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2725 - Preis der Gerechtigkeit

2725 - Preis der Gerechtigkeit

Titel: 2725 - Preis der Gerechtigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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und mit der gleichen Bewegung packte er den Zellaktivator und riss ihn an sich.
    Es war so einfach gewesen.
    Das also war es, das Gerät, das Schechter ewiges Leben geben würde. Die Unsterblichkeit. Er musste nur noch entkommen. Die Plattform verlassen und ...
    Eine Explosion donnerte vor ihm und riss ihn von den Beinen.
    Nein, mehr noch – sie riss ihm das linke Bein unterhalb des Knies weg. Schechter brüllte, wie er noch nie gebrüllt hatte, seit er dem Kindesstand entwachsen war. Er floh auf einem Bein; als Tomopat war er auf diese Weise immer noch sehr geschickt unterwegs.
    Als er wenige Schritte gegangen war, bemerkte er, was seine Verletzung eigentlich bedeutete. Nicht nur, dass sein Körper für immer verstümmelt war, nicht nur, dass der Schmerz ihn nach dem Schock vielleicht in eine Ohnmacht reißen würde – es gab keinen Schirm mehr, der ihn schützte.
    Ein Schuss traf ihn ins zweite Bein, und er stürzte.
    Ein weiterer Schuss hätte ihn in die Brust getroffen, doch weil er fiel, jagte er in seinen Kopf.
    Die Welt wurde dunkel.
    Mit dem Zellaktivator in der Hand starb der Tomopat Schechter, nur wenige Augenblicke nach seinem prominenten Opfer Vetris-Molaud.
     
    *
     
    Schechter zog sich die Messinghaube vom Kopf. Oder die arkonidische Mental-Dilatationshaube, wie die korrekte Bezeichnung lautete. Ein Gerät, das perfekte Simulationen erlaubte, mit dem der Nutzer in holografische Welten abtauchte und sie erlebte, als wären sie real.
    »Der Plan eures Widerstands taugt nichts«, sagte der Tomopat zu Gador-Athinas. Sie saßen in dessen Privatraum im Tamanischen Heilkunsthaus. Es war der fünfte Oktober.
    Gador-Athinas hatte Schechter das Gerät nach seinem Besuch bei dem terranischen Händler A. C. Blumencron vor etwa zehn Stunden gebracht. Schechter hatte danach in der simulierten Messingwelt den zwölften Oktober durchgespielt. Hatte das Attentat ausgeführt, ohne es tatsächlich auszuführen.
    Zum Glück.
    Das Ende wäre ein böses gewesen, wenn all das wirklich passiert wäre.
    Es war ein sehr realistisches Erlebnis gewesen; Schechter glaubte, all das tatsächlich erlebt zu haben. Er glaubte sogar, die Befriedigung zu spüren, als er Vetris getötet, den Triumph, als er den Zellaktivator an sich genommen hatte; das Entsetzen, als er gestorben war. Ein Ende, das er so nicht hinnehmen konnte.
    »Euer Plan taugt nichts«, wiederholte er. »Ich werde ihn ändern, damit Vetris wie geplant stirbt. Und ich überlebe.«
     
    ENDE
     
     
    Nicht alle sind einverstanden damit, das tefrodische Reich in die Hände eines Unsterblichen zu geben. Doch die Mittel, dies zu verhindern, sind begrenzt – erst recht seit der Liaison des Tamarons mit den Onryonen.
    Auch im Folgeroman bleiben wir auf der tefrodischen Hauptwelt und verfolgen Schechters Weg. Verfasst wurde Band 2726 ebenfalls von Christian Montillon. Sein Roman erscheint in einer Woche im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel:
     
    TOTENTANZ

 
    Nur eine Farce? (I)
     
     
    Der Prozess folgt dem Atopischen Recht. So, wie das Recht der Liga Freier Terraner höher steht als das bloße Solare Recht, so, wie das Solare Recht höher steht als jeder regionale Brauch, so steht das Atopische Recht über dem Recht der Liga. Seine Würde bezieht dieses Recht aus dem Wohl, das es für den immer größeren Teil einer Gesamtmenge bewirkt, ohne die geringere Menge oder den Einzelnen rechtlos zu setzen. (PR 2724)
    Mit diesen Worten eröffnete Matan Addaru Dannoer, Richter des Atopischen Tribunals, am 20. September 1514 NGZ den »Prozess«, von dem die Beobachter im Solsystem und der Milchstraße nicht genau wissen dürften, ob sie über Verlauf, Inhalt und damit verbundene Zusammenhänge eher lachen oder weinen sollen.
    Schon die Auswahl der einunddreißig »Schöffen« kennzeichnete die für das Atopische Tribunal offenbar völlig normalen »Absurditäten«. Gesucht waren keineswegs so etwas wie Geschworene, die über Schuld oder Unschuld oder über ein Strafmaß befinden sollten – denn: Beides würde diesen Schöffen eine allzu schwere Verantwortung aufbürden –, sondern solche »Personen«, die angeblich der Wahrheitsfindung dienen sollten. Und dazu sollten nach Ansicht des Atopen unter anderem Schöffen gehören, die noch nicht das Mindestalter erreicht haben, das von der Liga für politische Betätigungen festgesetzt worden ist, also Terraner im Alter von zwei oder drei Jahren oder ein wenig älter. Wir wollen der Stimme der Jugend Gehör verschaffen, die
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