein Geschenk mitgebracht?«
    Ich brauchte einen Augenblick, bis ich mich gefangen hatte. Dann hob ich den Beutel hoch. »Energietee.«
    »Der ist gesund!«, rief Radieschen.
    »Der macht einen munter!«, fügte Kalle hinzu.
    »Eh, Mann eh! Vor allem, wenn man schläfrig ist!«

 
    11. Kapitel:
     
    Böse Lehrerinnenblicke und ein bepinkelter Polizistenschuh
     
    Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille im Wohnzimmer des langweiligsten Schuldirektors der Welt. Dann hörten wir plötzlich ein Glucksen, das aus der Richtung von Frau Rotkehl kam. Dann noch eines aus der Richtung unseres Mathelehrers und schließlich brüllte Frau Kurzweiler vor Lachen laut auf, in das alle anderen einstimmten.
    Herr Kurzweiler sah verwirrt in die Runde. »Was ist denn so lustig?«
    Seine Frau stand auf und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Das erkläre ich dir heute Abend in Ruhe, mein Schatz.«
    »Ja. Ruhe. Das ist gut.«
    »Möchtet ihr ein Stück Kuchen?«, fragte sie dann uns.
    Kalle stieß mich an. »Herr Schulte-Stratmann«, raunte er mir zu.
    »Ja, ich weiß«, flüsterte ich. »Nein, danke«, sagte ich dann zu Frau Kurzweiler. »Wir – äh, müssen noch Hausaufgaben machen. Aber könnten wir vielleicht noch mit Herrn Schulte-Stratmann sprechen?«
    Das Gesicht unserer Sportlehrerin wurde mit einem Schlag ernst.
    »Es geht um den Hundekurs«, fügte Kalle hinzu.
    »Ja, ja, ich komme«, sagte Herr Schulte-Stratmann und stand auf, gefolgt von den skeptischen Blicken seiner Frau. »Wir gehen wohl besser hinaus, oder?«
    »Ja, das ist besser!«, rief mein Bruder lauter, als es nötig gewesen wäre.
     
    »Was ist denn mit dem Hundekurs?«, fragte Herr Schulte-Stratmann vor der Tür.
    Kalle räusperte sich. »Das war eine –«
    »Notlüge!«, fiel ich ihm ins Wort.
    »Aha. Und worum geht es dann?«
    »Um Ihren Onkel und um Blue-eye Johnny und um die
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