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300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten
Autoren: Oliver Fröhlich
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Gesichtsausdruck zwischen Fassungslosigkeit und Triumph.
    »Hallo, Xanthippe«, sagte Thodrich. »Was für eine nette Überraschung.«
    »Nenn mich nicht so!«, fauchte sie ihn an.
    Dann stürzte sie sich auf ihn.
    ***
    »Da ist sie!«
    Matt deutete auf den Monitor. Eine sinnlose Geste, da Lissa, Gunner, Ruudi und Kalleins Xij auch ohne seinen Fingerzeig entdeckt hätten.
    Als sie im Drohnenüberwachungsraum angekommen waren, hatten sie sofort Gunner gerufen und ihn beauftragt, eine fliegende Kamera zu starten. Zuerst hatten sie sich in der Nähe des Schotts umgesehen, durch das Xij geflohen war, sie aber nicht entdecken können.
    »Lenk das Ding zum Turm der Menschen«, hatte Matt deshalb Gunner aufgefordert.
    »Aber sie weiß doch gar nicht, wo der ist!«
    »So groß ist die Auswahl auch wieder nicht. Wenn sie irgendwo unterwegs aufgegriffen wird, haben wir sowieso keine Chance, sie zu finden.«
    Wie sich herausstellte, lag Matt mit dieser Einschätzung richtig. Gunner umkreiste mit der Drohne einige Male die ehemalige Jakobikirche, dann sahen sie Xij! Gerade noch rechtzeitig, bevor sie in eine schmale Gasse neben der Kirchenrückseite abtauchte.
    Gunner lenkte die Drohne zwischen zwei Bäumen hindurch, bis sie über Xij schwebte. Das Mädchen wollte eben durch eine Seitentür in die Kirche eindringen. Doch dann drehte sie sich um, als hätte sie etwas gehört.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und ein Mann trat heraus, den Matt schon einmal gesehen hatte. In Schottland, wo sie PROTO gefunden hatten. Wo die Schergen von Xijs Onkel sie beinahe erwischt hätten.
    »Thodrich!«, stieß Matt hervor.
    »Wer ist das?«, fragte Lissa.
    »Xijs Cousin. Der Sohn ihres Oheims.«
    Matt sah, wie Thodrich die Lippen bewegte. Er sagte etwas zu Xij. Die schleuderte ihm eine Antwort entgegen und stürzte sich auf ihn.
    Es war ein kurzes Gefecht. Xijs erste Attacke mit dem Kampfstab schlug fehl. Gedankenschnell duckte ihr Cousin sich unter dem Hieb weg, bekam den Stab zu fassen und wand ihn aus ihrem Griff.
    Xijs Bewegungen wirkten steif und ungelenk. Zweifellos eine Folge ihres Gesundheitszustands. Schon im Kampf gegen die Taratzen am Lagerfeuer war sie nur ein Schatten ihrer selbst gewesen.
    Sie wich zurück, riss die Kutte auf und tastete darunter. Wahrscheinlich wollte sie den Nadler zu fassen bekommen. Dazu erhielt sie keine Gelegenheit mehr. Thodrich wandte ihre eigene Waffe gegen sie an und schlug sie mit dem Kampfstab nieder.
    »Nein!«, schrie Matt auf. »Verdammt noch mal, warum konnte sie nicht einfach hierbleiben?«
    Thodrich warf sich den bewusstlosen Körper seiner Cousine über die Schulter und verschwand in der Kirche.
    »Hinterher!«, rief Matt.
    Doch bevor Gunner die Drohne ins Gebäude lenken konnte, war die Tür auch schon wieder zu.
    »Es tut mir leid.« Lissa griff nach Matts Finger und drückte sie.
    Der entzog ihr die Hand. Er blickte noch einige Sekunden auf den Monitor, dann wandte er sich der jungen Techno zu. »Wir müssen sie da rausholen!«
    »Wie stellst du dir das vor?«
    Matt biss sich gedankenverloren auf der Unterlippe herum. Ideen schossen ihm durch den Kopf, doch die ließen sich in zwei Kategorien einteilen: undurchführbar und völlig undurchführbar. Es gab nur eine Möglichkeit, die halbwegs Erfolg versprechend erschien.
    »Mit PROTO«, sagte er.
    Lissa schaltete am Kontrollpult der Monitore herum, bis diese das Bild einer Drohne zeigten, die verborgen im Schatten eines Hauses in der Nähe des Radpanzers schwebte.
    Der Anblick war ernüchternd: Das Gefährt war von etlichen Mutanten umringt. Und sie sahen nicht so aus, als würden sie Matt freiwillig passieren und einsteigen lassen.
    »Hast du eine Fernbedienung dafür?«, fragte Lissa.
    »Nein. Aber das würde eh nichts bringen, die Gasse ist zu schmal. Ich habe einen anderen Plan…«
    ***
    Settrak umrundete das Fahrzeug mit den vielen Rädern gewiss zum hundertsten Male. Der Wulfane war einer der Mutanten, die die Eindringlinge bis hierher verfolgt hatten.
    Im ersten Augenblick war er entsetzt gewesen, als er die reglosen Körper seiner Artgenossen am Boden liegen sah. Doch dann, als der blonde Mann und der Junge längst unter der Erde verschwunden waren, bewegten sie sich plötzlich wieder und standen auf. Sie alle klagten über Kopfschmerzen, aber verletzt war keiner.
    Das erleichterte Settrak. Verstehen konnte er es jedoch nicht. Ihr Feind hatte die Gelegenheit gehabt, sie zu töten, es aber nicht getan. Warum?
    Hatten die
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