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2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

Titel: 2946 - Deborah - verzweifelt gesucht
Autoren: Unbekannt
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wurde.
    »Überlass das Verhör von Bradshaw Irwin Foster oder einem anderen unserer Spezialisten. Wir haben eine heiße Spur zu Deborahs Stalker«, informierte ich Phil hastig. Der hatte noch ein paar Formalitäten zu regeln.
    »Ich fahre mit Andy voraus, folge uns, sobald du hier wegkannst«, bat ich ihn.
    Andy Summer brannte darauf, den Fall mit zu lösen. Aber ich wusste nicht, womit wir es hier zu tun hatten, da wollte ich auf meinen eingespielten Teampartner nicht verzichten. Im Jaguar gab ich die Anschrift ein, die mir Quentin gegeben hatte.
    »Wird wohl über eine Stunde dauern, bis wir dort sind«, vermutete ich und jagte den Wagen durch die Stadt und den Holland Tunnel auf die Interstate Richtung Allentown.
    Andy Summer war ein angenehmer Beifahrer, er sprach nicht viel, beschäftigte sich stattdessen mit seinem Smartphone. Nach einer Weile sagte er mir, er habe das Haus gefunden. »Ich meine damit, es gibt einen Lageplan. Bevor Constantine es erworben hat, stand es längere Zeit zum Verkauf. Die Maklerin hatte es mit allen Details im Internet inseriert.«
    Im Erdgeschoss befand sich ein großer Wohnraum und die Küche, im ersten Stock gab es zwei Schlafzimmer und ein Bad.
    »Das ganze Gebäude ist unterkellert. Neben dem Haupthaus liegt ein Schuppen, der wohl als Garage genutzt wird. Daneben ist ein Brunnen eingezeichnet. Das Anwesen ist umzäunt, besaß bis zum Verkauf allerdings keine Alarmanlage.«
    »Wofür braucht dieser Fotograf ein solches Haus? Er ist Single, lebt und arbeitet in New York.«
    »Zum Ausspannen vielleicht? Soll ja Leute geben, die das durchaus genießen.« Summers’ Stimme klang einen Moment lang amüsiert, bevor er wieder ernst wurde.
    »Soweit ich das sehe, haben wir keine Chance, ungesehen an das Grundstück zu kommen. Drum herum fast nur flaches Gelände, es gibt nur eine einzige Zufahrt zum Grundstück. Wenn er also niemanden erwartet, schlimmer noch, wenn er auf keinen Fall gefunden werden will, werden wir Schwierigkeiten haben.«
    »Womit müssen wir rechnen, Andy? Waffen?«
    »Offiziell ist nichts zu finden. Illegal kann er sich eine ganze Waffenkammer eingerichtet haben.«
    Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass ein solcher Spinner eine junge Frau in seiner Gewalt hatte und wir praktisch auf dem Präsentierteller daherkamen.
    »Hier müssen wir abbiegen«, sagte Andy, bevor die Stimme aus dem Navigationsgerät dasselbe forderte. Wenig später fuhren wir durch eine spätsommerlich geprägte, fast schon ländliche Landschaft auf unser unbekanntes Ziel zu.
    ***
    Deborah Bradshaw zwang sich, die Augen zu öffnen. Sie wollte es nicht, wollte nicht sehen, wo sie war. In den letzten Stunden hatte sie tief geschlafen.
    Ihre Augen strengten sich an, sich in der Dunkelheit um sie herum zu orientieren. Vergeblich versuchte sie, die Arme zu heben. Sie war immer noch gefesselt. Auf etwas, das sich bei näherem Hinsehen als ein altmodisches Bett aus massivem Eisengestell herausgestellt hatte. Die Kette an ihrem Arm klirrte leise. Es war also kein Alptraum, sie war immer noch hier.
    Träge wie dickflüssiges Öl kamen die Erinnerungen zurück: Die Spendengala ihrer Mutter. Der Streit mit Jérome. Der One-Night-Stand mit dem Musiker. Die Rückkehr ins Penthouse.
    Er war wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht, gerade als sie die Tür öffnete. Wirkte ungeduldig und nervös.
    »Ich muss dir etwas Wichtiges zeigen«, sagte er. »Es geht um eine Titelstory für ein Modemagazin. Sie wollen Fotos von dir. Ich habe einige ausgesucht und brauche dein Okay.«
    Sie war aufgeregt gewesen, vertrauensvoll. Vielleicht hatte sie ein bisschen zu viel Alkohol intus, aber sie war nicht betrunken.
    »Ich wasch mir schnell die Hände, mach ruhig ein bisschen Musik. Dann kannst du mir gleich die Fotos zeigen«, hatte sie gesagt. Sie hatte dankbar nach der Cola gegriffen, die er ihr reichte, als sie zurück in den Salon kam. Er hatte sie merkwürdig dabei angesehen – und danach wusste sie nichts mehr. K.o.-Tropfen, vermutete sie. Was war danach passiert?
    Lediglich Fetzen von Erinnerungen tauchten auf, setzten sich zu einem unvollständigen Bild zusammen. Ein dunkler Raum, ein kleines Badezimmer, jemand wusch ihr die Haare … Hatte er sie womöglich vergewaltigt? Allein der Gedanke verursachte ihr Übelkeit. Was wollte er denn von ihr?
    Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Diese kranken Mails, dass er sie holen und für sich ganz allein haben wollte. Dass die anderen Männer doch nichts für sie
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