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282 - Der Schein trügt

282 - Der Schein trügt

Titel: 282 - Der Schein trügt
Autoren: Christian Schwarz
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Braham, nun offene Feindseligkeiten gegen Leonard Gabriel und seine Leute zu zelebrieren, denn Joonah möchte selbst Inselherrscher werden, weswegen er Gundar als Todfeind betrachtet. Jolii ist unglücklich darüber, denn sie mag die Technos und besucht sie fast jeden Tag in deren Dorf.
    Ungefähr zu dieser Zeit gerät Leonard Gabriel unter den Einfluss einer Nosfera-Gruppe, die über Guunsay zieht, um Leute zu beschützen. Im Gegenzug müssen ihnen die Beschützten regelmäßig Blutrationen abgeben, damit die Blutsauger überleben können. Leonard Gabriel verfällt ihrer Anführerin, einer atemberaubenden jungen Frau namens Breedy, die halb Nosfera und halb Mensch ist. Darüber zerstreiten sich die Fremden langsam aber sicher untereinander. Unter Breedys Einfluss und mit Unterstützung der anderen Nosfera beginnt Leonard Gabriel seine Leute zu terrorisieren. Jolii geht nun nicht mehr ins Dorf, schleicht aber fast jeden Tag darum herum und bekommt schlimme Dinge mit. [1] Breedy übt irgendeinen verderblichen Einfluss auf Leonard Gabriel aus, denn dieser wird immer unberechenbarer und zeigt Anzeichen von Wahnsinn. Jolii ist entsetzt, aber auch fasziniert von den Geschehnissen.
    2525: Asyro, der Seher der Nosfera und Breedys Vater, sieht in der Vision dämonischer Schatten eine furchtbare Gefahr nahen, die an Guunsays Ufern landen wird. Daraufhin fliehen die Nosfera, nur Breedy bleibt im Dorf zurück. Als Jolii am nächsten Morgen erneut dort auftaucht, sind alle Menschen plötzlich versteinert! Waren das die prophezeiten Schatten?
    Weit über ein Dutzend Steinerne sind es, neben den Technos auch Menschen der Insel, die ihnen geholfen hatten, Hütten zu bauen und Arbeiten des täglichen Lebens zu verrichten. Einige der steinernen Statuen hat der Tod in einem körperlichen Ungleichgewicht ereilt. Sie liegen nun auf dem Boden, ein Mann sogar auf dem Rücken wie eine hilflose Tuurt(Schildkröte). Ein anderer ist die Klippe hinunter gestürzt und in vier Teile zerbrochen.
    Leonard Gabriel ist dem steinernen Tod in seiner Hütte begegnet. Er steht da, den Oberkörper leicht gebeugt, den Arm ausgestreckt, mit schrecklich angstverzerrtem Gesicht.
    Im alten Wachturm regt sich etwas.
    Eine Gestalt erscheint in der Tür. Jolii flieht und zittert noch Stunden später.
    Joonah und Braham erzählen Tage später, dass die Gestalt im Turm Medusa heiße und für die Versteinerungen verantwortlich sei. Jolii weiß, dass das Unsinn ist. Denn in der Zwischenzeit ist ihr klar, dass es sich um Lady Victoria Windsor handelt, die irgendwie überlebt haben muss.
    Die Menschen von Sainpeert meiden das Dorf der Versteinerten genauso wie die Barbarenstämme Guunsays. Nur Jolii legt ihre Angst allmählich ab, als nichts weiter passiert. Sie spürt eine morbide Faszination, wenn sie das totenstille Dorf betritt, in dem nicht einmal ein Hund heult. Alles, was sie hört, ist das Pfeifen des Windes, der besonders seltsam klingt, wenn er um die steinernen Statuen streicht und die Kleider, die nicht mit versteinert sind, flattern und knistern lässt.
    Jolii hat in ihrem jungen Leben schon viele Tote gesehen. Vor allem ihr Onkel Jees, der beim Kampf mit einem Margoul den Kürzeren gezogen hat, lag mit geschlossenen Augen so friedlich auf seinem letzten Lager, als würde er nur schlafen und jeden Moment erwachen. Immer wieder hat sie ihn berühren müssen und dabei ein durchaus angenehmes Gruseln empfunden.
    Auch jetzt verspürt Jolii den Drang, die Steinernen zu berühren. Kurz nur, denn mit ihren aufgerissenen Augen sind sie um vieles unheimlicher als der tote Onkel Jees, aber auch sie verschaffen ihr das Schaudern, das sie so mag. Immer wenn sie Leonard Gabriel berührt, kriecht ihr zusätzlich Furcht in die Glieder, denn er war ihr schon zu Lebzeiten als Despot unheimlich. Länger als einen Moment hält sie die Berührung nicht aus, dann muss sie flüchten und ihren rasenden Herzschlag beruhigen.
    Irgendwann traut sich Jolii in den Turm. Sie will der armen Lady Victoria helfen, die sie am Tag zuvor auf der Suche nach Nahrung durchs Dorf hat irren sehen. Aber Victoria ist geistig verwirrt, erkennt Jolii nicht und will auf sie losgehen. Die junge Frau flüchtet, hat aber gesehen, dass Breedy ebenfalls von der dämonischen Kraft erwischt wurde und versteinert im Eingangsbereich des Turmes steht, von der verwirrten Victoria mit Blumen geschmückt.
    Zwei weitere Fremde landen auf der Insel: Maddrax und Aruula. Joonah nimmt sie gefangen und zwingt sie,
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