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28 Minuten

28 Minuten

Titel: 28 Minuten
Autoren: Dave Zeltserman
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Margaret Williams, die er bereits Dan gezeigt hatte. Ihr Gesicht wurde weiß, als sie die Bilder ansah.
    Resnick sagte: »Ich weiß, dass Ihr Mann den Überfall geplant hat. Er ist dafür verantwortlich, was diesen beiden Frauen zugestoßen ist.«
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen«, sagte sie mit abgehackter Stimme.
    »Mrs. Wilson, ich weiß, dass Sie nichts damit zu tun hatten, aber ich brauche Ihre Hilfe.«
    Sie begann zu schluchzen, ihr Gesicht war eine Maske aus Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Sie stand auf, ihre Schultern hoben und senkten sich im Takt ihres Schluchzens. Dann streckte sie die Arme aus.
    Ungelenk erhob Resnick sich. Er wusste, dass es nicht in Ordnung war. Schließlich wollte er ihren Mann in den Knast stecken, verdammt. Aber was sollte er machen, sie einfach heulend da stehen lassen?
    Sie ließ sich gegen ihn fallen, presste ihren Kopf fest an seine Brust und weinte.
    Verdammt, das ist nicht richtig, dachte er. Er legte einen Arm um sie und tätschelte ihren Rücken.
    Er verstand voll und ganz, was sie durchmachte. Sie hatte gerade ihren Mann verloren, den Vater ihrer Kinder – im Grunde ihr ganzes Leben. Während er sie hielt, merkte er, wie klein ihr Körper war. Ihre Tränen durchweichten sein Hemd und er dachte an die Verluste, die er selbst erlitten hatte. Seine schöne Frau Carrie und ihr bezauberndes Lächeln. Und all diese Jahre, die er in selbstauferlegter Isolation verbracht hatte. Und Brian ...
    Zum ersten Mal erlaubte er sich, daran zu denken, dass er Brian verloren hatte, sich selbst gegenüber einzugestehen, dass er seinen Jungen nie wiedersehen würde – und der Gedanke überwältigte ihn.
    Brian war weg.
    Es gab keine Möglichkeit, ihn jemals zurückzuholen.
    Sein Junge war für immer weg ...
    Der Schmerz war so unerträglich, dass er glaubte, nicht weiterleben zu können. Als würde sein Herz explodieren. Der Schmerz brach über ihn ein wie eine Flutwelle, riss ihn mit sich, wirbelte ihn herum. Gott, wie sollte er das überstehen?
    Resnick wurde klar, dass er ebenfalls weinte und dass er sich noch fester an Carol klammerte, als sie an ihn.
    Dan fuhr, bis seine Augen brannten und er nicht mehr scharf sehen konnte, dann hielt er vor dem nächstbesten Motel. Wo war er, Ohio? Indiana? Er wusste es nicht. Er wusste bloß, dass er todmüde war.
    Der Mann am Empfang fragte ihn, ob er Gepäck hatte. Dan musste lachen, als er sagte, er hätte nur eine Tasche. Der Mann schaute ihn an, als wäre er verrückt. Sollte er doch.
    Auf seinem Zimmer kippte er den Inhalt der Tasche aufs Bett. Bündel von Hundertdollarscheinen lagen auf der Bettdecke, manche purzelten auf den Boden. Er schätzte sie auf über eine Million Dollar. Zwischen den Scheinen lagen ein paar Seidensäckchen. Er schüttelte Dutzende von Diamanten heraus.
    Das ganze Geld lag vor ihm. Die Diamanten glitzerten im Dämmerlicht einer Vierzigwattbirne.
    Er überlegte, was er mit dem ganzen Geld machen sollte. Letztendlich kam er zu dem Schluss, dass er nicht den leisesten Schimmer hatte.
    Nicht den leisesten gottverdammten Schimmer.
     
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