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308 - Ein Planet wird vermisst

308 - Ein Planet wird vermisst

Titel: 308 - Ein Planet wird vermisst
Autoren: Susan Schwartz
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für eine Rolle?
    Damon wurde es nie müde, Steintrieb aufzuziehen. Der geniale Erfinder hatte lange Zeit verbissen an einem Funkgerät mit extremer Reichweite gearbeitet und sich so gut wie nicht hineinreden lassen. Die Marsianer hätten schon ein paar Vorschläge gehabt, vor allem wäre das Gerät dann schneller fertig gewesen, aber Steintrieb beharrte darauf, allein besser zurechtzukommen.
    Nun stand das Funkgerät vor seiner Vollendung und sollte überprüft werden. Rulfan war eigens mit einem ebenfalls neu gebauten Ein-Mann-Luftschiff in den Süden Britanas geflogen, um die Reichweite zu testen.
    »Es ist jeden Moment so weit!«, versprach Meinhart Steintrieb, den die Neugier der Marsianer nervös machte. Auch dass Maddrax ihm über die Schulter schaute, war ihm nicht recht.
    Er fummelte an dem großen Kasten herum, stellte hier, justierte da – und dann hatte er plötzlich Empfang. So unerwartet und so klar, dass er zunächst verdutzt die anderen ansah, bevor er eilig auf Antwort ging.
    »Hallo? Mit wem habe ich Kontakt?«, schallte die fremde Stimme. Eine weibliche Stimme?
    »Äh... Rulfan?«
    »Nein. Aber Rulfan ist mir bekannt. Hier spricht Clarice Braxton.«
    Mit einem Satz war Matthew Drax bei Steintrieb und nahm ihm das Mikrofon aus der Hand. »Clarice!«, rief er. »Ich glaub’s nicht! Wo bist du?«
    »Matt? Bist du das wirklich? Verdammt, seit Tagen sind wir auf der Suche nach dir! Wir sind hier auf der Erde! Gib uns deine Koordinaten – alles Weitere besprechen wir dann vor Ort!«
    Die genauen Koordinaten von Canduly Castle kannte Matt mangels GPS-Empfänger nicht – ohne Satelliten am Himmel wäre eine Ortung eh unmöglich gewesen –, aber er beschrieb die Lage der Burg so präzise wie möglich.
    Clarice bestätigte und gab eine Schätzung ab, dass sie schon in einer Stunde dort sein konnten, dann beendete sie die Verbindung. Entgeistert starrte Maddrax auf das Gerät, konnte nicht glauben, was sich da gerade abgespielt hatte.
    »Wahnsinn«, flüsterte Steintrieb ehrfürchtig. »Ein marsianisches Raumschiff kommt uns besuchen!«
    »Wohl eher ein Shuttle«, korrigierte ihn Matt.
    »Egal!« Steintrieb winkte ab. »Glaubste, sie erlauben mir, mich da drin umzusehen? Das wär echt das Größte!« Bislang hatte er nur das Wrack der CARTER IV ausgeschlachtet. Für ihn als Tekknik-Freak musste ein funktionierendes Raumschiff eine Offenbarung sein.
    »Wahnsinn«, wiederholte der übergewichtige Erfinder. Dann erinnerte er sich des wartenden Rulfans und versuchte mit ihm in Kontakt zu treten.
    ***
    Die Aufregung war kaum zu beschreiben, mit der die Ankunft des Shuttles erwartet wurde. Die gestrandeten Marsianer konnten es kaum fassen, dass man sie doch nicht vergessen hatte, und gingen umgehend daran, ihre Sachen zu packen. Maddrax wollte ihre Begeisterung nicht bremsen und sagte ihnen nicht, dass Clarice mit keinem Wort erwähnt hatte, dass sie nach Vermissten suchten, sondern vielmehr nach ihm . Das würden sie schon früh genug erfahren.
    Zusammen mit den anderen wartete er eine Stunde später vor der Burg und war nicht wenig erstaunt, als er das seltsame, flache Gebilde an der Unterseite Shuttle ausmachte. Das war doch nicht etwa...
    Matt konnte nicht vermeiden, dass sein Herzschlag sich beschleunigte. Hatten sie den Magnetfeld-Konverter dabei, den er bei seinem letzten Besuch auf dem Mars als Maßnahme gegen den Streiter vorgeschlagen hatte?
    Vier Marsianer stiegen aus, zwei davon in Exoskelett und Helm, hoben die Hände zum Gruß – und erstarrten, als sie in Matts Begleitung ihre Artgenossen erkannten: die Überlebenden der CARTER IV!
    Es folgten viele tragische Momente, in denen sich die Ankömmlinge und die lange Gesuchten austauschten. Keine Seite konnte so leicht damit fertig werden, was der anderen zugestoßen war. Sinosi Gonzales und Mariann Braxton hörten die meiste Zeit zu, da sie niemanden persönlich kannten, aber für Vogler und Clarice war es sehr aufwühlend.
    Nicht weniger aber auch für die Überlebenden, als sie von dem Umsturz in der Heimat hörten.
    Und für alle war es ein Schock zu erfahren, dass vermutlich der Streiter am Rande des Sonnensystems eingetroffen war. Wie sonst sollte man sich erklären, dass der Neptun nicht mehr existierte? Mit einem Schlag waren alle anderen Probleme vergessen.
    »Er ist jetzt irgendwo da oben zwischen Neptun und Uranus, wenn nicht schon weiter«, sagte Clarice und deutete zum Himmel, der noch nichts von dem finsteren Wesen wusste, das sich
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