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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia
Autoren: Alan Burt Akers
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aus, was auf der Hand lag.
    »Wir kämpfen für Vallia. Das große Inselreich ist in kleine Stücke zerbrochen worden, und Sklavenhändler und Sklavenherren, Schurken, die von unserem Leid zehren wollen, sind ins Land geschwärmt, um zu schänden und sich gütlich zu tun. Wir dulden keine Sklavenhändler in Vallia. Wir werden es nicht gestatten, daß ehrliche Menschen unterdrückt werden. Also kämpfen wir für sie. Und heute sind wir in diesem Kampf besiegt worden.«
    »Morgen, Jis«, sagte Kapt Enwood, »oder übermorgen oder überübermorgen werden wir wieder siegen!«
    »Und wie viele Tage müssen die Unterdrückten auf uns warten?«
    »So viele, wie die in der Pracht Opaz' manifestierten Unsichtbaren Zwillinge für richtig halten, mein Prinz.«
    Drak nahm diese Antwort einigermaßen gelassen hin. Er stach mit dem Finger auf die Karte.
    »Wenigstens haben sie nicht nachgesetzt, um ihren Sieg endgültig zu machen.«
    »Ich habe den größten Teil einer vorzüglichen Totrixbrigade verloren«, sagte Kapt Enwood grimmig. »Dann begann der Regen.« Er atmete tief durch. »Nein, sie haben uns nicht verfolgt.«
    Draks Fingerspitze zeigte auf die kleine Bucht, die Swantons Bucht genannt wurde und an der Stelle ein kleines Stück aus der Küstenlinie Venavitos herausbiß. Östlich davon lag die Provinz Delphond, der Garten Vallias. Delphond war die Provinz der Herrscherin Delia. Die Delphonder waren gelassen und entspannt, sie genossen die guten Dinge des Lebens, die ihnen ihr Land so überreichlich schenkte, und ließen sich nicht leicht in Erregung versetzen. In der Zeit der Unruhe hatten sie sich gewandelt und schickten nun so manchen kräftigen Sohn, so manche kampfstarke Tochter in die Reihen der regulären vallianischen Armee. Delphond lag abseits der meisten direkten Straßen und Kanalsysteme, so daß Invasionen den Bereich normalerweise nicht erreichten. Drak wagte sich nicht vorzustellen, was seine Mutter sagen würde, wenn er es zuließ, daß noch einmal Invasionshorden ihre Ländereien heimsuchten.
    Nach Norden zu erstreckte sich das Vadvarat Thadelm, vorwiegend von Vodun Allorans Söldnern besetzt. Seine Pläne stießen dort allerdings auf einen gewissen Widerstand, und eine kleine Streitmacht beobachtete die Grenze.
    Im Westen war das Kovnat Ovvend wieder einmal fest in Allorans Gewalt. Ovvend war für eine Kovnat-Provinz ein wenig klein, doch zeigte es sich offenkundig reich.
    Westlich von Ovvend lag das rhombusförmige Kovnat Kaldi, Vodun Allorans Provinz. Dieses schloß mit einer westlichen vallianischen Landspitze ab. Dahinter lagen noch zahlreiche Inseln, von denen Rahartdrin die größte war, weiter nördlich Tezpor. Von diesen Inseln – ebenso von den weiter westlich gelegenen – war seit vielen Jahresperioden nichts mehr zu hören gewesen. Spione, die man dorthin schickte, waren nicht zurückgekehrt.
    Zwei Divisionskommandanten waren in der Schlacht gefallen, so daß sich die Ratsversammlung etwas dünn ausmachte. Man würde Brigadiere befördern müssen, die die Divisionen übernahmen; wie Endru vermutet hatte, würden sie nun innerhalb des Chuktar-Ranges um eine Stufe vorrücken.
    »Ich bin entschlossen, sie an dieser Linie zu halten«, sagte Drak und deutete auf einen mehrere Meilen östlich gelegenen Fluß. »Wir müssen sie nach Norden locken.«
    Die Anwesenden, die sich in bester Absicht eingefunden hatten, Hilfe und Rat zu geben, wußten natürlich, warum er so handeln wollte. Die Vorstellung, Delphond könnte wieder unter die Knute von Brandschatzung und Schwert kommen, erfüllte Drak mit zorniger Schwäche. Er hatte einen Teil seiner Kindheit dort verbracht und mochte Delphonds gelassene Atmosphäre, seine hübschen Flüsse, die gewundenen staubigen Wege, die Obst- und Hopfengärten, die dicken Ponshos mit wolkenweißen Vliesen. O nein, er mußte Allorans Armee, die unter dem Kommando der Kataki-Zwillinge stand, nach Norden locken, wo man ihr einen Hinterhalt stellen konnte.
    Kapt Enwood sagte: »Wir müssen jemanden nach Vondium schicken, der Verstärkung fordert. Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »In der Hauptstadt ist man knapp an Truppen.«
    »Wenn du dich beim Herrscher einsetzt ...«
    Drak hob ruckartig den Kopf. Beinahe, beinahe wäre es ihm entfahren: »Meinen Vater fragen? O ja, wir werden ihn fragen. Aber er wird nicht dort sein. Er ist niemals dort. Er treibt sich irgendwo auf der Welt herum und begeht Heldentaten. In seinem scharlachroten Lendenschurz stürmt er unter den
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