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2722 – Altin Magara

2722 – Altin Magara

Titel: 2722 – Altin Magara
Autoren: Perry Rhodan
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kenne und in der ich auf eure Ortskenntnisse angewiesen bin.«
    Bostich argumentierte unlogisch. Er betrieb Spiegelfechterei. Er selbst hatte zur Erde flüchten wollen, um Atem holen und in Ruhe Rückeroberungspläne für das Arkon-System schmieden zu können. Alles, was er nun sagte, war Ausdruck seiner Unsicherheit und Unzufriedenheit – und der Sorge um sein einstmals so mächtiges Imperium.
    »Nenn es, wie du möchtest, Imperator. Fakt ist, dass ich mich für dich verantwortlich fühle.« Tekener sagte es ohne falsches Pathos. Er hatte einen Auftrag übernommen – und er würde ihn zu Ende führen.
    »Istanbul also«, sagte Rhodan. Er stand auf und gab damit zu erkennen, dass er das Gespräch für beendet erachtete. »Ich erwarte, dass du regelmäßig von dir hören lasst, Tek.«
    »Selbstverständlich.« Er nickte.
    »Ich besorge euch ein geeignetes Transportmittel.« Cheung aktivierte eine Sprechverbindung. »Ihr reist mit leichtem Gepäck?«
    »Nur mit dem, was wir am Körper tragen«, bestätigte Tekener. »Wir statten uns im USO-Stützpunkt in Istanbul neu aus. Eine Bitte hätte ich allerdings.«
    »Und zwar?«
    »Ich möchte einen ... Termin in Terrania wahrnehmen, bevor wir weiterreisen. Es wäre von Vorteil, wenn wir bereits jetzt in Maske auftreten könnten.«
    »Ich kümmere mich darum.« Cai Cheung sprach leise in das blass schimmernde Akustikfeld vor ihrem Mund und gab Tekener dann mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass das Problem geklärt wurde. »Wartet im Vorraum. Man wird euch in zehn Minuten abholen.«
    Tekener erhob sich nun ebenfalls und grüßte die Frau zum Abschied. Sie wirkte wie immer makellos gepflegt, und sie roch gut. Ihre ausgeprägte Eitelkeit gab Anlass zu dummen Scherzchen in den Bars der Riesenstadt Terrania. Tekener hätte nur zu gern gewusst, was hinter der Fassade dieser Frau steckte. Doch nicht an diesem Tag, an diesem Ort. Zuerst kam die Pflicht.
    Er trat auf Rhodan zu, wollte ihm die Hand reichen. Doch der tat etwas völlig Überraschendes: Er umarmte ihn und klopfte ihm danach auf die Schultern.
    Tekener ließ die Abschiedsprozedur über sich ergehen. Er erwiderte schwach den Druck des anderen Unsterblichen und löste sich so rasch wie möglich wieder von ihm.
    Er konnte sich an nur wenige derartige Umarmungen Perry Rhodans erinnern. Sie waren Freunde, gewiss. Die Unsterblichkeit verband sie seit Jahrhunderten und Jahrtausenden. Doch sie hatten einander niemals so nahegestanden wie zum Beispiel Rhodan und Bully.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte er holprig und deutete auf den ungeduldig wartenden Gaumarol da Bostich.
    »Grüß mir den Kleinen, wenn du ihn siehst«, flüsterte ihm Rhodan ins Ohr.
    »Woher weißt du ...?«
    »Intuition. Und ein kleines Vögelchen zwitscherte mir ins Ohr, dass du ihn bei jedem deiner raren Aufenthalte auf Terra während der letzten Jahre besucht hättest. Er weiß, dass du auf Terra bist. Er wird sich freuen, dich zu sehen.«
    Rhodan lächelte, nickte ihm ein letztes Mal zu und wandte sich dann abrupt ab, um sich neuerlich zu Cai Cheung zu setzen. Die beiden hatten offenbar noch einiges zu besprechen.
    Der Polyport-Präfekt, seit der Desaktivierung des intergalaktischen Transportnetzes ein Mann mit Titel, aber ohne Betätigungsfeld, hatte während der letzten Stunden eifrigen Informationsaustausch betrieben. Doch er hatte kein Wort darüber verloren, was er seit seiner Ankunft auf Terra am 26. August getan und wo er sich verborgen gehalten hatte.
    So pflegt jeder seine kleinen Heimlichkeiten. Einem wie mir ist die Geheimniskrämerei in Fleisch und Blut übergegangen. So sehr, dass ich immer wieder gegen Anfälle von Paranoia ankämpfen muss, unter Kontrollwahn leide und kaum einmal mehr als drei, vier Stunden ruhigen Schlaf finde.
    »Ich bin es nicht gewohnt zu warten!«, sagte Bostich ungehalten.
    »Ich komme.« Tekener sammelte sich und konzentrierte sich auf seine Aufgabe, den arkonidischen Imperator zu beschützen.
    Über den ersten Schritt würde Bostich keinesfalls erfreut sein und auch nicht über den zweiten. Ein Maskenbildner würde dafür sorgen, dass sie beide nicht auf offener Straße erkannt werden würden. Und danach würde er Gucky besuchen. Allein.
     
    *
     
    Es herrschte gespenstische Stille im Gebäude, das ein wenig abseits auf dem Gelände der Startac-Schroeder-Klinik lag. Guckys behandelnder Arzt, Andessou Bouring, zeigte ein konsterniertes Gesicht, als er, ein Fremder, eine Besuchserlaubnis mit dem Signum Cai Cheungs
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