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276 - Die Genesis des Arthur Crow

276 - Die Genesis des Arthur Crow

Titel: 276 - Die Genesis des Arthur Crow
Autoren: Manfred Weinland
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zerfiel die Fassade, die über die wahre Identität und Stärke ihres »Gefangenen« hinwegtäuschte, als hebe sich ein Schleier, um den wahren Kroow zu enthüllen.
    Er las ihre Fragen auf den verzerrten Gesichtern, ihre Fassungslosigkeit, aber das Menschengewürm hatte keine Antworten verdient.
    Aus ihrer Sicht mochte er ein völlig amoralisches Wesen sein. In seiner eigenen Betrachtungsweise war er nahezu vollkommen . Eben weil ihn keine Skrupel an der Ausführung notwendiger Maßnahmen hinderten.
    Die Schöpfer konnten stolz auf ihn sein. Bald würde er ihnen in ebendieser Weise dienen und jeden Auftrag erfüllen, den sie für ihn hatten. Er war zu etwas geworden, was selbst sie in Staunen versetzen mochte.
    Wie perfekt und facettenreich er inzwischen zu agieren vermochte, sollten alle erfahren, die es wagten, sich ihm in den Weg zu stellen.
    Er ließ die humanoide Maske binnen Sekunden fallen und das hervorbrechen, was Panik und Entsetzen in denen weckte, die ein vermeintlich hilfloses Opfer in ihm gesehen hatten.
    Nun erlegte er sie. In einer Weise, die noch mehr Grauen, noch mehr Schrecken säte.
    Kroow verwandelte sich in ein Tentakelmonster, dessen einzig humanoider Teil Crows nachgebildeter Kopf war, der sich über die wimmelnde schwarze Masse erhob. Gerade das schien seine Feinde vor Schrecken erstarren zu lassen. Bis die ersten zu feuern begannen, hatte er schon die Hälfte von ihnen dahingerafft.
    Kroow entartete zu einer Urgewalt.
    Er brauchte nicht länger als Sekunden, um sämtliche ihn umstehenden Narren zu töten - obwohl sie sich zur Wehr setzten. Die Kugeln, die ihn trafen, verschwanden einfach in der bionetischen Masse und richteten keinen bleibenden Schaden an. Die Laserstrahlen schmorten sich zwar in sein schwarz schimmerndes Fleisch, doch die Wunden schlossen sich sofort hinter dem Schnitt. Die Treffer wurden von Kroow zur Kenntnis genommen - mehr nicht.
    Als der letzte Schuss verklang, erstarb auch das letzte Röcheln. Um das furchtbare Wesen, in das sich Kroow verwandelt hatte, lagen nur noch verstümmelte Tote. Nicht einer, der noch alle Gliedmaßen oder seinen Kopf auf den Schultern hatte.
    Aber damit gab sich Kroow nicht zufrieden.
    Er war von grausamer Intelligenz, und diese veranlasste ihn, sich auch unter die Erde zu begeben. Dorthin, wo die Technos zuhause waren.
    Mit elementarer Wucht tauchte er in den Bunker hinab. Er brauchte keine Leiter, keinen Aufzug, er ließ sich einfach tonnenschwer nach unten fallen.
    Der Aufprall löste ein Beben aus. Und einen Knall, der wie ein Gong durch die Räume und Korridore hallte und sein Kommen ankündigte…
    Mehr als dreihundert Menschen lebten in dem Bunkersystem.
    Sie alle lernten Kroow an diesem Tag kennen. Warum er die Kinder schonte… als Einzige schonte… er wusste es nicht.
    Lag es an seiner Begegnung mit Milos? Eigentlich hätte das kein Grund sein dürfen.
    Ich kenne kein Mitleid…!
    Dennoch hinderte ihn etwas, das er nicht benennen konnte, daran, das Massaker auch auf die Brut der Menschen auszuweiten.
    Er versuchte die innere Sperre zu umgehen. Zu überlisten. Aber es gelang ihm nicht. Wenn er sich auf ein Kind stürzen wollte, ließ ihn irgendetwas zurückschrecken.
    Das bin nicht ich. Oder doch? Die kühle Logik weiß: Diese Kinder werden mich nicht verfolgen, um den Tod ihrer Mütter und Väter zu rächen. Also besteht keine Notwendigkeit, sie zu eliminieren.
    War das die Sperre, die ihn hinderte? Er bezweifelte es. Und dennoch gab er sich schließlich damit zufrieden.
    Kroow verließ den Bunker im sicheren Bewusstsein, alle Hemmnisse aus dem Weg geräumt zu haben - zumindest hier.
    Möglich, dass ihn anderswo neue Fährnisse erwarteten. Er fühlte sich ihnen gewachsen. Nur das zählte.
    Das… und das Ziel. Dem er sich nun wieder mit raumgreifenden Schritten näherte.
    Tage später tauchte er wieder in das Element der Schöpfer ein. Niemand hatte ihn mehr behelligt, und so fieberte er mehr und mehr der Stunde seines endgültigen Triumphs entgegen.
    Seiner Begegnung mit den allweisen Schöpfern…
    14.
    »Ich glaube das nicht!« Calora Stanton ging wie ein gereizter Tiger in der Kabine auf und ab, in die man sie gesperrt hatte.
    Eingesperrt, jawohl!
    Sie fragte sich, ob es das überhaupt jemals auf einem marsianischen Raumschiff gegeben hatte - dass Besatzungsmitglieder wie Schwerverbrecher behandelt worden waren. Dabei hatten sie sich nichts zuschulden kommen lassen, nichts außer vielleicht zu oft zu kritisch reagiert und Dinge
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