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2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod

2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod

Titel: 2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
Autoren: Viele Täter sind des Opfers Tod
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Ausstattung«, meinte Phil. »Da bekommen Sie ja einiges mit.«
    »Auf jeden Fall«, meinte der junge Mann, der am Tisch vor einem Computer saß und die ganzen Bildschirme im Blickfeld hatte. »Aber in der Regel passiert nicht viel. Hinzu kommt, dass wir im gesamten Gebäude etwa vierzig Kameras installiert haben und man bei zwölf Monitoren nicht immer alles gleichzeitig sehen kann. Ich heiße übrigens Bill Waters.«
    Wir stellten uns ebenfalls vor.
    »Verfügen Sie über Gesichtserkennungssoftware?«, fragte ich den jungen Mann.
    Der schüttelte den Kopf. »Nein, nicht wirklich. Aber ich habe ein ziemlich gutes Gedächtnis, was Gesichter angeht, vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    Phil zeigte ihm auf seinem Smartphone ein Foto von Donald Weatherman. »Das ist der Mann, der ermordet wurde. Er hat vorgestern eingecheckt und in Zimmer 306 gewohnt. Wir würden gern wissen, ob er in Begleitung war.«
    »Mal sehen, was ich finde«, sagte Waters und zeigte auf den größten Bildschirm. »Fangen wir mit dem Rezeptionsbereich an, zu der Zeit, als er eingecheckt hat.«
    Waters bewegte die Maus seines Computers geschickt hin und her. Auf dem Monitor war die Rezeption zu sehen und kurz darauf erschien Weatherman im Bild. Man sah ihn kurz von der Seite, dann von hinten. Und er war, soweit man erkennen konnte, allein.
    »Da ist Ihr Mann«, sagte Waters. »Checkt gerade ein.«
    »Und er ist allein«, bemerkte Edward Hearing.
    Nachdem Weatherman die Formalitäten erledigt hatte, nahm ein Page seinen Koffer und führte ihn nach oben. Waters wechselte die Kamera, sodass wir Weatherman verfolgen konnten – zumindest bis er den Fahrstuhl auf der dritten Etage verließ.
    »Im Flur vor den Zimmern haben wir keine Kameras«, sagte er. »Ich kann die Aufzeichnungen der Fahrstühle durchgehen und herausfinden, wann der Gast das Hotel verlassen hat.«
    »Viel mehr würde uns interessieren, wer ihn besucht hat«, sagte Phil. »Gemäß Zeugenaussagen hatte er an dem Tag um acht Frauenbesuch. Die Dame wird also vorher angekommen sein. Können Sie schauen, welche Frauen vor acht in der dritten Etage aus dem Fahrstuhl gestiegen sind?«
    »Kein Problem«, erwiderte Waters und machte sich an die Arbeit. »Ich lasse die Aufzeichnungen einfach von dem Zeitpunkt an rückwärts laufen.«
    Wir beobachteten die Wiedergabe auf den Monitoren, die mit mehrfacher Geschwindigkeit und rückwärts abgespielt wurde. Dann stoppte Waters die Wiedergabe und wir konnten Miss Watkins und ihren Freund sehen.
    »Das ist sie nicht, die beiden wohnen in einem der Nachbarzimmer«, sagte Phil.
    Waters nickte und ließ die Aufzeichnung weiter rückwärts laufen. Schließlich sahen wir eine gutaussehende Frau, die einen langen dunklen Mantel trug, der das, was sich darunter verbarg, verdeckte. Man sah sie aber nur von der Seite.
    »Da, was ist mit der?«, sagte Phil. »Haben Sie eine andere Aufnahme von ihr, wo man das Gesicht besser erkennen kann?«
    »Einen Moment«, sagte Waters und suchte die Aufzeichnungen anderer Kameras durch.
    Schließlich hatte er die Frau auf einer der Aufzeichnungen in der Lobby gefunden. Jetzt konnte man sie auch von vorne erkennen – in guter Auflösung.
    »Das Bild brauchen wir, können Sie uns davon eine zusätzliche Kopie machen?«, fragte Phil.
    »Kein Problem«, antwortete Waters und erledigte das.
    »Gut, schauen wir nach, wer sonst noch auf der dritten Etage ausgestiegen ist«, sagte ich.
    Waters ließ die Aufzeichnungen der Fahrstühle weiter zurücklaufen, bis sechs Uhr. Es handelte sich aber entweder um Männer oder um Pärchen, die auf der dritten Etage ausstiegen.
    »Sofern der Besuch von Mister Weatherman nicht über das Treppenhaus gekommen ist, wo sich keine Kameras befinden, war es die Dame, deren Bild wir haben«, sagte Phil. »Würden Sie uns bitte auch einen Ausdruck machen, damit wir das Personal über sie befragen können?«
    »Ja, klar, einen Augenblick, kommt sofort«, erwiderte Waters, ließ mehrere Fotos von verschiedenen Perspektiven in Farbe ausdrucken und reichte sie Phil.
    »Danke, das sind mehr als genug«, meinte Phil.
    »Würden Sie bitte nachschauen, wann sie später wieder auftaucht?«, sagte ich zu Waters. »Sowohl vorgestern als auch gestern wäre von Interesse.«
    Er fand die Frau wieder. Drei Stunden nachdem sie vorgestern auf der dritten Etage ausgestiegen war, erschien sie wieder im Fahrstuhl, fuhr zur Lobby und verließ das Hotel. Dann tauchte sie einen Tag später wieder auf, etwa zur gleichen Zeit
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