Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod

2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod

Titel: 2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
Autoren: Viele Täter sind des Opfers Tod
Vom Netzwerk:
Verbündete suchen, denn diese Idee stieß nicht bei jedem auf Zustimmung.«
    »Und Sie selbst sind in Kalifornien geblieben?«, fragte ich.
    »Ja, wie sonst auch«, antwortete sie. »Ich habe mich um den Haushalt und meine hiesigen Aktivitäten gekümmert. Aber wenn ich das jetzt betrachte, scheint es mir alles so sinnlos zu sein.«
    »Das verstehe ich«, sagte ich. »Hat Ihr Mann kürzlich erwähnt, dass er in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt oder ihm jemand gedroht hat?«
    »Nein, hat er nicht«, erwiderte sie überrascht. »Wie ist er denn gestorben? Ist er etwa ermordet worden?«
    »Nach dem aktuellen Ermittlungsstand sieht es so aus«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Sobald wir genau wissen, was geschehen ist, werden wir Sie informieren. Sie sollten Ihre Kinder zu sich kommen lassen und diese schwierige Zeit gemeinsam durchstehen. Sind die beiden auch in Kalifornien?«
    »Ja, sie müssten hier in der Nähe sein, ich werde sie anrufen«, sagte sie.
    Ich sprach ihr noch mal mein Beileid aus, beließ es dann dabei und beendete das Gespräch.
    »Wenn das, was sie sagt, stimmt, war sie ein paar tausend Meilen vom Tatort entfernt«, sagte Phil. »Wir sollten das aber besser nachprüfen lassen. Ich werde im dortigen Field Office anrufen, damit es ihr Alibi und das ihrer Kinder prüft und vor Ort weitere Nachforschungen anstellt. Vielleicht ergibt sich dabei noch was.«
    Ich nickte. »Ja, das ist eine gute Idee – auch wenn ich nicht glaube, dass sie etwas mit der Sache zu tun hat. Ihre Trauer klang echt.«
    »Das stimmt«, bestätigte Phil. »Aber vielleicht ist sie auch eine gute Schauspielerin. Wie auch immer, sicher ist sicher, ich kläre das eben.«
    Er kümmerte sich darum, im Field Office Los Angeles anzurufen und sie zu bitten, ein paar Agents loszuschicken, die Mrs Weatherman und ihrer Familie einen Besuch abstatteten.
    »Dann ist unser nächster Schritt, Miss Sally Vibes zu kontaktieren, die Sekretärin von Weatherman«, sagte ich, nahm mein Handy heraus und wählte die Nummer, die mir Mrs Weatherman gegeben hatte.
    »Vibes, guten Morgen«, meldete sich eine jung klingende Frauenstimme.
    »Guten Morgen, Miss Vibes, mein Name ist Jerry Cotton, ich bin Special Agent vom FBI New York«, stellte ich mich vor.
    »Ja, und? Ist etwas passiert?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ja, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Mister Weatherman, Ihr Chef, gestern Nacht gestorben ist«, antwortete ich.
    Sie schluckte laut. »Oh Gott, Donald … Mister Weatherman ist tot? Wieso? Was ist geschehen?«
    »Darüber würden mein Partner und ich uns gern persönlich mit Ihnen unterhalten«, sagte ich. »Wo befinden Sie sich im Moment?«
    »Ich bin gerade auf der Fifth Avenue, Mister Weatherman hat mir heute Morgen frei gegeben und wollte sich melden, wenn er mich braucht«, antwortete sie. »Ich hatte bereits mit seinem Anruf gerechnet und mir Sorgen gemacht, da er normalerweise nicht so spät anruft.«
    »Haben Sie seinen Terminkalender dabei? Oder sonstige Unterlagen von seinen Aktivitäten hier in New York?«, fragte ich.
    »Einen Kalender habe ich dabei, wie immer. Mister Weatherman selbst hat allerdings auch einen, den habe ich nicht bei mir«, antwortete sie. »Es gibt noch ein paar Unterlagen und Notizen der bisherigen Gespräche, die er hatte.«
    »Ihr Kalender wird uns im Moment reichen, den von Mister Weatherman haben wir bereits«, sagte ich. »Würden Sie bitte zum FBI Field Office an der Federal Plaza kommen? Wir warten hier auf Sie.«
    »Ja, in Ordnung, Federal Plaza, ich suche mir gleich ein Taxi. Wo muss ich mich melden?«
    »Am Empfangsbereich, man wird Sie von dort zu uns bringen«, sagte ich. »Bis gleich.«
    »Ja, bis gleich«, antwortete sie und beendete das Gespräch.
    »Sie kommt gleich vorbei, kann aber je nach Verkehr eine Stunde dauern«, sagte ich zu Phil.
    »Dann haben wir genug Zeit, ein paar Nachforschungen über sie anzustellen«, sagte er und fing an, im Computer die Daten von Miss Vibes aufzurufen. »Sie ist vierunddreißig Jahre alt, nicht verheiratet, hat keine Kinder. Geboren in einer kleinen Stadt in Utah. Ihre Eltern leben nicht mehr, sie hatte wohl auch keine Geschwister, keine Ahnung, ob sie Verwandte hat, die ihr nahe stehen. Strafrechtlich betrachtet ist sie ein Engel – nicht mal ein Ticket wegen falschem Parken. Sie hat einen Facebook-Account, aber nur zwölf Freunde – etwas wenig, soziale Kontakte scheinen ihr nicht allzu wichtig zu sein, zumindest nicht die, die man über das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher