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300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

Titel: 300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Autoren: GU
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Harnstoffsynthese und verbraucht damit weniger Bikarbonat. So fällt aber mehr Ammoniak an, aus dem der Harnstoff sonst gebildet wird. Ammoniak wird dann auf anderen Wegen umgebaut und von den Nieren ausgeschieden. Es scheint aber noch einen weiteren Weg der Einflussnahme der Leber auf den Säure-Basen-Haushalt zu geben: In einigen wissenschaftlichen Abhandlungen ist erwähnt, dass die Leber bei einem Säureüberschuss aus der Nahrung Säuren abfangen, binden und vorübergehend lagern kann.
Sind auch die Knochen am Säure-Basen-Haushalt beteiligt?
    Die Knochen sind unser größter Basenspeicher. 98 Prozent des gesamten Kalziumbestands (ca. 1 kg) befinden sich im Skelett. Durch die Freisetzung basischer Mineralien trägt der Knochen entscheidend zur Aufrechterhaltung stabiler pH-Bedingungen bei. Dies geht bei langfristiger Übersäuerung allerdings zu Lasten der Stabilität der Knochen: Sie haben eine Pufferfunktion, die sie auf Kosten ihres Mineralstoffspeichers ausüben (siehe > ).
Unterliegt der Säure-Basen-Haushalt tageszeitlichen Schwankungen?
    Seit einigen Jahren wird in der Medizin die Chronobiologie (griech. chronos = Zeit, bios = Leben) intensiv erforscht. Alle körperlichen Funktionen folgen offenbar einer »inneren Uhr«. Am bekanntesten sind die tageszeitlichen Schwankungen bei Fieber. Auch der Säure-Basen-Haushalt folgt der inneren Uhr und orientiert sich wesentlich am Arbeitsrhythmus der Leber. Dieser Rhythmus kann sich individuell verschieben, je nach Lebensgewohnheiten und Typ. Gegen 14 Uhr weist die Leber die höchste Konzentration von Gallensäuren auf – dann, wenn wir in der Regel unsere Hauptmahlzeit verdauen. Friedrich Sander hat in vielen Untersuchungen festgestellt, dass Basenfluten (siehe > ) und -ebben in engem Zusammenhang mit dem Leberrhythmus stehen – obwohl Basenfluten vor allem dann entstehen, wenn Nahrung in den Magen gelangt. Nachts, wenn nichts gegessen wird, herrscht Basenebbe. In den frühen Morgenstunden werden bei gesundem Stoffwechsel mit dem Urin die nachts entstandenen sauren Stoffwechselabfallprodukte ausgeschieden.
Was sind Säurefluten?
    An einer Urin-pH-Tageskurve (siehe > ) sieht man, dass es bei einem gut funktionierenden Stoffwechsel mehrmals täglich zu einem Abfall des pH-Werts kommt. Besonders der Morgenurin ist im Normalfall leicht sauer. Dies ist allerdings keine Säureflut, sondern eine natürliche Folge der nächtlichen Entgiftungsarbeit der Leber. Nachts herrscht im Körper Basenebbe; die Säuren aus der Stoffwechselarbeit der Leber werden am Morgen ausgeschieden. Jeder gesunde Stoffwechsel produziert im Laufe der Nacht Abfallprodukte, die als freie, aber auch als gebundene Säuren im Urin erscheinen.
Was sind Basenfluten?
    Als Basenfluten bezeichnet man das zeitweise vermehrte Auftreten von Basen. Ein gesunder Organismus weist nach jeder Mahlzeit eine Basenflut auf, die sich in einem höheren pH-Wert bemerkbar macht. Sie ist eine normale Folge der Spaltung von Kochsalz (Natriumchlorid) in den Belegzellen des Magens, die nach jeder Nahrungsaufnahme erfolgt. Dabei entsteht zum einen die für die Eiweißspaltung notwendige Magensäure, zum anderen das für die Herstellung der alkalischen Verdauungssäfte in Bauchspeicheldrüse und Dünndarm notwendige basische Natriumbikarbonat. Diese Säfte neutralisieren den aus dem Magen ankommenden sauren Speisebrei. Dabei entsteht wieder das neutrale Kochsalz, und die »Basenflut« ist beendet. Wie lange dies dauert, hängt davon ab, was Sie gegessen haben: Ein Apfel benötigt weniger als eine Stunde, Fleisch oder Käse rund vier Stunden, Kuchen oder Pizza etwa sechs Stunden. Wird innerhalb dieser Zeit wieder etwas gegessen, kommt es einerseits zu einer erneuten Basenflut, andererseits wird die unvollständig verdaute Nahrung im Magen weitertransportiert und kann Verdauungsstörungen verursachen. Basenfluten führen zu einer Durchspülung des gesamten Gewebes und können nach Ansicht vieler Forscher und Erfahrungsmediziner saure Stoffe aus den Geweben spülen.
Welche Säure-Basen-Vorgänge spielen sich im Magen ab?
    Der Magen spielt bei der Regulation des Säure-Basen-Haushalts eine größere Rolle als meist angenommen. Nach der Nahrungsaufnahme produziert der Magen Salzsäure, die das eiweißspaltende Enzym Pepsin aktiviert. Salzsäure kann sich nicht im Magen befinden, ohne die empfindlichen Schleimhäute zu reizen. Deshalb wird sie in »neutraler« Form als Kochsalz (Natriumchlorid) undWasser in den Belegzellen des
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