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2886 - Die rätselhafte Waffe

2886 - Die rätselhafte Waffe

Titel: 2886 - Die rätselhafte Waffe
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die Hände der Fernsehsender gelangen konnte. Es zeigt genau die Szene, die Joe und Les beschrieben haben – mit Ausnahme der Tatsache, dass Kwath geschossen hat. Das Video beginnt nämlich erst an dem Punkt, als sich Joe zu Boden wirft und schießt. Am besten sehen Sie es sich selbst an. Ich werde Helen bitten, Ihnen den Link zuzusenden.«
    »Ja, das wäre gut. Falls uns etwas auffällt, können wir das vor Ort überprüfen«, sagte ich. »Wie sieht es mit Donnaough aus? Hat er bereits mit den Zeugen gesprochen, die unsere Kollegen vom NYPD befragt haben? Falls ja, dann können wir sie uns jetzt vornehmen, ohne dass er behaupten kann, wir würden ihn bei seinen Ermittlungen behindern.«
    »Donnaough ist nicht gerade ein redseliger Mann«, sagte Mr High diplomatisch. »Er teilt mir nur das Nötigste mit. Offenbar rechnet er damit, dass wir uns einmischen. Aber darauf können wir bei der jetzigen Lage der Dinge keine Rücksicht mehr nehmen. Ich werde Ihnen die Berichte des NYPD zukommen lassen, dann können Sie die Zeugen noch mal befragen und schauen, ob es Hinweise gibt, die unsere Kollegen übersehen haben.«
    »Wird erledigt, Sir«, sagte ich.
    Wir beendeten das Gespräch. Anschließend warteten wir auf den Link, den Helen uns schicken sollte.
    Er führte zu einem kurzen Videoclip, der bereits auf YouTube zu sehen war. Man erkannte die Gasse, die wir gerade untersucht hatten, sowie Mike Kwath, Joe und Les. Die Qualität des Bildmaterials war nicht besonders gut und die Farben fehlten, da es offenbar bei Dunkelheit mit Infrarotlicht aufgenommen worden war. Ton gab es auch nicht. Aber man konnte klar erkennen, wie der Schuss aus Joes Waffe Mike Kwath traf und er zu Boden ging. Dann endete das Video mit einer Hetzpredigt gegen Joe und Les, wobei ihnen vorgeworfen wurde, aus Rassenhass einen Schwarzen ermordet zu haben.
    »Starker Tobak«, meinte Phil. »Da gibt sich jemand richtig Mühe, die beiden zu diskreditieren. Wenn man nur dieses Video sieht, kann man gar keinen anderen Schluss ziehen, als dass Joe Kwath kaltblütig erschossen hat. Mann, das wird nicht einfach zu widerlegen sein.«
    Ich nickte. »Das ist richtig. Hoffentlich kommt es nicht zu irgendwelchen Ausschreitungen gegenüber anderen FBI-Agents. Darüber hinaus sollten wir Joe und Les aus der Schusslinie bringen und sie an einem geheimen Ort unterbringen. Sonst kommt noch jemand auf die Idee, ihnen etwas anzutun.«
    »Die beiden können schon auf sich aufpassen«, meinte Phil.
    »Ja, aber dabei kann es zu weiterer Gewaltanwendung kommen, und das können wir aktuell absolut nicht gebrauchen«, sagte ich. »Reden wir kurz mit Mister High und fragen ihn, was er davon hält.«
    Ein kurzes Gespräch klärte den Punkt. Mr High stimmte mit mir überein, dass es besser wäre, Joe und Les in ein sicheres Haus zu bringen. Ein paar andere Agents würden sich darum kümmern.
    »Gut, dann nehmen wir uns jetzt die Zeugen vor, die im Bericht des NYPD erwähnt wurden«, sagte ich. »Wer ist der Erste auf der Liste?«
    Phil schaute auf dem Computermonitor den Bericht durch. »Ein gewisser Nicolas Flanigan, Bankangestellter, wohnt in dem Haus neben der Gasse und kann sie sogar von einem Fenster in seinem Apartment aus einsehen. Vierzig Jahre alt, ledig, keine Vorstrafen.«
    »Ein Banker«, wiederholte ich. »Bin gespannt, was er zu sagen hat.«
    »Gemäß seiner Aussage hat er zwei Schüsse gehört, ist zum Fenster gelaufen und hat im Dunkeln zwei Personen erkannt, die auf eine dritte zugegangen sind«, fasste Phil Flanigans Bericht zusammen.
    »Zwei Schüsse?«, fragte ich überrascht. »Es sollten laut Aussage von Joe und Les vier sein.«
    »Der Zeuge hat definitiv nur zwei gehört. Das hat er sogar wiederholt gesagt«, meinte Phil. »Vielleicht hatte er den Fernseher laufen, wer weiß.«
    »Schauen wir mal, was für ein Typ Mensch er ist«, sagte ich.
    ***
    Wir stiegen aus und gingen zu dem Haus links von der Gasse, in der Mike Kwath getötet worden war. Flanigan war zu Hause. Er öffnete uns die Tür und wartete im zweiten Stock, vor seiner Wohnungstür, auf uns.
    Phil stellte uns beide vor.
    »FBI? Schon wieder?«, fragte Flanigan überrascht. »Ich habe meine Aussage doch schon bei den Cops gemacht und bei einem von euren Leuten. Reicht das nicht langsam?«
    »Wenn wir wie im vorliegenden Fall widersprüchliche Informationen erhalten, verifizieren wir die Aussagen noch mal, um sicherzugehen, dass wir nichts übersehen haben«, sagte ich zu ihm.
    Natürlich ging es
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