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2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach
Autoren: Unbekannt
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mich um. Nicht nur Phil stand hinter mir, sondern auch ein Mann, der gerade aus dem Büro von Osborne kam.
    »Vielen Dank für das Gespräch, Mister Osborne«, sagte der Mann gerade. »Ich melde mich wieder.«
    Bevor er die Tür hinter sich zuziehen konnte, war ich bei ihm.
    »Erstklassige Vorstellung«, sagte ich. »An Ihnen ist ein glänzender Schauspieler verloren gegangen. Nur haben Sie vergessen, dass Sie zurzeit jeden Tag im Fernsehen in einer Werbung für Ihr Haus zu sehen sind, Mister Osborne.«
    Osborne zuckte resigniert die Schultern. Dann öffnete er die Tür seines Büros wieder und ließ uns eintreten.
    »Das ist das erste Mal, dass ich Besuch vom FBI bekomme«, sagte er. »Was verschafft mir diese Ehre?«
    Ich hatte inzwischen genug Zeit gehabt, mir den Mann näher anzusehen. Er war gekleidet, als sei er einem Modejournal entsprungen. Sein dunkles Haar glänzte für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr von Pomade, sein Anzug stammte von einem erstklassigen Schneider, seine Krawatte passte mit ihrem dezenten Muster genau zur Farbe des Anzugs. Nur wer genau hinsah, bemerkte den kleinen dunklen Fleck darauf.
    Der Mann hatte offenbar geblutet, aus der Nase oder dem Mund. Aus dem Gesicht hatte er sich das Blut abgewischt, aber den unauffälligen Fleck auf der Krawatte hatte er übersehen.
    Ich fragte ihn nicht danach, wem er diese kleine Störung seines vorbildlichen Aussehens verdankte. Dazu würde im Laufe unseres Gesprächs wohl noch Gelegenheit sein.
    »Wir suchen einen Bentley«, begann ich. »Neuestes Modell, silberglänzend, rechts gesteuert wie in Merry Old England.«
    »Ich fürchte, einen solchen Wagen werden Sie sich nicht leisten können.«
    »Den Witz haben wir eben schon gehört. Von Ihrer Sekretärin. Sie haben doch einen solchen Wagen, nicht wahr? Inzwischen haben Sie wahrscheinlich die Nummernschilder auswechseln lassen, aber …«
    »Wofür halten Sie mich?«, brauste Osborne auf.
    »Für einen ehrbaren Geschäftsmann, der nebenbei auch gelegentlich schmutzige Geschäfte macht. Der ganze feine Laden hier gehört nicht Ihnen, wie Sie vorgeben, sondern der Unterwelt. Und was den Bentley betrifft: Selbst in einem so großen Land wie den Vereinigten Staaten gibt es nicht viele Händler, bei denen man einen neuen Bentley bekommen kann. Hier in New York sind Sie die erste Adresse.«
    »Ja, und das erfüllt uns mit Stolz.«
    »Den Wagen, von dem wir sprechen, haben nicht Sie importiert, sondern einer Ihrer Kollegen in Boston«, sprach Phil an meiner Stelle weiter. »Und der hat ihn vor kurzem an einen Kunden namens John Miller verkauft. Ich weiß nicht, wie viele John Millers es in Boston gibt, aber diesen John Miller gibt es jedenfalls nicht. Auch die Adresse, die er nannte, ist falsch.«
    »Was geht der Mann mich an?«
    »Ihnen hat er wahrscheinlich einen anderen Namen genannt«, sprach Phil weiter. »Und er hat Ihnen den Auftrag geben, ein anderes Nummernschild anzubringen. Ein Schild mit einer ganz bestimmten Nummer. In der vergangenen Nacht wurde der Wagen kurz benutzt. Für einen Mord.«
    Bisher hatte Osborne tapfer gelächelt. Jetzt zuckte er zusammen, als habe er einen Schlag auf den Schädel bekommen, mit einem Hammer mittlerer Größe.
    »Mord?«, wiederholte er.
    »Drei Schüsse in den Rücken«, nickte Phil. »Kaliber.38. Der Mann war sofort tot.«
    »Wer?«, fragte Osborne.
    »Meinen Sie das Opfer oder den Täter? Das Opfer heißt Folsom. Der Täter … Nun, den kennen Sie wahrscheinlich besser als wir. Wenn Sie nicht in die Sache hineingezogen werden wollen, sollten Sie uns sagen, wer er ist. Damit wir uns richtig verstehen: Es geht nicht um die Verwendung eines falschen Kennzeichens, sondern um Mord. Wenn man Sie der Beihilfe schuldig spricht, werden Sie die nächsten Jahre in einer weit weniger eleganten Umgebung verbringen als hier. Und in einer Kleidung, die ganz bestimmt nicht nach Maß gearbeitet ist.«
    Osborne rutschte unbehaglich auf seinem Sessel hin und her. »Mit einem Mord will ich nichts zu tun haben«, sagte er schließlich. »Ich wusste nicht, was der Mann vorhatte, glauben Sie mir bitte. Aber wenn ich Ihnen sage, was ich über ihn weiß, bin ich vielleicht das nächste Opfer.«
    »Wir werden Sie beschützen«, sagte ich.
    »Ja, wie Folsom. Und vorher diesen Benton. Und davor Monti. Von diesen Morden habe ich in der Zeitung gelesen.«
    »Ja, drei Morde innerhalb weniger Stunden sind auch für New York keine schlechte Bilanz. Am dritten Mord waren Sie beteiligt,
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