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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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schrecklichen Anhängern befreit und wollten nun nicht mit den Verbrechen fortfahren, derer sie sich bisher schuldig gemacht hatten.
    Gordoholme markierte unseren bisher weitesten Vorstoß auf das Gebiet von Vennar. Jhansi war der Entscheidungsschlacht ausgewichen, die wir vor den Toren Gilderholmes erwartet hatten. Wir wußten, daß er Schwierigkeiten hatte, neue Söldner zu finden, waren doch viele Paktuns aus seinen Diensten ausgeschieden und entweder nach Hause zurückgekehrt oder in die Armee des aufständischen Königs von Nord-Vallia eingetreten. Dies verwirrte uns, denn man mußte dazu eine Schiffsfahrt machen, um den Aktivitäten der Racter auszuweichen, die sich mit dem König von Nord-Vallia im Kriegszustand befanden.
    Welche rätselhaften Motive Jhansi und seinen magischen Berater Rovard den Murvish, einen höchst aromatischen Zauberer aus Murcroinim, auch zu seinen verschiedenen Aktionen gegen uns antreiben mochten, eine Tatsache erschien mir mehr als wahrscheinlich: Jhansi hatte es bestimmt eilig, neue Söldner anzuwerben. Ich mußte damit rechnen, daß seine Agenten in diesem Augenblick überall auf Kregen unterwegs waren und die Märkte nach tazll Paktuns abgrasten.
    Unterdessen ließ er Horden ganz normaler Bürger mit Hilfe der thaumaturgischen Künste Rovards in einen Zustand fanatischer Erregung versetzen und schickte diesen kreischenden Mob gegen uns ins Feld. Wir fanden eine solche Handlungsweise widerlich. Mit Blick auf den Strom emporsteigender Frösche fragte ich mich ernsthaft nach der Nützlichkeit der Zauberei – hier wie auf den Millionen anderer Planeten im Weltall.
    Die Menschen, die mit uns an Bord Zuflucht gesucht hatten – der Vorlca trug den Namen Wincie Smalek II –, strömten zur Reling und betrachteten das Phänomen. Unter ihnen machte ich einen Trupp Kavalleristen aus, deren Wämse husarenhaft mit Kordeln besetzt und deren Umhänge mit Pelzstreifen und Golddrähten verziert waren. Die Angewohnheit, einen Ersatzmantel über der Schulter zu tragen, der nur bei umschlagendem Wetter angezogen wird, ist auch auf der Erde verbreitet und macht für manchen kämpfenden Kreger Sinn. Die Jutmänner stammten aus dem Zweiundvierzigsten Regiment der Zorcabogenschützen, gegründet und angeführt von Strom Larghos Favana. Die Ironie der Situation, die ich zu genießen vermochte wie ein Mann mit Zahnschmerzen vor einer Portion Hühnerfleisch, lag in ihrem Regimentsnamen – Favanas Frösche.
    »Die verdammten Dinger sind beinahe völlig aufgebraucht«, sagte ich. »Wenn wir losziehen wollen, müssen wir jetzt aufbrechen.«
    Anstelle einer Antwort kletterten Seg und Turko die halbzerstörte Holzleiter zum Boden hinab. Nath gab den Männern an der Reling ein knappes Kommando, und sie schwangen sich sofort über die Bordwand. Dabei plauderten sie nicht lebhaft miteinander, wie man es hätte erwarten können – nein, sie waren ziemlich still. Die ungeheuerlichen Erlebnisse gingen ihnen nahe, machten uns allen sehr zu schaffen.
    Es dauerte nicht lange, da marschierten wir alle auf Gordoholme und das zerstörte Lager der Neunzehnten Armee zu.
    Andere Schiffe hatten in die Lüfte entkommen können, deren Besatzungen nun zweifellos unserem Beispiel folgten. Die fliegenden Sattelvögel waren glücklicherweise – zum Glück für sie und für uns – auf Patrouille gewesen.
    »Welch ein Durcheinander!« rief Turko angewidert.
    »Wir haben unsere Armee bald wieder im Griff, Turko«, sagte Seg im Gehen. Der lange Bogen hing ihm schräg über den Rücken.
    Ich sagte nichts dazu. Die Katastrophe mochte kampfentscheidend gewesen sein. Auf jeden Fall hatte sie uns in unseren Plänen für diesen Teil Vallias gehörig, wenn nicht gar auf nichtwiedergutzumachende Weise zurückgeworfen.
    Auf seine entschlossene Weise sagte Nath na Kochwold: »Die Disziplin der Armee ist ungebrochen, Turko. Dafür sorge ich, bei Vox!«
    Nun ja, typisch Nath, ein harter, kompromißloser Anführer, der sich ganz den Idealen von Ordnung und Disziplin widmete.
    Finster starrte er auf die Männer, die uns vom gelandeten Segelschiff her folgten. Er zog die Augenbrauen zusammen.
    »Seht sie euch an!« rief er. »Bei der Klinge Kurins! Eine Horde Wäscherinnen bei der Arbeit würde sich flotter bewegen!«
    Und er marschierte los, um die Soldaten aus ihrer Trägheit zu reißen. Er bellte Befehle, wirbelte sie durcheinander. Dabei schwenkte er nicht hektisch die Arme. Er zog nicht einmal sein Schwert und fuchtelte damit herum. Vielmehr
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