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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Und das konnte er offenbar nicht ertragen.
    Phil und ich zögerten. Jede falsche Bewegung von uns konnte Rooney endgültig die Nerven verlieren lassen. Ich öffnete den Mund, um erneut beschwichtigend auf ihn einzuwirken. Rooney machte eine abwehrende Kopfbewegung, dann drückte er ab.
    Dieser Mann war zweifellos sehr versiert, was komplizierte Elektronik anging. Doch bei einer einfachen Pistole versagte sein Verstand. Rooney hatte schlicht und einfach nicht bedacht, dass seine Waffe leergeschossen war. Daher konnte er sich gar nicht selbst richten. Und wir würden ihm gewiss keine Gelegenheit dazu geben, ein neues Magazin einzuschieben.
    Phil und ich packten den Kidnapper und entwanden ihm seine Pistole. Danach war es uns ein ganz besonderes Vergnügen, ihm Handschellen anzulegen.
    ***
    Laura Darro wurde ins Brooklyn Hospital Center eingeliefert. Natürlich fuhren wir mit dorthin. Noch am Abend kam die diensthabende Ärztin Dr. Juanita Sanchez mit einer ersten Diagnose zu uns.
    »Ihre Kollegin ist dehydriert, weil sie über einen längeren Zeitraum zu wenig Flüssigkeit bekommen hat. Außerdem weist sie einige Prellungen und Schürfwunden auf. Miss Darro hat offenbar einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf erhalten, aber eine Gehirnerschütterung liegt nicht vor.«
    »Wurde sie …« June Clark beendete den Satz nicht. Die Ärztin schüttelte den Kopf.
    »Nein, es gibt keinen Hinweis auf Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauch. Ihre Kollegin berichtete mir, dass ihr Entführer ihr öfter gedroht hätte, mehr aber auch nicht. Offenbar ging es ihm darum, der Frau Angst einzuflößen.«
    »Diese miese Ratte«, knurrte Phil.
    »Ihre Kollegin braucht jetzt viel Ruhe. Morgen sieht die Situation schon anders aus.«
    Mit diesen Worten beendete die Medizinerin das Gespräch. Ich telefonierte mit Mr High. Der Chef ordnete an, dass Laura Darro während der Nacht von Steve Dillaggio und Zeery bewacht werden sollte. Zwar deutete nichts darauf hin, dass Sid Rooney noch weitere Komplizen hatte. Aber völlig auszuschließen war das nicht.
    Den Entführer selbst hatten wir noch nicht vernehmen können. Da er einen Selbstmordversuch unternommen hatte, war er von uns in das Gefängniskrankenhaus von Rikers geschafft worden. Wir mussten erst von den dortigen Ärzten grünes Licht bekommen, bevor wir ihn vernehmen durften.
    Doch am nächsten Morgen gab es gute Neuigkeiten. Laura Darro hatte die Nacht gut überstanden und bat darum, sich bei June, Blair, Phil und mir persönlich bedanken zu dürfen. Am Vorabend war sie zu erschöpft und verwirrt gewesen, um das tun zu können. Natürlich fuhren wir sofort nach Brooklyn hinüber. Aber wir waren nicht der erste Besuch, den unsere Kollegin bekommen hatte.
    Als wir von einer Krankenschwester zu ihrem Zimmer geführt wurden, kam uns der Chef entgegen. Auf seinem Gesicht erschien ein feines Lächeln.
    »Keine Sorge, ich habe Laura Darro wegen ihrer Eigenmächtigkeit keine Strafpredigt gehalten. Das, was geschehen ist, wird ihr gewiss eine Lehre sein. Auch das NYPD wird keine Konsequenzen fordern, obwohl sich Laura einige Ermittlungsakten etwas … unkonventionell angeeignet hat. Immerhin scheint die jahrzehntealte Mordserie ja nun endlich aufgeklärt worden zu sein. Aber das wird Ihre Kollegin Ihnen gewiss selbst erzählen wollen.«
    Ich nickte dem Assistant Director zu. Dann betrat ich gemeinsam mit June Clark, Blair Duvall und Phil das Krankenzimmer. Die junge Profilerin sah wirklich schon viel besser aus als am Vortag.
    Die Ärzte wollten sie allerdings noch einen Tag lang zur Beobachtung in der Klinik behalten, weil ihr Kreislauf noch nicht wieder völlig stabil war. Das war allerdings auch kein Wunder, denn sie hatte ja lange fast bewegungslos und gefesselt in einem Kellerloch verharren müssen.
    Laura Darro lächelte.
    »Ich danke euch sehr für meine Befreiung. Und gleichzeitig schäme ich mich, weil mich Sid Rooney wie eine Anfängerin hatte übertölpeln können.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist jetzt nicht so wichtig. Die Hauptsache ist, dass es dir wieder halbwegs gut geht. Fühlst du dich dazu in der Lage, uns mehr von deinen Ermittlungen zu erzählen?«
    Die junge Profilerin nickte. Wir nahmen links und rechts von ihrem Krankenbett auf Besucherstühlen Platz. Laura Darro hatte ihre Hände auf der Bettdecke gefaltet und hielt das Kinn gesenkt. Offenbar suchte sie nach dem passenden Anfang. Schließlich war sie so weit.
    »Ihr werdet
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