Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Daumen, Agent. Wir sorgen dafür, dass noch nicht einmal eine Maus das Gemäuer verlassen kann.«
    Wir passierten mit dem Van die Straßensperre und parkten einen Steinwurf weit von unserem Ziel entfernt. Natürlich war es auch denkbar, dass Sid Rooney noch weitere Komplizen bei sich hatte. Ausschließen konnten wir das nicht.
    Doch wir waren mit Wärmebildkameras und Richtmikrofonen ausgestattet. Dieses Equipment ermöglichte es uns, das Haus vor dem Zugriff auszuspähen. Erleichtert stellten wir fest, dass die Wärmebildkamera nur die Körperwärme von zwei Personen anzeigte.
    »Sid Rooney ist mit Laura Darro allein in dem Lagerhaus«, meinte June Clark. »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    »Es ist jedenfalls die wahrscheinlichste«, stimmte ich zu. Wir hatten uns von den Cops einen Grundriss des Gebäudes beschafft. Das NYPD hatte die Zeichnung damals benutzt, um die Anklage gegen den Betreiber der illegalen Textilfabrik zu stützen. Er hatte fünfzig Näherinnen unter menschenunwürdigen Umständen dort schuften lassen.
    Die Wärmebildkamera empfing ein Signal aus dem Kellergeschoss, ein zweites aus dem ersten Stockwerk. Das Richtmikrofon brachte uns leider keine weiteren Erkenntnisse. Weder Sid Rooney noch Laura Darro – falls sie es denn wirklich waren – gaben einen Laut von sich.
    Aber beide lebten, denn die Kamera erkannte nur lebendige Menschen und keine Leichen.
    »Vermutlich ist Laura im Keller eingesperrt«, sagte ich. »Wenn wir in das Gebäude eingedrungen sind, werdet ihr, June und Blair, sofort in den Keller hinabsteigen und unsere Kollegin befreien. Phil und ich nehmen uns Rooney vor.«
    »Zu schade«, knurrte unser afroamerikanischer Kollege. »Den Dreckskerl würde ich gern höchstpersönlich verhaften.«
    »Rooney kann uns nicht entkommen«, stellte ich fest. »Das Gebäude hat offenbar keinen Notausgang. Es wurde ja ursprünglich als Lagerhaus errichtet. Es ist wichtig, dass wir den Verbrecher überrumpeln. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass er Elektronikspezialist ist. Wir müssen bei ihm mit einigen unangenehmen Überraschungen rechnen.«
    Meine Kollegen und ich rückten bis zum Eingang vor. Nichts deutete hier darauf hin, dass sich Menschen im Inneren befanden. An der Tür hing immer noch ein NYPD-Dokument, mit dem das Gebäude für polizeilich gesperrt erklärt wurde. Eine dicke Eisenkette sollte dafür sorgen, dass sich keine Obdachlosen in dem ehemaligen Lagerhaus einquartieren konnten.
    Doch neben dem Haupteingang gab es noch eine schmale Metalltür ohne Klinke. Für mich stand fest, dass Rooney auf diesem Weg ein und aus ging. Kratzer auf dem Betonboden bewiesen, dass diese Pforte öfter geöffnet und wieder geschlossen wurde. Phil setzte eine Brechstange an, die wir mitgebracht hatten. Die Tür schwang auf.
    Wir betraten die Höhle des Löwen. Ich erblickte eine Lichtschranke.
    »Selbstschussanlage!«, rief ich. Das war eine Vermutung, doch ich sollte recht behalten. Im nächsten Moment brach die Hölle los.
    June, Blair, Phil und ich warfen uns zu Boden oder pressten uns gegen die Steinwände. Die Geschossgarben jagten über uns hinweg oder an uns vorbei. Im Handumdrehen verebbte der Waffenlärm wieder. Das Magazin, mit dem Rooney die Automatikwaffe seiner Selbstschussanlage bestückt hatte, war leer.
    Nun drangen wir in das Gebäude vor. Der Kidnapper durfte keine Gelegenheit bekommen, sich an seiner Geisel zu vergreifen. Und offenbar hatte er das wirklich vorgehabt. Im Licht meiner Helmlampe sah ich eine Gestalt, die gerade die Treppe hinabkam. Offenbar wollte Rooney in den Keller, zu Laura Darro. Doch jetzt waren wir da.
    »FBI! Waffe weg!«, rief ich. Doch der Verbrecher feuerte auf mich und rannte gleich darauf wieder nach oben. Er traf weder mich noch meine Kollegen. Phil und ich nahmen die Verfolgung auf, während June und Blair gleich in den Keller hinabsteigen würden.
    »Passt auf euch auf«, sagte ich über Funk. »Es würde mich nicht wundern, wenn Rooney noch weitere Überraschungen bereithält.«
    »Alles klar, Jerry«, gab unsere blonde Kollegin zurück.
    In der illegalen Textilfabrik war es stockfinster, und Fenster gab es ja nicht. Zwar verfügten wir über Lampen an unseren Helmen. Doch wenn wir als lebende Lichtinseln durch das Gebäude schlichen, wurden Phil und ich zu hervorragenden Zielscheiben für unseren Gegner. Er musste sich nur irgendwo in der Finsternis verbergen und konnte in aller Ruhe auf uns zielen. Selbst ein mittelmäßiger
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher