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2932 - Landleben mit Todesfolgen

2932 - Landleben mit Todesfolgen

Titel: 2932 - Landleben mit Todesfolgen
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Waffe ins Handschuhfach und stieg ein. Ich aktivierte das Navigationsgerät, um die Route nach Medway berechnen zu lassen, und fuhr los.
    Es war ein gutes Gefühl, frei zu haben und einfach nur zu fahren, ohne als Ziel irgendwelche Verdächtigen, Gangster oder Informanten zu haben.
    Die Straßen waren relativ leer, es ging gut vorwärts. Bald hatte ich die Grenzen New Yorks erreicht und fuhr weiter in Richtung Norden, den größten Teil der rund zweihundert Meilen über die Interstate 95. Es war angenehm, auf dem Highway dahinzugleiten.
    Die Stunden vergingen und es wurde dunkel. Bald darauf erreichte ich das kleine Städtchen Medway, in dem Tim irgendwo auf mich wartete. Ich suchte das Medway Star Hotel , das nicht schwer zu finden war, da es sich direkt an der Hauptstraße befand. Dort stellte ich den Jaguar auf dem Parkplatz ab und ging auf das Hotelgebäude zu.
    Um mich herum war es ruhig, sehr ruhig und friedlich – ganz anders, als ich es von New York gewohnt war. Hier klappte man scheinbar schon bei Sonnenuntergang die Bürgersteige hoch.
    Beim Hotel musste ich klingeln, um hereinzukommen. Ein junger Mann erschien und öffnete die Tür. Er hatte kurze, mittelblonde Haare und trug eine moderne Brille ohne Fassung. An seinem Sakko befand sich ein Namensschild mit der Aufschrift Ben Whittaker .
    »Guten Abend«, sagte er freundlich. »Suchen Sie ein Zimmer?«
    »Ja, in der Tat«, bestätigte ich.
    »Na prima, dann sind Sie hier genau richtig«, sagte er. »Kommen Sie rein. Soll ich Ihr Gepäck nehmen?«
    »Danke, das geht schon«, sagte ich.
    Er führte mich zur Rezeption und tippte etwas in den Computer, der dort stand. »Sie sind spät unterwegs. Waren Sie schon einmal in Medway?«
    »Nein, noch nie«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Werde auch nicht lange hier bleiben, bin eigentlich mehr auf der Durchreise – aber vielleicht finde ich hier ein paar schöne Motive. Gibt ja in der Gegend einige alte herrschaftliche Gebäude.«
    »Ja, und wunderschöne Natur«, sagte der junge Mann. »Wollen Sie dann nur einen Tag bleiben? Oder vielleicht doch länger?«
    »Wenn ich nur die Nacht bleibe, wann muss ich dann morgen das Zimmer räumen?«, fragte ich.
    »Normalerweise bis zwölf«, antwortete Whittaker. »Aber so genau nehmen wir das nicht. Sie können auch gerne bis zwei bleiben.«
    »Dann nehme ich besser zwei Übernachtungen – falls ich ein paar schöne Motive finde und es später wird«, sagte ich.
    »Kein Problem«, meinte der junge Mann. »Kann ich Ihren Führerschein haben?«
    Ich griff in mein Sakko, holte die Brieftasche heraus und gab ihm den Führerschein.
    »Gut, Mister Cotton, reicht Ihnen ein einfaches Zimmer in der ersten Etage? Oder möchten Sie lieber unsere Suite?«, war die nächste Frage meines Gesprächspartners.
    »Ein einfaches Zimmer reicht«, antwortete ich.
    »Kein Problem«, sagte Whittaker. »Und als Grund Ihres Aufenthalts in unserer Stadt trage ich ein: beruflich, ist das korrekt?«
    Ich nickte. »Ja, absolut.«
    Er gab mir meinen Zimmerschlüssel.
    »Gibt es hier eine Bar oder etwas in der Art, wo man abends noch hingehen kann?«, fragte ich.
    Whittaker grinste. »Für das Nachtleben ist Medway nicht berühmt – aber wir haben in der Tat eine Bar und ein Restaurant, die noch eine Weile geöffnet haben – wenn Sie also was essen oder trinken wollen, können Sie dort hingehen.«
    Er reichte mir einen Plan der Stadt, auf dem mehrere Geschäfte und Restaurants verzeichnet waren. Zwei davon kreiste er ein. »Da, das sind die beiden, die noch geöffnet haben.«
    »Danke«, sagte ich, nahm mein Gepäck und ging die Treppe nach oben, zur ersten Etage, wo sich mein Zimmer befand.
    Ich öffnete die Tür, machte das Licht an und trat ein. Das »einfache Zimmer« war ein rund zwölf Quadratmeter großer und abgesehen von der Mini-Bar spartanisch eingerichteter Raum. Nicht groß, aber groß genug für meine Zwecke. Immerhin gab es ein Badezimmer mit Dusche. Meine Tasche stellte ich einfach auf dem Boden ab und machte mir nicht die Mühe, sie auszuräumen. Jetzt war es an der Zeit, mich bei Tim zu melden. Ich hatte ihn schon während der Fahrt angerufen und wir hatten vereinbart, uns in der Nähe des Hotels zu treffen. Er wollte mich abholen und dann gemeinsam mit mir zum Haus seiner Tante fahren.
    Mit einem Griff in meine Jackentasche hatte ich das Handy in der Hand und wenige Sekunden später meldete sich Tim. »Hallo, Jerry, bist du da?«
    »Ja, habe gerade eingecheckt und bin in meinem
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