Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2936 - Der Profit heiligt die Mittel

2936 - Der Profit heiligt die Mittel

Titel: 2936 - Der Profit heiligt die Mittel
Autoren:
Vom Netzwerk:
reinkommen?«, fragte ich.
    »Wenn’s sein muss«, antwortete er und trat zur Seite.
    Ich behielt ihn genau im Auge und folgte jeder seiner Bewegungen. Als ich das Zimmer betreten hatte, schaute ich mich um, konnte aber außer ihm niemanden sehen. Phil hatte seine Waffe weggesteckt und trat ebenfalls ein.
    »Wir haben ein paar Fragen an Sie«, sagte ich.
    »Oh, bin ich verhaftet?«, erwiderte Veet.
    »Nein, sind Sie nicht«, antwortete ich, obwohl wir genau das mit ihm vorhatten.
    »Dann brauche ich also keinen Anwalt?«, fragte er weiter.
    »Das wird sich zeigen«, sagte Phil.
    »Na gut«, sagte Veet und lächelte gezwungen. »Wollen Sie Platz nehmen?«
    »Nein danke, wir bleiben lieber stehen«, antwortete ich. »In welcher Beziehung stehen Sie zu Wilbur Golding?«
    »Zu wem?«, erwiderte er und tat unschuldig.
    »Wilbur Golding«, wiederholte ich. »Auch bekannt als George Sparrings.«
    Veet tat so, als würde er nachdenken. »Sorry, nein, da kommt nichts. Kann sein, dass ich die Namen schon mal gehört habe, aber genau kann ich das nicht sagen. Ich habe jeden Tag mit so vielen Leuten zu tun, da fällt es mir manchmal schwer, mich daran zu erinnern.«
    Er spielte seine Rolle gut. Hörte sich unbeteiligt und unschuldig an. Bei der Nennung der Namen hatte er nicht reagiert, nicht mal mit der Wimper gezuckt.
    »Aber es ist doch korrekt, dass Sie für Plebejus Pharma arbeiten, nicht wahr?«, fragte Phil.
    Veet nickte. »Ja, das ist korrekt. Ist ja auch nicht verboten, oder? Warum interessiert sich denn das FBI dafür?«
    »Da gibt es mehrere Gründe«, sagte ich. »Erpressung, Entführung, Mord, eine stattliche Anzahl.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte Veet und spielte seine Rolle perfekt weiter.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns in Ihrem Zimmer ein wenig umsehen?«, wollte ich wissen.
    Sein Blick wurde finster. »Ehrlich gesagt, ja, ich habe etwas dagegen. Oder haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    »Nein, wir dachten, dass unsere höfliche Bitte ausreichen würde«, sagte ich kühl.
    »Tut sie aber nicht«, wandte Veet ein.
    »Dann müssen wir Sie bitten, uns zum FBI Field Office zu begleiten«, sagte ich.
    »Und warum?«, fragte er, während ich seine Halsschlagader pochend hervortreten sah.
    »Damit Sie uns in aller Ruhe erzählen können, was Sie mit George Sparrings gemacht haben«, sagte Phil direkt.
    Veet schien zu dämmern, dass wir mehr wussten, als er erwartet hatte, und es für ihn eng wurde. Seine Maske bröckelte, ich konnte förmlich sehen, wie er nach einer Möglichkeit suchte, aus der Sache herauszukommen. Bisher hatte er es mit Worten versucht. Doch wenn es ihm nicht gelingen würde, uns damit loszuwerden, musste er wohl zu anderen Mitteln greifen.
    »Ich werde meinen Anwalt anrufen«, sagte er und griff in Richtung seiner Jacke, die auf dem Bett lag.
    »Einen Moment«, sagte ich, doch er hielt nicht inne.
    Veets Bewegungen wurden schneller, doch auch Phil reagierte blitzschnell. Er stieß Veet zur Seite, sodass der nicht mehr an seine Jacke kam. Dann packte Phil die Jacke und legte sie zur Seite. Darunter kam eine silbern glänzende Pistole zum Vorschein.
    In Veets Augen blitzte es auf. Er unternahm einen weiteren Versuch, an die Pistole zu gelangen. Doch Phil stellte sich ihm in den Weg.
    Veet versuchte ihm einen Schlag vor den Hals zu versetzen, doch Phil reagierte schnell genug und fing ihn ab. Das rettete ihm wahrscheinlich das Leben, denn Veets Schlag hatte genau auf Phils Kehlkopf gezielt.
    Noch gab Veet aber nicht auf. Er holte aus und versetzte Phil blitzschnell einen kräftigen Schlag in die Bauchgegend. Noch während ich auf Veet zusprang, sah ich, wie sich Phils Gesicht vor Schmerz verzerrte.
    Ich zielte mit meiner Faust in Veets Nierengegend, doch hatte er meinen Angriff offenbar vorausgeahnt und machte einen schnellen Schritt zur Seite, sodass mein Schlag ins Leere ging.
    Veet stand jetzt schräg neben mir und holte zum Schlag aus. Doch hatte er nicht mit meiner blitzschnellen Reaktion gerechnet. Ich wich ihm aus und er verlor für einen Augenblick das Gleichgewicht. Kurz nur, aber lange genug, um mir die Möglichkeit zu geben, ihn mit einem schnellen Schlag im Magenbereich zu treffen. Ich traf ihn mit voller Wucht, er wurde zurückgeworfen, fing sich aber auf und kam zum Stehen.
    Wie ein wildes Tier, das in die Enge gedrängt wurde, fixierte er mich mit seinen Augen, versuchte eine Schwäche in meinen Bewegungen zu erkennen und mich dann anzuspringen. Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher