Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2948 - Undercover ins Jenseits

2948 - Undercover ins Jenseits

Titel: 2948 - Undercover ins Jenseits
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beendete das Gespräch und teilte mir mit, dass die Kollegen auf der Patronenhülse Fingerabdrücke gefunden hatten – und zwar welche, die registriert waren. Wir würden uns wundern, zu wem die Spur führte, hatte der Detective Lieutenant angekündigt, ohne mehr zu verraten.
    Als wir in unserem Büro angekommen waren und die von Walt überspielten Daten gelesen hatten, konnte ich Romanowski nur zustimmen: Wir wunderten uns. Der Computer ordnete die Fingerabdrücke einem Mann namens Peter Barber zu. Der Mann war US-amerikanischer Staatsbürger und hatte lange im Marine Corps gedient. In dieser Zeit hatte er auch einige Kriegseinsätze mitgemacht und war mit zahlreichen Orden und Auszeichnungen nach Hause zurückgekehrt. Das Foto zeigte einen etwa 40-jährigen, durchaus gutaussehenden Mann mit dunkelblondem Haar und entschlossenem Blick.
    »Die typische Veteranennummer von einem, der nach dem Krieg in der Zivilisation nicht mehr zurechtkommt, hat er aber nicht abgezogen«, sagte Phil.
    »Nein«, stimmte ich Phil zu. Ich wusste, was er meinte. Viele Veteranen kommen so verändert aus Kriegseinsätzen wieder, dass sie erst mal eine intensive Therapie brauchen, um sich wieder ins zivile Leben einzufinden. Solche Geschichten hörte man öfters. Manchen Veteranen gelang es nie, wieder an ihr altes Leben anzuknüpfen.
    Doch das schien für Barber nicht zu gelten – vordergründig zumindest nicht. Er hatte es auch nach dem Ende seiner Dienstzeit bei den Marines vorgezogen, weiter für Uncle Sam zu arbeiten, und zwar als Special Agent beim Diplomatic Security Service. Bevor man so einen Job bekommt, wird man auf Herz und Nieren geprüft, körperlich, aber auch psychisch. Wer nicht hundertprozentig fit ist, wird ausgesiebt.
    Barber hatte die Tests offenbar bestanden und war eingestellt worden.
    Damit war er ein Angestellter des Außenministeriums. Als sein aktueller Einsatzort, so war es den Unterlagen, die wir einsehen konnten, zu entnehmen, war die US-Botschaft in Mexico City genannt, wo er das Gebäude und die amerikanischen Diplomaten schützen sollte. Das gab dem ganzen Fall natürlich noch eine besondere Note und eine Brisanz, auf die Phil und ich gut hätten verzichten können.
    »Schon wieder Mexiko. Schon wieder hängt da irgendwie die Politik mit drin. Das gibt jede Menge Ärger, so oder so«, ahnte auch Phil.
    »Ja, aber jetzt wissen wir wenigstens, was der aufdringliche Wicht vom Außenministerium vorhin wirklich von uns wollte«, äußerte ich. Dann, als ich den letzten Satz der Akte las, stöhnte ich genervt auf: »Na klar … Es kommt immer noch besser. Peter Barber wird seit gut zwei Wochen in Mexiko wegen Doppelmordes offiziell gesucht und ist zur Fahndung ausgeschrieben.«
    Ich schüttelte den Kopf und griff nach der Kaffeetasse, als mein Telefon läutete. Das Display verriet mir, dass es Steve Dillaggio war. »Steve, alter Junge, was gibt’s?«
    »Bist du gut gelaunt?«, fragte er und gab sich die Antwort gleich selbst: »Natürlich bist du gut gelaunt, du bist ja fast immer gut gelaunt. Ich habe die Unterlagen zu Barber, die Walt Romanowski uns rübergeschickt hat, gerade mal schnell überflogen. Ich habe hier noch ein bisschen was zum Fall, das würde ich euch gerne schicken. Der Name kam mir doch gleich so bekannt vor. Ich wusste, ich hab ihn neulich erst irgendwo gelesen. Und siehe da: Ich hatte recht.«
    »Oh Gott, was kommt denn jetzt noch? Barber ist von der Diplomatic Security, er sollte eigentlich auf unserer Seite stehen. Zumindest theoretisch«, sagte ich.
    »Auf unserer Seite – das ist ein prima Stichwort. Euer Mister Barber ist auf jeden Fall auf unserer Seite, zumindest, wenn es um die Frage der Grenze geht. Er ist auf unserer Seite der Grenze. Die US Border Patrol hat ein gestochen scharfes Foto von ihm in Umlauf gegeben. Er hat illegal die Grenze von Mexiko in die USA überquert und dabei zwei Beamte der Border Patrol tätlich angegriffen und überwältigt. Scheint ein besonders angenehmer Zeitgenosse zu sein. Ich schicke euch die Unterlagen gleich mal rüber, okay?«
    »Alles klar, Steve.« Ich legte auf und war nicht besonders begeistert. »Was ist das für ein komischer Vogel?«, fragte ich. Aber Phil konnte sich auch keinen Reim auf all das machen und zuckte die Schultern.
    Nach einer ganzen Weile sagte er: »Was ich besonders merkwürdig finde, ist: Wieso reist er illegal in seine Heimat ein? Vor allem als Special Agent … Mir wären viele Wege eingefallen, einfach in die USA zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher