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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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übermäßigen Fisch- und Fleischgenusses seiner Vorfahren.
    Die Siedlung besaß keinen eigenen HydRat wie die großen Metropolen, und es wunderte Ur’gon, dass man ihn von dort aus kontaktierte. Die einzigen Verbindungen, die er noch dorthin hatte, waren familiär. Eine seiner Schwestern lebte bis heute dort, und wer immer diesen Code benutzte, musste ihn von ihr haben.
    Es dauerte einen Moment, bis Ur’gon sich wieder gefasst hatte. Dann verfiel er in den knappen und lakonischen Tonfall, den er bei einer Auftragsannahme an den Tag zu legen pflegte. »Danke für Ihre Bestätigung. Ich höre.«
    »Sie wissen, von wem ich Ihre Frequenz erhalten habe?«, fragte ein offenbar männlicher Hydrit.
    »Ich ahne es. Und ich hoffe, es geschah auf freiwilliger Basis.« Der Gedanke ließ ihn erschaudern. Hatte man seine Schwester etwa mit ihm in Verbindung gebracht und dazu gezwungen, den Code herauszurücken?
    »Keine Sorge, Ihr Kontakt ist darüber informiert, dass wir uns an Sie wenden möchten. Er war es auch, der uns überhaupt auf die Idee brachte.«
    Ur’gon zog die wulstigen Brauen zusammen. Seine Schwester, die über seine Profession Bescheid wusste, wollte selbst, dass man ihn kontaktierte? Wegen seines beruflichen Hintergrunds? »Sie machen mich neugierig. Warum melden Sie sich?«
    »Es hat einen Angriff auf unsere Stadt gegeben. Ein Mensch, feindselig und barbarisch, hat hier gewütet und sogar einige von uns getötet.«
    Ur’gon erschrak. »Ist meiner... der Kontaktperson etwas passiert?«, fragte er mit leichter Unsicherheit in der Stimme.
    »Nein, sie wurde nur verletzt, aber nicht schwer. –Sie können sich denken, warum wir uns an Sie wenden?«
    »Ich glaube es zu wissen, ja.« Der Assassine entspannte sich ein wenig. Aber wenn ein Lungenatmer sich an seiner Schwester vergriffen hatte, dann wurde die Sache persönlich. Sie arbeitete im Hydrosseum. Wenn der Barbar bis dorthin vorgedrungen war, musste er in der ganzen Stadt gewütet haben.
    »Weiß ein HydRat, dass Sie mit mir sprechen?« Ur’gon wusste die Antwort, bevor er sie bekam.
    »Was glauben Sie?«
    »Ich verstehe. Betrachten wir das Ganze also als interne Angelegenheit. Wie heißt das Objekt und wo kann ich es finden?«
    »Der Name des Mannes ist Matthew Drax, auch als Maddrax bekannt. Wo er sich derzeit aufhält, wissen wir nicht. Aber es gibt Hinweise darauf, das er unterwegs zur geheimen Stadt Gilam’esh’gad ist.«
    Gilam’esh’gad, die sagenhafte Stadt aus den Legenden? Richtig; in den letzten Jahren war immer wieder behauptet worden, sie existiere tatsächlich. Sollte sie nicht irgendwo im Posedis [4] liegen? Auf jeden Fall eine ganz schön weite Reise, wenn man sich nur auf das Hörensagen verlassen konnte.
    Ur’gon lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ich versichere Ihnen, dass mein grundsätzliches Interesse in dieser Angelegenheit durchaus vorhanden ist. Aber ich brauche mehr Informationen. Erzählen Sie mir über das Objekt alles, was Sie wissen. Und berichten Sie mir genau, was vorgefallen ist...«
    ***
    Flächenräumer, Gegenwart
    Die schlagartige Ernüchterung, die der grandios gescheiterte Versuch der Inbetriebnahme der Anlage mit sich gebracht hatte, schlug ihnen allen aufs Gemüt. Im Dunkeln hatten Matthew, Steintrieb, Mariann, Sinosi, Clarice und Vogler den Weg nach draußen suchen müssen, um die Systeme des Mondshuttles wieder hochzufahren und zumindest den Status quo wieder herzustellen.
    Was sich ihnen in der Notbeleuchtung des Flächenräumers an Schäden offenbart hatte, hielt sich zum Glück noch in Grenzen. Viel schwerwiegender war, was das Kaskadenversagen der Anlage verursacht hatte – nämlich eine der Spannungsspitzen, über die sie zuvor noch diskutiert hatten. Offenbar hatte sich unkontrolliert eine solche Menge an Energie aus den Speicherwaben entladen, dass das geflutete System sie nicht mehr kompensieren oder ableiten konnte. Das Resultat war niederschmetternd.
    Es hatte den Hauptcomputer erwischt. Ein unbedingt notwendiges Gerät, um den Flächenräumer zu betreiben. Und sie besaßen keine adäquaten Zweitrechner.
    Matt hatte gemutmaßt, ob nicht der Bordrechner des Mondshuttles einspringen könnte, aber Steintrieb und Clarice hatten ihm ziemlich schnell klargemacht, dass dies keine Option war. Die für den Flächenräumer nötigen Rechenoperationen konnte das Gerät weder in der nötigen Geschwindigkeit noch in dem Ausmaß leisten, wie es gebraucht wurde.
    »Es gäbe die Möglichkeit, einen ähnlich
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