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2932 - Landleben mit Todesfolgen

2932 - Landleben mit Todesfolgen

Titel: 2932 - Landleben mit Todesfolgen
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auf dem Weg zurück in die Stadt, als Chambers mich anrief.
    »Jerry, weißt du, wer gerade hier war?«, fragte er aufgeregt.
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich.
    »Eine Immobilienmaklerin«, erzählte er. »Ihr Name ist Jennifer Dernbush. Eine ziemlich heiße Braut, wenn du weißt, was ich meine. Aber das ist nicht der Punkt, sie wollte, dass ich das Haus meiner Tante verkaufe, sagte, sie hätte ein gutes Angebot, hat aber den Interessenten nicht genannt. Als ich zögerte, machte sie Druck und wurde ziemlich ungehalten. Meinst du, dass das mit dem Tod meiner Tante zu tun haben könnte?«
    Ich überlegte. »Wenn es bei dem Haus um viel Geld geht, könnte das natürlich ein Motiv sein. Hat deine Tante jemals erwähnt, dass ihr jemand das Haus abkaufen wollte?«
    »Nein, hat sie nicht«, antwortete er. »Aber wer weiß, vielleicht geht es hier um irgendwelche windigen Grundstücksgeschäfte oder im Haus ist irgendein Schatz versteckt oder so.«
    »Das kann alles sein«, sagte ich. »Aber bislang sind das nur Vermutungen. Wenn sich die Maklerin noch mal meldet, wäre es gut, wenn du den Namen des Kaufinteressenten herauskriegen könntest, das würde uns weiterbringen.«
    »Ja, mache ich«, sagte er und beruhigte sich. »Und wie lief es bei dir? Hast du etwas herausgefunden?«
    »Nicht wirklich«, sagte ich. »Die meisten Leute hier sind freundlich, reden aber nicht allzu gern mit Fremden. Heute früh hat mich der Sheriff angesprochen, er steht wohl auch nicht so auf Fremde wie mich. Aber er hat nichts gemacht, das man als illegal einstufen könnte. Ich habe ein paar Fotos der Umgebung gemacht und dabei mit ein paar Leuten gesprochen. Jetzt wollte ich etwas essen und dann in eine Bar, vielleicht erfahre ich da mehr.«
    »Viel Erfolg«, sagte Chambers. »Ich hoffe, du findest etwas heraus.«
    »Ja, bis später«, sagte ich und beendete das Gespräch.
    Während der Fahrt galt meine Aufmerksamkeit weniger der schönen Umgebung als der Situation, in der sich mein alter Freund befand. Seine Tante war offenbar in irgendetwas verwickelt gewesen oder hatte etwas herausgefunden, von dem jemand wollte, dass es nicht herauskommt. Und was auch immer es war – es hatte sie das Leben gekostet. Mit den örtlichen Behörden zusammenzuarbeiten war nicht sinnvoll, da sie wahrscheinlich involviert waren. Ich entschied mich, weiter wie geplant vorzugehen.
    In der Stadt machte ich vor einem kleinen Restaurant Halt, stieg aus und betrat das schöne Gebäude. Drinnen sah es gemütlich aus. Es gab viele kleine und mittelgroße Tische, von denen etwa ein Viertel besetzt waren.
    »Guten Tag, Sir, was kann ich für Sie tun?«, fragte eine adrett gekleidete, schlanke Dame mit mittellangen, schwarzen Haaren. Sie war schätzungsweise dreißig Jahre alt und hatte feine Gesichtszüge.
    »Ich würde gern etwas essen«, antwortete ich.
    »Wenn Sie mir bitte folgen würden«, sagte sie freundlich, drehte sich und ging vor.
    Sie brachte mich an einen Tisch am Fenster, von dem aus ich einen hinter dem Gebäude liegenden Teich sehen konnte.
    »Schöner Platz«, sagte ich und setzte mich.
    Sie lächelte. »Ja, schöne Aussicht. Ich bringe Ihnen sofort die Karte.«
    Während sie sich entfernte, um die Karte zu holen, überlegte ich, ob sie mit der Aussicht den Teich oder eher mich gemeint hatte. Die Art, wie sie mich angelächelt hatte, deutete eher auf Letzteres hin.
    Als sie zurückkam und mir die Karte reichte, fragte ich: »Was können Sie empfehlen?«
    »Die Steaks sind gut«, antwortete sie mit einem charmanten Lächeln.
    »Hört sich gut an«, sagte ich und bestellte ein Steak mit Beilagen und etwas zu trinken.
    »Haben Sie es eilig?«, fragte sie.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte ich. »Bin zwar nur auf der Durchreise, muss mich aber nicht hetzen. Der Koch kann sich ruhig Zeit lassen.«
    »Sage ich ihm«, erwiderte sie. »Bis gleich.«
    Sie verschwand in Richtung Küche und ich schaute mich um. Der Teich sah aus, als wäre er künstlich angelegt worden, aber mit Bestimmtheit konnte ich das nicht sagen. Es gab ein paar Enten und andere Vögel, die darauf schwammen. Rund um den Teich und dahinter befand sich eine gepflegte Grünanlage, wo einige Kinder spielten. Ein idyllisches Bild, ganz so, wie man sich die kleinen Städte der Ostküste vorstellte.
    Die Leute im Restaurant waren zumeist Männer, einige im Anzug, andere in Arbeitskleidung. Meine Anwesenheit schien niemanden groß zu interessieren, ich war beim Betreten kurz gemustert worden, das war
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