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300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

Titel: 300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Autoren: GU
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dem Urin ausgeschieden, käme es schnell zu einem Zusammenbruch des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper. Man spricht vom »Basensparmechanismus« der Nieren. Eine gesunde Nierenfunktion ist eine wichtige Voraussetzung für einen intakten Säure-Basen-Haushalt.
    INFO
Der Basensparmechanismus der Nieren
    Die Nieren verfügen über einen sogenannten Basensparmechanismus, der verhindert, dass zu viele basische Mineralstoffe, vor allem die basischen Bikarbonate, ausgeschieden werden. Viele an Naturheilkunde interessierte Forscher sind der Ansicht, dass die gesunde Säure-Basen-Bilanz im Körper eine starke Betonung auf der basischen Seite hat. Dafür spricht, dass man im Körper diverse natürliche Mechanismen vorfindet, die basenerhaltend arbeiten. Die Nieren verwalten durch die Regulierung des Mineralstoffhaushalts auch den Säure-Basen-Haushalt. Der Basensparmechanismus der Nieren sorgt dafür, dass nicht mehr basische Stoffe ausgeschieden werden als unbedingt nötig. Gesund funktionierende Nieren tragen auf diese Weise zu einer ausgeglichenen Säure-Basen-Bilanz bei. Interessanterweise gibt es dagegen im Körper keinen Säuresparmechanismus.
Nach heutigem Wissen stellt die vermehrte Ausscheidung von Säuren keine nennenswerte Gefahr dar. Der Grund dafür ist, dass Säuren während des Stoffwechsels ständig produziert werden; die vielen oxidativen Vorgänge (Verbrennungsvorgänge) im Stoffwechsel liefern zunächst Säuren. Aus diesem Grund ist ein Säuremangel nicht so leicht möglich wie ein Basenmangel. Größere Mengen an Basen kann der Körper dagegen nur in den Belegzellen des Magens in Verbindung mit der Produktion von Magensäure bilden.
Aus alldem wird deutlich, auf welche Weise eine gesunde Nierenfunktion wesentlich zum Säure-Basen-Gleichgewicht beiträgt. Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion – bei chronischen Nierenkrankheiten und im Alter – sollten stets besonderen Wert auf basenbetonte Kost legen und gleichzeitig die Menge an tierischem Eiweiß in ihrer Nahrung reduzieren.
Die Nieren machen keine Überstunden. Was heißt das für mich?
    Wer gern und viel Fleisch verzehrt, sollte wissen: Das im Fleisch enthaltene Eiweiß wird im Körper verstoffwechselt. Übrig bleiben die Endprodukte Harnsäure, Kreatinin und Harnstoff, die fast nur von den Nieren ausgeschieden werden können. Diese Stoffe nennt man »harnpflichtig«. Nur ein geringer Teil der Harnsäure und des Harnstoffs kann durch den Darm, Harnstoff zudem durch die Haut ausgeschieden werden. Auch die Ausscheidungskapazität der Nieren für diese Stoffe ist begrenzt. Statistisch gesehen wird in den westlichen Industrieländern doppelt so viel Eiweiß gegessen, wie nach Abbau ausgeschieden werden kann. Das bezieht sich vor allem auf harnsäurebildende Lebensmittel (Fleisch, Hülsenfrüchte, Kaffee). Harnsäure wird bevorzugt in den Gelenken abgelagert und verursacht dort schmerzhafte Gichtanfälle. Eine andere Folge von Eiweißüberernährung ist die vermehrte Entstehung von Nierensteinen. Eine weitere bekannte Folge der »Eiweißmast«, wie die Eiweißüberernährung oft bezeichnet wird, ist ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut.
Welche Rolle spielt die Leber für den Säure-Basen-Haushalt?
    Die Leber ist als zentrales Stoffwechselorgan am Ab- und Umbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen aus der Nahrung maßgeblich beteiligt. Sie gehört zu den basenfreundlichen Organen, das heißt, sie benötigt für ihre Arbeit ein basisches Milieu. Sie produziert die leicht basische Gallenflüssigkeit für die Fettverdauung, ist aber auch ein wichtiges Entgiftungsorgan: Nicht nur der Alkoholabbau geschieht in der Leber, auch jede andere organische Verbindung, sei es ein Farbstoff, ein Duftstoff oder die Chlorogensäure aus dem Kaffee, muss in derLeber verarbeitet werden. Beim Abbau von Eiweißen entsteht in der Leber unter anderem Harnstoff. Durch den Harnstoffwechsel kann die Leber direkt in den Säure-Basen-Haushalt eingreifen. Beim Aufbau von Harnstoff aus Eiweiß – der sogenannten Harnstoffsynthese – verbraucht die Leber auch basisches Bikarbonat. Durch die Geschwindigkeit des Harnstoffaufbaus kann sich die Leber nun in das Säure-Basen-Geschehen im Organismus einmischen. Die Geschwindigkeit der Harnstoffsynthese ist abhängig vom pH-Wert des Bluts. Bei einem optimalen Blut-pH-Wert von 7,4 läuft sie mittelschnell ab. Bei einem Mangel an Bikarbonat im Blut sinkt der pH-Wert des Bluts leicht ab; die Leber verlangsamt die
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