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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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steht nur, dass Samuel Price wohl doch heimatverbunden ist. Nach seinem Unfall hätte er sich in jedem Pflegeheim auf der Welt einquartieren können. Aber er entschied sich für die Atlantic Residence , nicht weit von der Wirkungsstätte seiner früheren Bluttaten entfernt. Vielleicht ist doch etwas dran an dem Spruch, dass es einen Täter immer wieder an die Orte seiner Verbrechen zieht.«
    »Ja, vielleicht. – Du hast ja Price auch im Pflegeheim besucht, das haben wir herausgefunden. Hattest du gar keine Angst vor ihm?«
    »Doch, aber ich wollte dem Mann in die Augen sehen, der meinen Vater eiskalt ermordet hat – und zwar ohne ein erkennbares Motiv. Aber das ist typisch für diesen Wahn, in dem sich ein Verbrecher wie Price befand und vielleicht immer noch befindet. Er spielt sich zum Herrn über Leben und Tod auf. Indem er wahllos mordet, fühlt er sich gottgleich. Das ist pervers, aber typisch für einen gefühllosen Psychopathen.«
    »Und was hast du empfunden, als du den Mörder deines Vaters vor dir hattest?«
    »Nichts, und das war die größte Enttäuschung. Ich dachte, der Brooklyn-Golem wäre etwas ganz Besonderes. Aber das war ein Irrtum, Jerry. Er ist nur einer von zahlreichen Verbrechern, die wir vom FBI jedes Jahr ihrer gerechten Strafe zuführen. Und ich fürchtete mich nicht vor ihm, weil ich glaubte, dass dieser alte Mann mir nichts mehr tun könnte. Das konnte er auch nicht. Doch leider konnte ich nicht ahnen, dass dieses rothaarige Biest seinem Großneffen sofort von meinem Besuch berichten würde.«
    »Du sprichst von Lynn Bishop, nicht wahr? Dann hast du sie kennengelernt, als du bei Samuel Price im Pflegeheim warst?«
    »Ja, und sie muss uns heimlich belauscht haben. Ich sagte Price nämlich auf den Kopf zu, dass ich ihn durchschaut hätte und dass ich wüsste, wer der Brooklyn-Golem sei. Er zeigte keine erkennbare Reaktion. Ich weiß nicht, ob das an seinem Geisteszustand liegt oder ob er einfach nur gute Nerven hat. Zwar habe ich Psychologie studiert, bin aber keine Nervenärztin.«
    »Warum bist du nicht sofort zu Mister High gegangen, nachdem du so viel über die Identität des Brooklyn-Golem herausgefunden hattest?«
    »Eine gute Frage, Jerry. Die habe ich mir auch immer wieder gestellt, als ich in Sid Rooneys Gewalt war. Letztlich konnte ich Samuel Price immer noch nicht beweisen, dass er der Brooklyn-Golem war. Am besten wäre ein Geständnis gewesen, aber dafür hätten wir ihn offiziell anklagen müssen. Aber ich habe ja auf eigene Faust ermittelt, wie ihr alle wisst. Ich war unentschlossen und zögerte. Dabei konnte ich ja nicht ahnen, dass der Großneffe des Brooklyn-Golem schon längst seine eigenen finsteren Pläne mit mir hatte.«
    »Das Kidnapping kam für dich also völlig überraschend?«
    »Allerdings, Jerry. Als FBI-Agent weiß ich ja, wie wichtig Eigensicherung ist. Ich glaubte die ganze Zeit, dass ich nur ein sehr kalkuliertes Risiko eingehen würde. Aber Sid Rooney muss mir nachgestellt haben, ohne dass ich etwas davon mitbekam. Er fand heraus, wo ich wohnte. Dann überfiel er mich in meinem Apartment und knockte mich aus. Als ich wieder aufwachte, lag ich gefesselt in diesem fensterlosen Keller. Und ich musste feststellen, dass die rothaarige Pflegerin mit Sid Rooney unter einer Decke steckte.«
    »Lynn Bishop war also auch in deinem Verlies?«
    »Ja, mehrmals. Mir war sofort klar, dass sie ein willenloses Werkzeug in Sid Rooneys Händen war. Diese Frau ist Rooney hörig, wenn ihr mich fragt.«
    Laura Darros Aussage deckte sich mit meinen eigenen Beobachtungen, was Lynn Bishop anging. Aber mir war noch eine andere Frage wichtig.
    »Das klingt jetzt vielleicht etwas makaber, Laura – aber ich frage mich, warum Sid Rooney dich nicht schon in deinem Apartment getötet hat. Was plante er mit dir? Er hat doch nicht versucht, mit dem FBI in Kontakt zu treten, oder?«
    »Nicht, dass ich wüsste, Jerry. Ich glaubte die ganze Zeit, mein Leben wäre keinen Penny mehr wert. Rooney machte mir gegenüber mehrfach düstere Andeutungen. Ich glaube, er wollte mir nur Angst einjagen. Jedenfalls sagte er so etwas wie: ›Du wirst noch merken, was es heißt, sich mit dem Brooklyn-Golem anzulegen.‹ Aber letztlich hat er mir in der Gefangenschaft kein Haar gekrümmt, das muss ich fairerweise sagen. Ich bekam sogar etwas zu essen und zu trinken, allerdings ziemlich wenig.«
    Wir hatten viel geredet. Laura Darro wirkte erschöpft. Ich stand auf und berührte ihre Hand.
    »Ruh dich aus, es
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