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290 - In den Gärten von Sha'mar

290 - In den Gärten von Sha'mar

Titel: 290 - In den Gärten von Sha'mar
Autoren: Michael M. Thurner
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jenes Gesindel, das die Ebenen auf seinen Reitkolmuzen unsicher macht.«
    »Ich versichere dir…«
    »Worte lassen sich verbiegen, wie man es möchte. Schwüre sind so rasch gebrochen, wie sie ausgesprochen werden.«
    »Wie können wir dich dann von unserer Aufrichtigkeit überzeugen?«
    »Das Weib soll mit Uurd und Fariq gehen, ihre Waffe bleibt hier. Wir werden euch getrennt befragen. Wenn herauskommt, dass du mich anlügst, wird deine Begleiterin es büßen müssen.«
    »Einverstanden!«, sagte Aruula schnell, bevor Matt protestieren konnte. Sie zwinkerte ihm zu und fasste sich kurz an die Schläfe; und Matt verstand. Sie trat zu den beiden auf Stöcke gestützten Greisen. Diese setzten sich langsamen Schritts in Bewegung, hin zu der etwas größeren Hütte. Die beiden hatten gegen die erfahrene Kriegerin gewiss keine Chance; doch wer wusste schon, wer und was in den Behausungen der Dorfbewohner auf Aruula wartete?
    »Nun zu uns beiden, Maddrax«, sagte der letzte verbliebene Alte und umrundete Matt langsam. »Mein Name ist Rishi, und du gefällst mir nicht. Du bist fremdartig, wie ein Mensch nur fremdartig sein kann. Dir haftet etwas an, das ich nicht richtig erkennen kann…«
    Matt runzelte die Stirn. Stand er etwa einem Telepathen gegenüber, der spürte, dass dies nicht Matts Zeit und Welt war? Das allerdings wäre schlecht für Aruulas Plan gewesen. Aber sie hätte doch sicher bemerkt, wenn hier andere Lauscher lebten.
    »Du musst von weit, weit her kommen, das sagt mir deine Hautfarbe«, fuhr der Alte fort. »Womöglich stammst du vom Kraterufer des Kristofluu. Vor Jahren ist viel Gesindel über die nördlichen Gebirge gekommen und wollte hier sesshaft werden. Grauenhaft entstellte Wesen, aber auch solche, die wie du aussahen. Sie stürzten sich auf unser Hab und Gut; wir mussten uns ihrer Gier erwehren, mit allem, das wir hatten.«
    Matt überlegte. Meinte Rishi etwa die Nord- oder Ostmänner, jene genmanipulierten Berserker, die General Arthur Crow gezüchtet hatte, um seine Interessen und die des Weltrats durchzusetzen? Die Völker des Kratersees konnte man jedenfalls kaum mit ihm vergleichen.
    »Ganz Nohq'wa bewaffnete sich, auch die Frauen, die Alten und die Kinder«, sprach der Greis weiter. »Wir nahmen Kontakt mit den anderen Dörfern auf. Mit allen Einwohnern der Ebene, mit all jenen, die zu unserem Volk zählen. Die Urquu't erhoben sich, zeigten nie zuvor gekannte Einigkeit, um die Fremden zu erschlagen.«
    Matt horchte auf. Wenn diese Menschen tatsächlich Crows Horden zurückgeworfen hatten, waren sie besser organisiert und stärker, als er vermutet hatte.
    »Bist du denn einer von diesen Fremden? Einer, den wir übersehen haben?« Der Alte holte tief Atem. »Nein, bist du nicht«, gab er sich selbst die Antwort. »Dafür wirkst du zu intelligent, und du riechst besser als diese Geschöpfe.«
    »Wir kommen aus dem Westen«, erklärte Matt. »Wir haben das große Gebirge überwunden und…«
    »… und die Fressgier der Raols überlebt?« Matts Gegenüber lachte. »Sie beherrschen die Westgebirge. Ihr müsstet endlose Umwege auf euch genommen haben, um dieser grässlichen Plage auszuweichen.«
    »Nun, wir sind seit langer Zeit unterwegs…«, antwortete Matt ausweichend. Noch wollte er die Existenz des Luftschiffs nicht preisgeben. Das hätte nur Begehrlichkeiten oder Furcht geweckt.
    »Um was zu finden?«, fragte Rishi. »Schätze? Reichtum? Das mystische Reich Agartha etwa, das niemand kennt, von dem aber jedermann weiß?«
    Matt musste an sich halten, um seine Überraschung nicht zu zeigen. »Wir sind auf der Suche nach einer tödlichen Gefahr«, sagte er. »Habt ihr schon einmal von Versteinerten gehört oder von schattenhaften Wesen?«
    Der Alte zog die Augenbrauen zusammen. »Versteinerte Menschen? Schattenwesen?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das haben wir nicht.« Er strich sich bedächtig über den Bart. »Und was habt ihr vor, wenn ihr diese Gefahr gefunden habt? Wollt ihr sie nutzen, um Macht zu gewinnen?«
    Matt machte eine abwehrende Geste. »Bei den Göttern, nein! Dafür sind diese Wesen viel zu gefährlich. Wir wollen sie bekämpfen und vernichten.«
    »Und du bist sicher, dass diese Schatten nicht nur eine Legende sind? Der Aberglaube ist weit verbreitet in der Welt.«
    Was hast du schon von der Welt gesehen? , fragte Matt in Gedanken. »Wir sind ihnen schon begegnet, den Schatten wie den Versteinerten.« Kurz überlegte er, ob er auch den lebenden Stein - Mutter - erwähnen
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