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365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni

365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni

Titel: 365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni
Autoren: Kooky Rooster , Sissi Kaipurgay , Nia White , Savannah Lichtenwald , Sophie R. Nikolay , France Carol
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Zwerg! Rainer schwingt große Reden, tut fast so, als wäre diese Wohnung eine Tropfsteinhöhle und er ein Experte für Stalagmiten und Stalaktiten. Nun, etwas Höhlenartiges hat diese Wohnung tatsächlich.
    Wir landen in einem altmodischen Schlafzimmer, das jemand – ich tippe auf die alte Frau – mit jeder Menge Tüchern zu einer ägyptischen Leichenhalle umfunktioniert hat – oder so etwas Ähnliches. Vermutlich ist dies der stümperhafte Versuch, die reaktionäre Kitschlandschaft eines Mittelstandschlafzimmers hinter den vielen motivationslos herumhängenden Laken zu verschleiern. Ich wette, an der Wand über dem Bett hängt ein riesiger Fächer oder zumindest ein Bild von einem Sonnenuntergang, vor dem die knutschende Silhouette eines Pärchens zu erkennen ist. So wie bei meinen Eltern. Was machen wir hier?
    Vor dem Bett steht ein Stativ und darauf eine lächerlich kleine Digitalkamera. Warum nimmt sie nicht gleich ihr Smartphone? Also, von 'professionell' sind wir hier meilenweit entfernt. Ich war zwar noch nie in einem richtigen Studio, aber selbst die Kamera, die mein Vater für das Sammeln schnöder Landschaftsmotive benutzt, wirkt offizieller. Na ja, die alte Frau will auch keinen Berg fotografieren, sondern … uns!
    „Eure Sachen könnt ihr hier ablegen“, erklärt uns die Schwester der Freundin von Rainers Cousine, als bäte sie tagein tagaus wildfremde
Boys,
sich in ihrem Schlafzimmer zu entblößen. Rainer legt sofort los. Zack, fliegt das Shirt, dann die Jeans, zuletzt sogar der Slip. Auch er tut so, als täte er tagein tagaus nichts anderes, als sich vor wildfremden alten Damen im Schlafzimmer vor einer Kamera zu entblößen. Auch wenn Rainer und ich so etwas wie beste Freunde sind, habe ich seinen Schwengel bis jetzt noch nie gesehen. Ich halte es für ein Gerücht, dass andere Jungs mit ihren Kumpels zusammen wichsen und den ganzen Kram. Nette Fantasien, aber in der Realität geht da alles total züchtig zu. Kein Mann – da bin ich überzeugt – sieht jemals den Schwengel seines Kumpels … im halb erigierten Zustand. Ich muss schlucken und kann nichts dagegen unternehmen, dass meine Wangen verbrutzeln.
    Rainer klettert auf allen Vieren aufs Bett und ich bekomme zu allem Überfluss auch noch einen Blick auf seinen nackten Arsch … und zwar so richtig – also, ich kann ihm bis in die Spalte linsen. Ich guck da nicht absichtlich hin, aber wenn man nicht vorbereitet ist … man sieht es einfach und stellt erst hinterher fest, dass wegsehen eine Option gewesen wäre. Rainer lässt sich dann breitbeinig auf den Rücken fallen und grinst blöd. Na, bei dem Erektionswinkel, den er inzwischen erreicht hat, kann er wohl auch kaum mehr anders, als blöd grinsen.
    Bis jetzt fühle ich mich ganz wohl als Zuschauer und vergesse ganz, dass Rainers unerwarteter Strip nicht für mich ist. Das Buch! Das Cover, um genau zu sein. Die alte Frau macht eine Armbewegung zu jenem Hocker, auf dem Rainers Sachen liegen und erst da begreife ich, dass von mir erwartet wird, mich ebenfalls auszuziehen. Sagen wir so: Es überrascht mich nicht, dass die Sache diesen Lauf nimmt. Es war Rainers Plan und anders als irgendwie peinlich kann es gar nicht sein. Aber dass ich mich da jetzt ausziehen soll – nicht nur vor der Schwester der Freundin von Rainers Cousine, sondern auch noch vor meinen Freund … also das ist schon … Fünfzig Euro scheinen auf einmal nicht mehr so viel Geld zu sein, zumal ich davon nur fünfundzwanzig bekomme. Andererseits will ich Rainer auch nicht hängen lassen. Er ist ein Lieber und hat mir schon oft aus der Klemme geholfen, auch wenn jede dieser Klemmen durch ihn verursacht worden war.
    Mit weichen Knien, also, stolpere ich zu dem Hocker – ja, meine Füße verheddern sich in einem der tausend Laken – und schlüpfe aus meinem Shirt. Bis dahin ist es ganz einfach und ich denke, das kriege ich hin. Als ich jedoch meine Hose öffnen will bekommen meine Finger die Feinmotorik von Billardkugeln. Ich nestle ewig dem Reißverschluss und den Knöpfen herum und daher beschließt die alte Frau, schon einmal Fotos von Rainer zu machen. Mein Kiefer klappt runter. Was ist bloß mit meinem Freund los? Wie oft hat er so etwas schon gemacht? Er räkelt sich hin und her wie ein professionelles Pin-Up. So etwas kann ich nicht. Ich bin zwar nicht hässlich – Rainer meint sogar, ich sehe
ziemlich süß
aus, was auch immer das bedeuten soll – aber die Selbstsicherheit, mich so zu räkeln, die hab ich
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