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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel«
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richtigen Namen. Außerdem passt es zu einem gefährlichen Straftäter, sich nicht bei seinen Verbrechen erwischen zu lassen.«
    Scott hatte uns die Adresse von Harrison Cook genannt. Angeblich wohnte der Verdächtige in der Pulaski Street, unweit vom Tompkins Park. Phil und ich fuhren sofort dorthin, während Matthew O’Leary einstweilen ins Büro der Staatsanwaltschaft zurückkehrte. Wir wollten ihn über unsere weiteren Ermittlungen auf dem Laufenden halten.
    »Ob Cook mit einem Besuch durch das FBI rechnet?«, mutmaßte Phil, während wir Brooklyn erreichten.
    »Wer weiß. Aber wir sollten auf alles gefasst sein.«
    Ich parkte einen halben Block weit von Cooks Wohnung entfernt. Er lebte in einer schmucklosen Mietskaserne, die in den letzten fünfzig Jahren offenbar nicht renoviert worden war. Einen Doorman gab es in dem schäbigen Gebäude nicht, dafür aber einen neugierigen Hausmeister. Er bekam große Augen, als er Phil und mich erblickte. Wahrscheinlich kamen Männer mit Anzug und Krawatte nicht sehr oft in dieses Haus.
    »Gerichtsvollzieher?«, fragte er gespannt.
    »FBI-Agents«, gab ich leise zurück und zeigte meine Marke. »Wir müssen mit Harrison Cook sprechen.«
    »Cook? Der ist doch harmlos. Ich schätze, Sie kommen wegen der Furie, oder?«
    Der Hausmeister zwinkerte mir grinsend zu.
    »Was für eine Furie?«, hakte ich nach.
    »Na, dieses Biest, das bei ihm eingezogen ist. Das Weib terrorisiert die halbe Nachbarschaft. Die Cops waren auch schon öfter wegen ihr da, konnten aber nichts erreichen. Nehmen Sie diese Landplage jetzt endlich mit?«
    »Wir werden sehen. Ist Harrison Cook jetzt zu Hause?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung, Agent. Ich war einige Stunden fort, musste ein paar Besorgungen machen. Er wohnt jedenfalls im Apartment 201 B. Brauchen Sie Hilfe?«
    »Wir kommen schon zurecht«, erwiderte ich. Phil und ich stiegen die steile Treppe hoch. Der Hausmeister wollte uns folgen, aber wir ordneten an, dass er im Erdgeschoss blieb. Falls die Luft wirklich bleihaltig wurde, sollte kein Zivilist in die Schusslinie geraten.
    Wir zogen unsere Pistolen. Cook sollte gar nicht erst auf die Idee kommen, Widerstand leisten zu wollen. Ich klopfte laut an die Tür des Apartments, das der Hausmeister uns genannt hatte. Einen Augenblick lang hatte ich daran gedacht, zuerst die Nachbarn zu evakuieren. Aber dann bestand die Gefahr, dass Harrison Cook Wind von unseren Aktivitäten bekam.
    Nein, wir mussten ihn überrumpeln. Das war der beste Weg, die Verhaftung unblutig über die Bühne zu bekommen.
    »Harrison Cook? Hier ist das FBI!«, rief ich laut.
    In dem Apartment waren gedämpfte Geräusche zu hören. Es war auf jeden Fall jemand daheim. Ich ging einige Schritte rückwärts, um mich gegen die Tür zu werfen. Doch da hörte ich, wie ein Riegel zurückgezogen wurde.
    Eine junge Frau öffnete uns. Sie war geschminkt wie ein Revuegirl und trug einen Latex-Overall, der nur ihren Kopf sowie ihre Hände und Füße frei ließ. Sie schenkte mir ein seltsam entrücktes Lächeln.
    »Sie wünschen?«
    Ihre Stimme klang brüchig. Da die Overall-Lady offensichtlich unbewaffnet war, ließ ich meine Dienstwaffe sinken.
    »Ich bin Special Agent Cotton vom FBI New York. Das ist Special Agent Decker. Wir müssen dringend mit Harrison Cook sprechen.«
    »Kommen Sie doch bitte herein«, sagte die Frau höflich. Ich schätzte sie auf Anfang zwanzig, aber ihr wahres Alter war aufgrund von Rouge und Puder schwer zu beurteilen. Wir betraten das Apartment. Es sah nicht so aus, als ob sich außer der Frau noch jemand dort aufhalten würde. Allerdings wirkte die Behausung völlig verwahrlost. Das passte nicht zu dem auf den ersten Blick adretten Aussehen der Frau. Und es gab noch mehr Ungereimtheiten. Das wurde mir im nächsten Moment klar.
    »Vorsicht, Jerry!«
    Phils Warnruf ertönte, als ich selbst die plötzliche Gefahr ebenfalls erkannt hatte. Die scheinbar so entgegenkommende Lady riss ein Fleischermesser unter einem Stapel alter Zeitungen hervor und ging damit auf mich los. Doch trotz ihrer schlagartig auftretenden Aggressivität war sie keine echte Bedrohung für mich.
    Ich verdrehte ihr das Handgelenk, sodass sie die gefährliche Stichwaffe fallen ließ. Sie schrie auf, ich brachte sie mit einem Fußfeger zu Boden. Gleich darauf legten wir der Frau Handschellen an.
    Sie warf uns einige nicht druckreife Flüche an den Kopf, aber das war uns egal.
    »Drogen?«, fragte Phil. Ich nickte.
    »Ich tippe auf Croc. Die Frau trägt
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