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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten
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Sebastian Cook ein gefährlicher Gangsterboss war, suchte ich nach einem Fallstrick in dem Szenario.
    »Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, Brendan. Doch wir konzentrieren uns besser auf unsere Aufgabe. Um Cook kümmern sich die Kollegen«, erwiderte ich.
    Zum Glück hatte Phil mittlerweile alle Informationen beisammen, die wir für unser kleines Schauspiel benötigten.
    »Im Grunde ist es für einen US-Marshal recht einfach, in die Nähe eines Kronzeugen zu gelangen«, sagte er.
    Dieser Umstand sprach dafür, dass ein Gangster wie Cook diese Alternative für seine Zwecke nutzte. Ihm kam es nur darauf an, dass Osborne zum Schweigen gebracht wurde. Wer dabei auf der Strecke blieb, berührte Menschen wie Sebastian Cook überhaupt nicht.
    »Vier Personenschützer bewachen die Wohnung rund um die Uhr. Das Essen wird im Foyer abgegeben und vor der Auslieferung überprüft. Nur wenn Osborne eine Aussage bei der Staatsanwaltschaft machen soll, wird er dorthin gebracht«, teilte Phil mit.
    Für die Fahrt wählten die Aufpasser des Kronzeugen jedes Mal eine andere Route und wurden von Streifenfahrzeugen abgeschirmt. Es war tatsächlich ausgesprochen schwierig, an Adam Osborne heranzukommen. Vielleicht täuschte ich mich und Cook hatte alle sonstigen Möglichkeiten abgewogen, bevor er zu dem Plan mit Marshal Jackson kam.
    »Wenn es also einen Weg gibt, um Osborne quasi mediengerecht zu ermorden, dann im Umfeld einer Zeugenaussage«, sagte mein Partner.
    Wir gingen die Phasen durch, die dafür in Betracht kamen. Schließlich entwickelten wir zwei unterschiedliche Pläne, die wir anschließend mit Assistant Director High besprechen konnten. Es war durchaus erschreckend zu verfolgen, wie gut sich Ermittler des FBI oder eben ein US Deputy Marshal in die Gedankenwelt von Kriminellen versetzen konnten.
    ***
    Für die kommenden sechsunddreißig Stunden war keine Aussage von Adam Osborne vorgesehen, wie Phil ermitteln konnte. Doch das von den Entführern genannte Zeitfenster forderte die Ermordung des Kronzeugen genau in diesem Zeitraum.
    »Wir müssen dafür sorgen, dass die Staatsanwaltschaft ihn zu einem Gespräch anfordert«, sagte ich.
    Wir hatten uns erneut um den Besprechungstisch des Chefs versammelt, wobei jetzt auch Steve Dillaggio an der Besprechung teilnahm. Der Stellvertreter von AD High organisierte die Überwachung von Sebastian Cook und seinen Leuten.
    »Es muss aber so ablaufen, dass mögliche Beobachter an einen Trick von Marshal Jackson glauben können«, mahnte Steve.
    »Ich könnte vielleicht einen Bericht über neue Erkenntnisse anfertigen, sodass die bisherigen Aussagen von Osborne in Frage gestellt werden«, schlug Jackson vor.
    Assistant Director High schüttelte gleichzeitig mit mir den Kopf.
    »Da Sie mit den laufenden Ermittlungen nichts zu tun hatten, würde kein Staatsanwalt diesen Bericht so einfach akzeptieren«, widersprach der Chef.
    Es war die erste Hürde, und schon wurde deutlich, dass der Plan nicht so leicht in die Tat umzusetzen sein würde. Wir konnten nicht ausschließen, dass Cook einen Spion innerhalb der Staatsanwaltschaft sitzen hatte, und deswegen konnten wir dort niemanden einweihen.
    »Das FBI entdeckt im Rahmen einer anderen Ermittlung, dass Osborne nicht sein komplettes Wissen aufgedeckt hat«, sagte Steve.
    Er schaute Mr High an, der dieses Täuschungsmanöver autorisieren musste. Natürlich würde man unser Vorgehen im Nachhinein überprüfen und höchstwahrscheinlich billigen. Trotzdem war es ein sehr ungewöhnlicher Vorgang, wenn das FBI der Staatsanwaltschaft bewusst eine Lüge auftischen würde. Unser Chef durfte sich auf einige unschöne Momente einrichten, sobald die Wahrheit ans Licht kam.
    »Man wird uns vorwerfen, dass wir mehr Vertrauen in die Arbeit der Staatsanwaltschaft hätten haben müssen«, erwiderte der Assistant Director.
    Wir fanden aber keinen geeigneteren Weg, um eine kurzfristige Zeugenaussage von Adam Osborne zu erzwingen.
    »Jetzt müssen wir alles noch so arrangieren, dass Marshal Jackson als Auslöser für diese Aktion erkennbar wird«, sagte ich.
    In den folgenden Stunden bauten wir ein Konstrukt, in dem Marshal Jackson erkennbar das FBI auf bisher von Osborne verschwiegene Informationen hinwies. Nachdem es mehrfach überprüft und für sicher empfunden wurde, gab Mr High das Startsignal. Er rief persönlich den zuständigen Staatsanwalt an, um das Täuschungsmanöver in Gang zu setzen.
    ***
    »Wir beziehen jetzt unsere Positionen«, meldete ich.
    Phil
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