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327 - Mit eisernem Willen

327 - Mit eisernem Willen

Titel: 327 - Mit eisernem Willen
Autoren: Michelle Stern
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Schlangenmenschen.«
    »Oder steckt selbst dahinter.« Chevalier zupfte sich am Ohr. »Diese Leute sind verrückt nach Schlangen.«
    Matt blieb skeptisch. »Miki Takeos Ortung sagt, dass sich die Angreifer auf dem Meer befinden und in Richtung Südmeeraka bewegen.«
    »Trotzdem«, beharrte auch Xij. »Das Stichwort ist ›Schlangen‹. Klar, es könnte ein Zufall sein... muss aber nicht. Wir sollten auf Nummer sicher gehen.«
    »Und euch deshalb in Gefahr begeben?«, konterte Matt.
    »Es ist schon alles zum Abmarsch bereit.« Xij strotzte vor Tatendrang.
    Matt glaubte, sich verhört zu haben. »Ihr wollt zu Fuß los? Warum nehmen wir nicht das Shuttle? Ich könnte es pilotieren.«
    »Dieser Stamm haust südlich von Kourou, mitten im Dschungel«, warf Chevalier ein. »Da kann man nirgends landen, und wir würden nur unsere Ankunft vorzeitig verraten. Meine Männer sind für den Dschungelkampf bestens ausgebildet, und ich kenne mich in dem Gebiet aus. Also keine Sorge, Ihrer Freundin passiert schon nichts. Ich halte persönlich auf Auge auf sie.«
    Er grinste übers ganze Gesicht, und Matt musste sich zurückhalten, um nicht seine Faust darin zu platzieren. Dieser Muskelmann glaubte offenbar, ihm Xij ausspannen zu können.
    Xij legte ihre Hände auf seinen Arm. Offenbar hatte sie ein feines Gespür für seine Befürchtungen. Sie zwinkerte ihm zu. »Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen«, sagte sie, »und mir Kampfhunde vom Hals halten.«
    Matt verstand die Anspielung und entspannte sich. Im nächsten Moment zog ein Krampf durch seinen Arm. Verdammt! Er war beileibe nicht fit genug für eine solche Mission. Das wurmte ihn gewaltig.
    Doch er verdrängte seine Zweifel. Er vertraute Xij. »Wann wollt ihr los?«, fragte er und hörte, wie schwach er klang.
    »Morgen früh«, sagte Xij.
    »Okay.« Matt nickte zustimmend.
    »Erholen Sie sich erst mal in aller Ruhe«, riet Chevalier. »In ein paar Tagen sind wir zurück, und Sie wieder auf dem Damm.«
    Bei dem gönnerhaften Tonfall kochte es schon wieder hoch in Matt, doch er beherrschte sich abermals. »Oh, ich habe alle Hände voll zu tun.«
    »Der Hubschrauber?«
    »Sie wissen davon?«
    »Van Zant hat mich unterrichtet. Sie sind Pilot?« Dieses Mal lag in Chevaliers Stimme ein Hauch von Respekt.
    »Das ist korrekt.« Matt begann stark zu schwitzen; er musste aus der Sonne und wollte Takeo nicht zu lange warten lassen. »Und nun entschuldigen Sie mich.« Er schnappte noch Chevaliers verblüfften Blick und Xijs besorgte Miene auf, dann drehte er sich um und ging.
    »Matt!« Xij kam ihm nach. »Nun warte doch!«
    Er blieb stehen. »Was ist?«
    »Das weißt du genau.« Ihre Augen funkelten. »Dir wär’s lieber, wenn ich an der Expedition nicht teilnehme, stimmt’s?«
    »Ich mache dir keine Vorschriften.«
    »Gib es doch zu.« Sie stellte sich vor ihn. »Hör mal... Wenn du darauf bestehst, bleibe ich hier.«
    Einen größeren Liebesbeweis konnte sie ihm nicht erbringen. Matts Herz schmolz. »Nein, ist schon in Ordnung«, erwiderte er gegen seine Überzeugung. »Ist auf alle Fälle besser, als hier zu versauern. Aber pass auf dich auf!«
    »Klar. Du kennst mich doch.«
    »Eben.« Er grinste. »Aber jetzt muss ich zu Takeo. Wir sehen uns später noch, okay?«
    Sie deutete ein Nicken an, und Matt machte sich wieder auf den Weg. Links lag inmitten einer spärlichen Baumgruppe die Treibstofffabrik, der Dschungel breitete sich rechts von ihm aus. Ein gequältes Kreischen schallte über den Weltraumbahnhof. Es kam aus dem Buschwald, laut und durchdringend.
    Verdutzt blieb Matt stehen. Seine Blicke suchten die Bäume ab. Was zum Geier war das gewesen? Der Schrei hatte unmenschlich geklungen, als hätte ein Tier ihn in höchster Not ausgestoßen.
    Matt beobachtete den Buschwald. Rechts vor ihm flatterte etwas durch das Dickicht. Er hörte ein Fauchen, dazu lautes Blätterrascheln. Über den Wipfeln sammelten sich schwarze Vögel.
    Matt zog die Laserpistole aus dem Notvorrat des Shuttles und bewegte sich vorsichtig auf den Elektrozaun zu, der die Anlage vom Dickicht trennte. Ein Kratzen erklang, laut, scharf, als zöge man eine Klinge über Gestein.
    Eine Gänsehaut perlte über Matts Arme. Das fette Grün des Urwalds erstrahlte im stärker werdenden Sonnenlicht. Irgendwas zwitscherte panisch, Äste bewegten sich, obwohl kein Wind ging.
    Zwischen Palmblättern schob sich ein Schnabel aus dem Gebüsch, glühend rote Augen wurden sichtbar. Matt hob die Pistole.
    Ein dumpfes
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