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28 Minuten

28 Minuten

Titel: 28 Minuten
Autoren: Dave Zeltserman
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das tun, was ich dir sage«, sagte Petrenko und stellte sich direkt vor Shrini. Er zeigte ihm seine Beretta. »Wenn nicht, schieße ich dir eine Kugel in den Kopf.«
    »Ich brauche Wasser«, sagte Shrini heiser, es war kaum ein Krächzen.
    »Nachher.«
    »Nein, ich war über zwei Stunden in dem heißen Kofferraum.«
    Petrenko drückte Shrini den Lauf der Pistole ins Ohr. »Ich habe gesagt: nachher.«
    »Schieß doch. Ohne Wasser sterbe ich sowieso.«
    Petrenko bellte genervt einen Befehl auf Russisch. Einer der Männer langte auf den Rücksitz und zog eine Flasche Wasser hervor. Shrini trank sie innerhalb von Sekunden leer, seine Hände zitterten dabei. Die Hälfte des Wassers landete auf seinem Hemd.
    »Das war das letzte Mal, dass du mir nicht gehorcht hast«, sagte Petrenko, dem es schwerfiel, die Ruhe zu bewahren. »Jetzt werden wir zur Tür deines Freundes gehen ...«
    »Er ist nicht mein Freund.«
    Petrenko hob eine Hand vors Gesicht und schüttelte den Kopf. Langsam, während er den Drang niederkämpfte, Shrini das Hirn rauszublasen, fuhr er fort: »Du gehst zur Tür und rufst nach ihm.«
    »Wie soll ich denn gehen? Ich habe meine Krücken nicht dabei, und sehen Sie, was Sie mit meinem Fuß gemacht haben.«
    »Das kriegst du schon hin.«
    Shrini hopste ein paar Mal und sackte dann zu Boden. »Das kann ich nicht«, jaulte er.
    »Dann kriech.« Petrenko zielte mit der Pistole auf Shrinis Kopf. »Mir reicht es jetzt mit dir.«
    Shrini traf eine Entscheidung. Wenn er schon sterben musste, wollte er wenigstens den Pfau zuerst sterben sehen. Also kroch er zur Eingangstür und zog sich dort wieder auf die Beine. Einer der Russen positionierte sich neben dem Fenster. Petrenko und Yuri stellten sich auf die eine Seite der Tür, der andere Russe auf die andere.
    »Jetzt«, befahl Petrenko.
    Shrini hämmerte gegen die Tür. »Hey, Pfau, mach auf!«
    Sie hörten ein Geräusch aus dem Inneren des Hauses. Für Shrini klang es, als liefe jemand eine Treppe rauf und runter. Der Russe, der neben dem Fenster stand, nickte Petrenko zu, dann zielte er und schoss. Die Kugel prallte von der Fensterscheibe ab und riss ihm die Nasenspitze ab. Dann zerfetzte ein Schuss aus dem Inneren des Hauses den Rest seines Gesichts.
    Petrenko starrte den Toten entgeistert an, bevor ihm klar wurde, was geschehen war – das Fenster bestand aus in eine Richtung schusssicherem Glas. Sein Gesichtsausdruck wandelte sich langsam in etwas nicht mehr Menschliches, dann stieß er Shrini beiseite und wollte die Tür eintreten. Die stahlverstärkte Tür hielt, sein Knie nicht. Er umklammerte sein verletztes Bein und bellte Yuri und dem anderen Mann Befehle zu: Sie sollten den Wagen holen. Die beiden Männer wandten sich um und liefen zur Straße, sie duckten sich tief, um kein allzu leichtes Ziel abzugeben. Petrenko sah sie hinter ein paar Büschen verschwinden. Als er sich wieder aufrichten wollte, packte Shrini ihn von hinten und drückte seinen Unterarm kräftig gegen Petrenkos Hals.
    Alles, was Petrenko in dieser Lage tun konnte, war, hilflos zu zappeln. Die Kraft dieses Kerls überraschte ihn. Als die Welt um ihn herum sich zu verdunkeln begann, kippte er auf ein Knie, dann auf das zweite, schließlich fiel er auf den Bauch. Als sein Kopf zur Seite weggedreht wurde, sah er Shrinis ausgestreckte Beine und begriff, dass Shrini der Länge nach auf ihm lag, vermutlich um eine bessere Hebelwirkung zu erlangen.
    Petrenko hatte immer noch seine Pistole. Er hob den Arm ein wenig und zielte dorthin, wo er Shrinis verletzten Knöchel vermutete, dann schoss er so lange, bis er hörte, wie eine Kugel auf Knochen traf. Es folgte ein gedämpfter Schrei. Der Druck auf Petrenkos Hals ließ nach, und er konnte sich befreien. Er rang nach Luft, hob den Arm und schoss Shrini zweimal ins Auge.
    Yuri kam mit dem BMW . Petrenko stemmte sich auf die Beine. Hustend, das Gesicht lila angelaufen, befahl er Yuri auszusteigen. »Du«, befahl er dem anderen Mann, »fahr durch die Wand!«
    Der Mann sah das Haus an, dann schaute er in den Gewehrlauf, den Yuri auf ihn gerichtet hatte. Er rutschte auf die Fahrerseite, ließ den Motor aufjaulen und trat aufs Gas, er zielte mit dem BMW auf eine Stelle links der Eingangstür.
    Der Wagen schaffte es zur Hälfte ins Haus, die beiden Vorderreifen platzten bei dem Aufprall. Den Russen auf dem Fahrersitz, eingequetscht hinter dem Airbag, erledigte Joel mühelos mit einem einzelnen Schuss aus seiner AK -47.
    Das Auto hatte ein großes Loch in
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