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300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

Titel: 300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Autoren: GU
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unseres Körpers darf nicht schwanken. Die Enzyme, die für die lebenswichtigen Stoffwechselvorgänge zuständig sind, können ebenfalls nur bei bestimmten stabilen pH-Werten ihre Arbeit verrichten. Daher ist unser Organismus darauf ausgerichtet, den pH-Wert im Blut und in den Zellen der Organe unter allen Umständen konstant und stabil zu halten. Auch die unterschiedlichen Organe, Gewebe und Hohlräume – etwa der Magen und der Darm, die Harnblase und die Gallenblase – brauchen jeweils bestimmte pH-Werte, deren Grenzen aber nicht so eng sind wie beim Blut. Um diese Bedingungen zu gewährleisten, besitzt der Körper verschiedene Puffersysteme (ab hier > ).
Regulierungssysteme des Organismus
Was sind Puffer?
    Puffer fangen etwas ab. In Bezug auf den Säure-Basen-Haushalt sind Puffer chemische Verbindungen, die Säuren oder Basen abfangen können. Sie binden Säuren bzw. Basen an sich und machen sie damit unschädlich. Puffer sind sehr flexibel: Sie können sowohl als Säure als auch als Base reagieren. In der Chemie spricht man in diesem Zusammenhang vom »amphoteren« Charakter der Puffer. Mit dieser speziellen Eigenschaft sorgen die Puffer im Körper dafür, dass das Milieu, das sie schützen, nie zu sauer oder zu basisch wird und genau den pH-Wert stabil hält, den die zu schützende Flüssigkeit oder das zu schützende Organ oder Gewebe benötigt. Sind zu viele Basen vorhanden, wird der Basenüberschuss abgepuffert, sind zu viele Säuren vorhanden, wird der Säureüberschuss abgepuffert, bis der pH-Wert sich wieder optimal eingependelt hat.
Wo genau spielt sich der Säure-Basen-Haushalt ab?
    Die wesentlichen Funktionen des Säure-Basen-Haushalts spielen sich im Blut und in den Geweben ab, vor allem auch im Bindegewebe. Im Blut wird der Säure-Basen-Haushalt durch das raffinierte, äußerst fein abgestimmte Blutpuffersystem im Gleichgewicht gehalten. Funktionsfähiges Blut ist die wichtigste Voraussetzung für unser Leben überhaupt (siehe > ). In den Geweben werden überschüssige Säuren – Basen gibt es selten im Überschuss – an verschiedene Stoffe, meist Proteine, gebunden und dadurch aus dem Verkehr gezogen, das heißt abgepuffert. Dadurch wird verhindert, dass sie die gesunden körperlichen Vorgänge stören.
Was versteht man unter Pufferfähigkeit?
    Puffer stabilisieren den pH-Wert einer Flüssigkeit, wenn ihr Säuren oder Basen hinzugefügt werden. Sie können also Schwankungen ausgleichen. Eine typische Konzentration an Pufferbasen und -säuren gewährleistet eine hohe Pufferkapazität. Diese zeigt an, wie viel Pufferreserve der Körper hat. Die normale Konzentration der Pufferbasen im Blut beträgt rund 48 Millival pro Liter. Säuren und Basen reagieren miteinander, das heißt, sie neutralisieren sich immer in gleichen Äquivalenten. Ein val oder eq ist ein Säure- oder Basenäquivalent. Gebräuchlich ist das millival oder meq – also ein Tausendstel dieser Einheiten. Die Puffersysteme gleichen Veränderungen der Säure-Basen-Konzentrationen im Blut aus, unterstützt von der Atmung und der Nierentätigkeit. Das funktioniert nicht unbegrenzt, denn die Puffer werden dem Körper an anderer Stelle weggenommen. So werden Bikarbonate für den Bikarbonatpuffer dem Verdauungstrakt entzogen und senken dort den pH-Wert, was die Verdauung beeinträchtigt. Phosphat für den Phosphatpuffer wird den Knochen entzogen, was die Entstehung von Osteoporose begünstigt. Ein Absinken der Pufferkapazitäten gilt als Anzeichen von Störungen im Säure-Basen-Haushalt.
Welche Organe sind für den Säure-Basen-Haushalt verantwortlich?
    Nieren, Leber und Lungen sorgen für optimale Säure-Basen-Verhältnisse im Körper. Auch der Magen ist an der Regulation beteiligt: Die Belegzellen der Magenschleimhaut produzieren neben der Magensäure basisches Bikarbonat, das für die Verdauung nötig ist. Durch die Menge der produzierten Säuren und Basen reguliert der Magen vorübergehend Ungleichgewichte aus der Nahrung. Vieles spricht dafür, dass auch dem Bindegewebe zentrale Bedeutung im Säure-Basen-Haushalt zukommt.
    INFO
Blut: der »Hauptdarsteller« im Puffersystem
    Im raffinierten System der Puffer tritt die Bedeutung des Bluts hervor: Es ist auch hier die unbestrittene »VIP Nr. 1« im Körper. Das Blut benötigt einen in sehr engen Grenzen stabilen pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45 (siehe > ), um seine lebenswichtigen Funktionen erfüllen zu können: den Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid, von Nahrungsstoffen,
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