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2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod

2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod

Titel: 2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
Autoren: Viele Täter sind des Opfers Tod
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irgendwas ausgefressen?«
    »Lass mich in Ruhe weiterpennen«, drang eine männliche Stimme aus dem Zimmer.
    »Das ist mein Partner Agent Decker, ich bin Agent Cotton«, stellte ich mich vor. »Wie ist Ihr Name?«
    »Mein Name?«, fragte sie und erschrak. »Sie werden doch hiervon nichts meinen Eltern erzählen, oder?«
    »Da müssen Sie sich keine Gedanken machen. Wir ermitteln in einem Mordfall und wollten Ihnen nur ein paar Fragen stellen«, erklärte ich ihr. »Ihrem Freund übrigens auch.«
    »Ich heiße Melissa, Melissa Watkins, und Tom – der ist nicht mein Freund, ich meine, ja, er ist cool, aber irgendwie ein ganz schöner Softie. Aber ich bin in einer Phase, in der ich viele Erfahrungen sammeln will und, na ja, er war halt da. Das verstehen Sie doch, oder?«
    »Ja, das tue ich«, antwortete ich, wobei meine Antwort weniger als Zustimmung gedacht war denn als Versuch, das Thema zu beenden.
    Das schien bei ihr nicht ganz angekommen zu sein, denn sie lächelte mit einem Mal verführerisch und sagte: »Sie scheinen ein Mann mit viel Erfahrung zu sein. Vielleicht können Sie mir ja noch das eine oder andere beibringen. Ich bin äußerst wissbegierig und lerne schnell.«
    Phil musste sich ein Grinsen verkneifen und ich überlegte, wie ich sie dazu bringen konnte, mich nicht weiter anzubaggern, ohne zu schroff zu sein. Denn auch wenn sie sich cool und lässig gab, schien sie ziemlich verletzlich zu sein.
    »Ein nettes Angebot«, sagte ich. »Allerdings bin ich schon anderweitig vergeben. Und wir ermitteln gerade, wie schon gesagt, in einem Mordfall. Haben Sie in den letzten achtundvierzig Stunden zufällig gesehen, ob jemand in das Zimmer dort gegangen ist oder es verlassen hat?«
    Ich deutete auf die Tür von Weathermans Hotelzimmer.
    »Ein Mord? Ist da drin etwa jemand ermordet worden?«, fragte sie und wurde noch bleicher, als sie ohnehin schon war.
    Ich nickte und wollte meine Frage gerade wiederholen, als sie sich an den Bauch fasste und in ihr Zimmer lief. Den Geräuschen nach, die kurz darauf zu hören waren, musste sie sich übergeben.
    Phil verzog das Gesicht. »Ist wohl doch nicht so tough, wie sie sich gibt.«
    »Wer ist das in dem Alter schon«, sagte ich.
    Wir hörten den Mann, wie er zu ihr sagte: »Hey, Baby, was ist denn los? Ist dir der Wodka nicht bekommen?«
    Ihre Antwort konnte ich nicht verstehen.
    Kurz darauf kamen die beiden zur Tür. Sie war immer noch blass, genau wie er.
    »Können wir Ihnen jetzt endlich ein paar Fragen stellen?«, fragte Phil ernst.
    Die beiden nickten schweigend.
    »Also, haben Sie in den letzten achtundvierzig Stunden jemanden gesehen, der das Zimmer dort betreten oder verlassen hat?«, fragte Phil.
    »Ich nicht«, antwortete Miss Watkins und überlegte. »Warte mal, war das nicht das Zimmer, aus dem das geile Gestöhne kam, wo du gefragt hast, ob wir da nicht mitmachen können?«
    Tom zeigte sich peinlich berührt. »Äh, ja, aber so war das nicht gemeint.«
    »Ist schon gut«, sagte ich. »Was genau haben Sie gehört und wann war das?«
    »Da hat eine Frau gestöhnt, ziemlich laut, vorgestern am Abend, so gegen acht. Um die Zeit sind wir ins Hotel zurückgekommen. Klang schon echt wild. Kein Wunder, dass das Tom angemacht hat – er steht auf so was.«
    Tom wurde rot im Gesicht. »Ja, das Gestöhne habe ich auch gehört. Aber wir haben nichts gesehen.«
    »Das war also vorgestern«, sagte ich. »Und was ist mit gestern? Gab es da ähnliche Geräusche? Oder sonst etwas Auffälliges?«
    Die beiden überlegten.
    »Nein, da war nichts«, antwortete sie.
    Phil hinterließ seine Karte und ließ es sich nicht nehmen zu bemerken: »Übertreiben Sie es nicht, okay?«
    Die beiden nickten und gingen in ihr Zimmer zurück.
    »Ja, die Jugendjahre sind doch mit die schönsten«, meinte Phil.
    »Die Aussage der beiden hat bestätigt, dass Mister Weatherman die vorletzte Nacht in Damengesellschaft verbracht hat«, sagte ich. »Vielleicht hat einer der Gäste hier auch noch etwas bemerkt, das uns Auskunft über die gestrigen Vorfälle gibt.«
    »Was für uns interessanter wäre«, meinte Phil.
    Wir setzten die Befragungen fort, trafen insgesamt noch sieben Personen an, erhielten aber keine weiteren verwertbaren Hinweise. Also machten wir uns auf den Weg zu Edward Hearing.
    ***
    »Die Kopien der Aufzeichnungen sind bereits fertig«, teilte er uns mit, als wir den Überwachungsraum des Hotels betraten, in dem sich rund ein Dutzend Bildschirme an den Wänden befanden.
    »Nette
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