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2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach
Autoren: Unbekannt
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Parkplatz gingen und in den wartenden BMW stiegen. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht die Schritte hörte, die sich ihm auf dem harten Betonboden von hinten näherten.
    »Sind Sie in Ordnung, Sir?«
    Die Stimme riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Er drehte sich um. Hinter ihm stand Wes Porter, der Mechaniker.
    »Ja, ja«, antwortete Osborne. »Alles in Ordnung. Sie können wieder Ihrer Arbeit nachgehen.«
    »Was wollten die Kerle, Sir?«
    »Nichts, was Sie interessieren muss.«
    »Vielleicht sollten wir die Polizei rufen.«
    Osborne schüttelte fast entsetzt den Kopf. »Dazu besteht kein Grund. Ich habe zwei oder drei wacklige Zähne, aber das gibt sich bald. Am besten, Sie vergessen den ganzen Vorfall. Reden Sie mit keinem Menschen darüber, auch nicht mit einem Kollegen!«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    Osborne fühlte sich keineswegs so wohl in seiner Haut, wie er vorgab. Auch der Whiskey, den er in seinem Büro hastig hinunterkippte, besserte seine Laune nicht. Vielleicht war es wirklich das Beste, die Polizei zu informieren. Er hatte noch nie in seinem Leben Ärger mit der Polizei gehabt, aber ein dumpfes Gefühl sagte ihm, dass er eine Menge Ärger bekommen würde, wenn er sich jetzt an die Polizei wandte – Ärger nicht nur mit der Polizei.
    Er stellte die Whiskeyflasche und das Glas in den kleinen Barschrank zurück und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Gewöhnlich wählte er nicht selbst die Telefonnummer, sondern überließ das seiner Sekretärin. Aber es gab Gespräche, die die Sekretärin nichts angingen.
    Deshalb benutzte er nicht eines der beiden Telefone auf seinem Schreibtisch, sondern sein Handy. Die Nummer hatte er im Kopf. Es gab Nummern, die man am besten nirgendwo notierte.
    »Ja?«, meldete sich knapp eine Männerstimme.
    »Osborne hier. Ich …«
    »Ist es wirklich nötig, dass Sie mich anrufen? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie nur in äußerst wichtigen Fällen …«
    »Cesare Caligiuri war eben hier.«
    Zwei oder drei Sekunden lang musste Osborne auf eine Antwort warten. »Was wollte er?«, hörte er dann.
    »Er fragte nach einem Bentley. Neuestes Modell, silberfarben.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Nichts, was er nicht sowieso schon gewusst hätte. Er wusste mehr als ich. Dass ein Mann namens John Miller in Boston …«
    »Vergessen Sie diesen John Miller! Hat er den Bentley gesehen?«
    »Nein, das hielt er nicht für nötig. Er wollte nur wissen, wer mir den Auftrag gegeben hat, ihn so herzurichten, dass er wie sein eigener Wagen aussieht. Das habe ich ihm natürlich nicht gesagt. Ich habe ihm gesagt, dass ich den Mann vorher nie gesehen hatte und dass ich keine Ahnung habe, wer er ist.«
    »Das haben Sie gut gemacht. Bleiben Sie dabei! Alles Übrige können Sie mir überlassen.«
    »Jawohl, Sir.« Osborne steckte das Handy wieder weg. Es beunruhigte ihn, dass er sich nach diesem Gespräch nicht besser fühlte als vorher.
    ***
    Die schwarzhaarige Sekretärin war elegant genug, um das Vorzimmer eines der reichsten Autohändler in New York schmücken zu dürfen. Und schön genug, um jedes Vorzimmer in den gesamten Vereinigten Staaten schmücken zu können. Ich versenkte mich ein wenig länger in ihre samtschwarzen Augen, als es schicklich gewesen wäre. Dann zückte ich meinen Dienstausweis.
    »FBI«, sagte ich. »Special Agent Jerry Cotton. Das hier ist mein Kollege Phil Decker.«
    Sie studierte unsere Dienstausweise mit einer fast beleidigenden Gründlichkeit. Der Verband um meinen Kopf hatte sie offenbar misstrauisch gemacht.
    Sie lächelte. »Ich fürchte, die Wagen, die wir verkaufen, gehören einer Preisklasse an, die deutlich über der Einkommensklasse eines Polizisten liegt«, sagte sie mit einer hinreißend angenehmen, wenn auch ein wenig spöttischen Stimme.
    »Mit Autos sind wir ausreichend versorgt«, sagte ich. »Wir sind hier, um Ihren Chef zu sprechen, Mister Osborne.«
    »Ich werde nachfragen, ob er Zeit für ein Gespräch mit Ihnen hat.«
    »Wenn wir jemanden sprechen wollen, spielt es keine Rolle, ob er Zeit und Lust hat, uns zu empfangen. Sagen Sie ihm einfach, dass wir hier sind.«
    Ihr Lächeln verstärkte sich. Offenbar fand sie meinen Kopfverband jetzt amüsant.
    Dann begriff ich, dass ihr Lächeln nicht mir galt, sondern irgendjemandem hinter mir. Trotz der Bewunderung, die ich für sie hegte, blieb ich gefasst genug, zu bemerken, dass sie ihre schlanke Hand wieder von den Tasten der Sprechanlage auf ihrem Tisch zurückzog.
    Ich drehte
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