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2729 – In eine neue Aera

2729 – In eine neue Aera

Titel: 2729 – In eine neue Aera
Autoren: Perry Rhodan
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positive Art, an die Dinge heranzugehen, entwickelte sie sich für Arun Joschannan schnell zu einer unsichtbaren Partnerin.
    Schneller, als er es mit seiner Erfahrung und seiner während der Sayporaner-Krise aufgebauten Glaubwürdigkeit je geschafft hätte, hatte sich das Image des Solsystems verbessert.
    »Ich danke dir für den Bericht, Sichu«, sagte Cai Cheung. »Der Resident ist nun bei mir; ich werde ihn über die Situation informieren.«
    Die Solare Premier verabschiedete sich von ihrem unsichtbaren Gesprächspartner und setzte sich Arun Joschannan gegenüber auf den komfortablen Langsessel.
    »Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, kurz persönlich vorbeizukommen, Arun.«
    Der Resident lächelte. »Es ist mir ein Vergnügen. Nur schade, dass ich nicht mehr Zeit habe. Zu gerne hätte ich dich zu einer Partie Go herausgefordert.«
    Er deutete auf den Go-Tisch aus täuschend echtem Edelholzimitat, der vor ihnen stand. Das Spielbrett war zu einem Drittel mit den weißen und schwarzen Steinen belegt.
    »Oh«, sagte sie überrascht. »Du spielst ebenfalls?«
    »Ehrlich gesagt habe ich erst im Zusammenhang mit dir von diesem legendären terranischen Spiel erfahren. In den letzten Monaten habe ich mich in freien Stunden ein wenig damit befasst. Ein faszinierendes Spiel, muss ich sagen. Es wäre nicht verkehrt, wenn es in den Ausbildungsplan angehender Flottenkommandanten aufgenommen würde.«
    Cheung fuhr sich durch das widerspenstige dunkle Haar. »Hast du dich denn schon mit anderen Go-Spielern gemessen?«
    Joschannan schnitt eine Grimasse. »Gegen positronische Gegner auf den untersten Taktikstufen kann ich ganz gut bestehen, aber im virtuellen terranischen Go-Netzwerk habe ich gegen andere Gegner eher alt ausgesehen.«
    Die Premier sah ihn mit einem verschwörerischen Lächeln an. »Beim Go ist nicht nur der Sieg maßgebend, auch der Weg kann das Ziel sein. Wenn du dich intensiver mit dem Spiel befasst, wirst du erkennen, dass es eine eigene kleine Charakterschule ist, die dich den Wettstreit zweier Elemente lehrt.«
    Sie brach ab. Joschannan sah, dass sie plötzlich errötete.
    »Verzeih mir, Arun. Ich wollte dir natürlich nicht unterstellen, dass dein Charakter geschult werden muss, ich wollte nur ...«
    Joschannan winkte ab. »Ich habe dich schon richtig verstanden, keine Angst. Niemand hat je ausgelernt – besonders nicht, was den eigenen Charakter angeht. Viele sehen im Go-Spiel Verbindungen zum Yin und Yang des Daoismus und zur Philosophie des Buddhismus, nach der sich die Erleuchtung allein durch Logik als Trugschluss erweist. Ein Amt für sich genommen bringt noch keine Erleuchtung – auch nicht, wenn es um dasjenige des Residenten geht.«
    Cai Cheung grinste vielsagend. »Schön gesagt, Arun. Wollen wir uns jetzt den aktuellen Themen zuwenden?«
    »Gern. Ich zuerst?«
    Die Solare Premier vollführte eine auffordernde Geste. »Bitte.«
    »Bevor ich zu dir kam, hatte ich ein Konferenzgespräch mit unserem Geheimdienstchef Attilar Leccore und seinem arkonidischen Pendant, dem Cel'Athor Caraner. Die Essenz daraus lautet: Die Suche nach Perry Rhodan und Bostich läuft auf vollen Touren. Die Arkoniden haben die weit über hunderttausend Siedlungs-, Stützpunkt- und Industriewelten alarmiert, von denen aus sie versuchen, verdächtige Raumschiffbewegungen und möglicherweise sogar den Gefängnisplaneten zu lokalisieren. Dazu kommen Zehntausende von Raumschiffen, die diese Suche unterstützen.«
    »Was bei der Größe der Milchstraße trotzdem ein verzweifeltes Unterfangen ist«, warf Cai Cheung ein.
    Joschannan nickte. »Unsere größte Hoffnung beruht auf der GALBRAITH DEIGHTON V mit Gucky und der tefrodischen Terroristin.«
    Die Solare Premier presste die Lippen aufeinander. Ihre Kaumuskulatur trat scharf heraus. »Also noch keine irgendwie gearteten Ergebnisse, die uns etwas Hoffnung geben könnten, Perry Rhodan vor Ablauf der 500 Jahre Mobilitätsentzug zu finden?«
    Joschannan atmete geräuschvoll aus. »Selbstverständlich werden wir die beiden Zellaktivatorträger vorher finden – daran zweifelt niemand.« Er deutete mit dem Daumen auf das Go-Brett. »Wir sind daran, die Steine auszulegen, Gebiete zu erschließen, wenn du so willst. Was wir benötigen, ist Geduld. Das sollte gerade dir klar sein.«
    »Touché!«, sagte die Solare Premier. »Aber da hast du natürlich recht. Falls Guckys Mission keinen Erfolg bringen sollte, müssen wir uns wohl oder übel auf eine mehrjährige Suche einstellen.
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