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2725 - Preis der Gerechtigkeit

2725 - Preis der Gerechtigkeit

Titel: 2725 - Preis der Gerechtigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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Höhe. Schechter trennte sich von seinem zweiten Arm. Niemand achtete mehr auf ihn, jeder war in dieser Hölle mit sich selbst beschäftigt.
    Der zweite Arm detonierte kurz darauf, während sich Schechter einen Weg durch die Menge bahnte und sich den Ghyrd vom Leib riss. Die Explosion donnerte genau am vorausberechneten Ort. Die Systeme der Plattform versagten, der Schutzschirm fiel aus, die Plattform selbst stürzte ab, von der Explosionswucht in eine bestimmte Richtung getrieben – auf die Plattform des Tamarons zu.
    Gestalten kippten über den Rand, regneten in die Tiefe, verschwanden als winzige Punkte in den Fluten.
    Die abstürzende Plattform schmetterte in den Schutzschirm der Hauptplattform. Überschlagblitze zuckten, eine kreischende Explosion riss eine Strukturlücke in den Schirm, der den Tamaron und seine Umgebung schützte.
    Schechters Plattform wurde davongeschleudert, doch der Tomopat selbst riss seine Uniformjacke beiseite, entfaltete sie zu den Streben eines winzigen Flugdrachens, zündete die Steuerdüsen, die ihn wie vom Katapult geschleudert beschleunigten.
    Er jagte durch die Strukturlücke, und als er hart landete, lagen seine Arme bereits frei. Seine echten Arme.
    Wachtposten jagten ihm entgegen, schossen auf ihn. Nicht irgendwelche Milizionäre oder einfachen Soldaten, sondern bestens ausgebildete Kämpfer; Elitemannschaften, die den Tamaron persönlich schützten.
    Einigen wich er aus, andere schlachtete er mit seinen Armen ab. Sie bewegten sich blitzschnell, und er entließ sie aus seiner bewussten Kontrolle. Sie handelten, bewegten und verwandelten sich ohne sein Zutun.
    Sie taten, wozu sie geschaffen worden waren: Sie töteten, und sie beschützten Schechter. Einst, in ihrer feindlichen Heimatwelt, hatten die Tomopaten nur auf solch radikale Weise überleben können. Die Evolution war erfinderisch, wenn es darum ging, einer Spezies das Überleben zu sichern.
    In den Streben des Flugdrachens waren winzige Schutzschirmprojektoren eingebaut. Ohne diesen Schutz hätte Schechter die ersten Sekunden nicht überlebt. Und während immer mehr Schüsse auf ihn abgefeuert wurden, wusste er, dass es schnell gehen musste.
    Er tötete beiläufig, und was er bewusst tat, war dies: Er bahnte sich einen Weg.
    Hin zu seinem Ziel.
    Zu Vetris-Molaud.
    Kurz tauchte ein Gesicht vor ihm auf. Er kannte es. Es gehörte Oc Shozdor. Der Kopf flog zur Seite, was mit dem Torso geschah, bekam Schechter nicht mit.
    Ein anderes Gesicht: eine der Partnerinnen des Tamarons. Schechters Arme taten ihr Werk.
    Irgendwer warf sich auf ihn und riss ihn mit sich zu Boden. Als Schechter aufschlug, war der Soldat tot, aber sein Angriff hatte den Tomopaten wertvolle Sekunden gekostet.
    Sehr ärgerlich. Seinen Planungen zufolge durfte bis zu diesem Punkt maximal eine Minute seit seiner Landung auf der Zielplattform vergangen sein, sonst konnte sich das Zielobjekt womöglich in Sicherheit bringen. Nun lag Schechter mindestens fünf Sekunden hinter seinem Zeitplan.
    Schon war er wieder auf den Beinen, und er sah Vetris-Molaud. Der Tamaron hielt eine Waffe in der Hand, aber er war nicht so dumm, auf den Attentäter zu feuern. Stattdessen floh er, und er zerrte eine seiner Partnerinnen mit sich.
    Die Schwangere, erkannte Schechter. Offenbar eine Schwachstelle des Tamarons.
    Schechter stieß sich ab, sprang, die Arme wirbelten und töteten etwas, das er gar nicht mitbekam. Dann stand er vor Vetris.
    Der Tamaron wähnte sich wohl trotz der entsetzlichen Situation halbwegs in Sicherheit, wurde er doch von einem Individualschirm geschützt. Er hatte sich, gänzlich unspektakulär und ohne den geplanten Medienrummel, den Zellaktivator umgelegt – keine schlechte Idee angesichts des Chaos und genau das, womit Schechter gerechnet hatte.
    Die Arme des Tomopaten kannten nur noch ein Ziel: Der Tamaron musste sterben.
    Jetzt. Hier.
    Sie hämmerten zu, wirbelten, verwandelten sich, passten sich an ...
    ... und durchstießen nicht nur den eigenen Schirm, der darauf ausgelegt war, sondern auch den des Tamarons.
    Einen Augenblick weiteten sich Vetris-Molauds Augen entsetzt, dann drang einer der Arme des Tomopaten in seinen Brustkorb ein.
    Schechter fühlte die Hitze von Blut und reißendes Fleisch. Er zerquetschte Muskeln und brach sich durch Knochen. Da war das Herz – eine Bewegung, zwei, drei, und es war nicht mehr.
    Vetris brach zusammen.
    Der Tamaron der Tefroder war tot.
     
    *
     
    Schechter zog seine Arme aus dem Brustkorb des Ermordeten,
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