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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia
Autoren: Alan Burt Akers
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die ihr nach ihrer langen Abwesenheit in Übersee noch immer treu dienten, verloren allmählich den Mut. Sie verstanden, warum sie vor ihnen geflohen war; nun drohten die bösen Mächte, die auf das unglückliche Land eindroschen, die letzten Bastionen des Widerstands zu brechen. Nath Molim hoffte, die enge Freundschaft der Königin im Herrschaftshaus Vallias würde Männer, Waffen und Geld hervorbringen, die in einem großen Jikai ihre Feinde aus Lome vertreiben konnten.
    »Ich schwöre dir, Majister«, hatte er zu Drak gesagt, »und der Prächtige Pandrite sei mein Richter, daß kein getreuer Soldat Lomes sich jenen Armeen aus Nord-Pandahem angeschlossen hatte, die dich hier in Vallia angegriffen haben. Diese Schurken kamen aus Menaham, Tomboram und Oyam. Außerdem plagen uns die Piraten von den Hoboling-Inseln, die mit jeder Periode angriffslustiger werden.«
    »Ich glaube dir, Trylon Molim«, sagte Drak, der den Mann noch nicht gut genug kannte, um ihn Trylon * Nath zu nennen.
    Nun saß Nath Molim in diesem gemütlichen Raum, den Brytevax Thandor der Felsen betreten hatte, und war nervös und ungeduldig angesichts seiner Hoffnung, die Vallianer dazu bringen zu können, ihm mit Männern und Schätzen auszuhelfen.
    Seine detaillierte Inspektion hatte Thandor den Felsen überzeugt, daß Alloran in Kürze eine halbwegs ordentliche Phalanx auf die Beine gestellt hätte; noch hatte er dieses Stadium nicht erreicht. Trotzdem durfte man erleichtert sein, daß Thandors drei Kerchuris nicht gegen die beiden entsprechenden Einheiten Allorans hatten antreten müssen. Der Felsen mochte seine Brumbyten ...
    Man machte Anmerkungen über die verschiedenen Armeen, und das Gespräch verlief überaus höflich. Drak machte sich große Sorgen um Königin Lust; trotzdem bereitete es ihm ein heimliches Vergnügen zu sehen, wie diese Männer einander belauerten. Sie befanden sich an einer Art Wasserscheide. Alles mögliche konnte passieren. Zum Beispiel Molim. Er war noch ziemlich jung und klug und zeigte eine gewisse Schärfe, einen Drang, der anzeigte, daß er stets nach dem Höchsten strebte. Für ihn hatte sich Drak eine elegante Lösung einfallen lassen, an der vielleicht sogar sein Vater Spaß gehabt hätte ...
    »Trylon Molim«, sagte er, als eine Pause im Gespräch eingetreten war. »Es gibt viele Paktuns, die die Wiedereinbürgerung erwarten. Viele von ihnen stammen aus Pandahem. Ich halte es für denkbar, den Herrscher und das Presidio dazu zu bringen, Gold für ihre Bezahlung aufzubringen. Sie würden dann für die Königin in Lome kämpfen und ihr Land für sie befreien. Bitte bedenke, daß ich dir hier keine feste Zusage geben kann. Aber ich halte diesen Weg für gangbar.« Beinahe hätte er hinzugefügt, daß er der Königin viel verdanke, verzichtete dann aber doch darauf.
    »Majister! Dies ist genau die Antwort, auf die ich gehofft hatte!«
    Kapt Logan Lakelmi, der um einen guten Eindruck bemüht war, sagte: »Gib die Befehle, Jis, dann führe ich meine Armee nach Lome.«
    »Dazu müssen wir die Entscheidung aus Vondium erwarten.«
    »Jawohl, Jis.«
    Drak wußte nicht recht, ob der Vorschlag wirklich gut war. Die Folgerungen für die Zukunft, die sich daraus ergaben, waren nicht recht zu überschauen.
    Man hatte hinsichtlich der Versorgung der beiden Armeen vernünftige Arrangements getroffen und die Männer über ein großes Areal verteilt. Hier in Rashumsmot befanden sich nur noch die Leibwächterregimenter mit einigen Hilfseinheiten. Immerhin brachte Lakelmis Plan eine Verwendung für seine Armee ... Allorans Streitkräfte auf dem Festland, die unter dem Kommando der Kataki-Zwillinge gestanden hatten, waren zusammengebrochen. Sie würden Kapt Lakelmi mit ausreichend Kampfkraft versorgen. Was die beiden Anführer-Katakis betraf, so waren sie mit ihren peitschenschwänzigen Gefolgsleuten verschwunden.
    Drak warf einen Blick auf die Wand neben der Tür, wo sein Krozair-Langschwert hing. Warum traf er diese Entscheidungen nicht selbst? Sein Vater hatte ihm einmal auf seine barsche Art gesagt: »Wenn es nach mir geht, bewegst du dich nicht in meinem Schatten, Junge, und wirst das auch nie tun.«
    Aber es war verdammt schwer, das Gefühl abzuschütteln, doch stets im Schatten seines Vaters zu stehen. Dieser Vater war eben so verdammt gut in allem, was er anpackte – außer natürlich Fragen der Höflichkeit und der Etikette. Er hatte nun mal das Yrium, jene magische, charismatische Kraft, die Männer und Frauen an ihn
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