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2722 – Altin Magara

2722 – Altin Magara

Titel: 2722 – Altin Magara
Autoren: Perry Rhodan
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der Frau, die er liebte, verehrte und begehrte. Sie rekelte sich auf einem Sofa, dessen Reinigungsautomatik längst den Geist aufgegeben hatte und nur noch leise vor sich hin ächzte.
    Das Trividgerät stammte aus dem vorigen Jahrhundert und hatte seine Macken, die Heißluftdüsen der beiden Nasszellen brachten kaum ausreichend Druck zustande, die Selbstorganisation der Kücheneinheit funktionierte mangelhaft und lieferte meist falsche und verdorbene Lebensmittel. Es war Satafar schleierhaft, wie man unter derart primitiven Bedingungen existieren konnte.
    Toio wirkte dennoch entspannt. So als würden ihr die äußeren Umstände nichts ausmachen. Obwohl Satafar ahnte, dass ihr jene Vitalimpulse, die sie rings um sich sah und fühlte, Unwohlsein bereiteten.
    In diesem sterbenden Stadtteil Terranias hauste Abschaum. Wesen, die an der großen Stadt gescheitert waren und die nur noch ein Wunder aus ihrer Tristesse befreien konnte. Es handelte sich um Bürger der Liga Freier Terraner, die von der Wohlfahrt lebten, von illegalen Geschäften, vom Drogenhandel, vom Schmuggel ...
    Die vier Eroberer hatten ihre Nachbarn routinemäßig überprüft:
    Das Gewerbe der beiden Damen gesetzten Alters links von ihrer Wohneinheit war leicht zu erraten. Mehrmals am Tag drangen heftige Geräusche durch die Wände, gelangweiltes Keuchen und Stöhnen. Der junge Mann im Appartement rechts von ihnen saß rund um die Uhr bewegungslos in seinem Stuhl und gab sich einem Spiel hin, das seinen Weg aus dem arkonidischen Einflussbereich nach Terra gefunden hatte. Frau Nierlich und ihre testosteronübersättigten Kinder von Tür 12 prügelten sich für Geld durchs Leben. Die Mutter galt als noch gemeiner und noch niederträchtiger als ihre Zöglinge. Im Appartement oberhalb wartete eine verbitterte Matrone auf ihren Mann, der vor acht Jahren eine Pastronio-Stange holen gegangen war, und im Erdgeschoss wurden ertrusische Hanfstauden kultiviert, ohne dass die hiesigen Sicherheitskräfte irgendein Interesse daran zeigten.
    Es klopfte.
    Toio runzelte die Stirn, eine bezaubernde Falte entstand über ihrer Nasenwurzel. Sie nickte. Sie hatte das Vitalbild Trelast-Pevors identifiziert. Lan Meota stand auf und öffnete. Der Techniker, dem Satafar zutraute, aus einem Luftballon und etwas Bindemasse ein funktionstüchtiges Kugelraumschiff zu basteln, trat grußlos ein. Er schleppte sich mit zwei Boxen ab. Es wäre in dieser Umgebung verfänglich gewesen, hätte er Antigrav-Gepäckschweber genutzt.
    »Ich hab alles bekommen«, sagte der Techniker.
    Er bedeutete Lan Meota, ihm in einen Nebenraum zu folgen.
    Die beiden vervollständigten ihre Ausrüstung. Sie bestand aus Paketen, die vom tefrodischen Geheimdienst an sicheren Adressen platziert worden waren, sowie aus banal wirkenden Artikeln, mit denen Trelast-Pevor wohl ein Kugelraumschiff fertigen konnte.
    »Es läuft alles nach Plan«, sagte der Techniker zerstreut, bevor er sich zurückzog und Satafar mit Toio Zindher allein zurückließ. Ach ja: Barnabeau Jasco war auch noch da. Doch der saß bloß ruhig in einer Ecke und stierte vor sich hin.
    Toio lächelte Satafar an, auf diese unverfängliche Art und Weise, die er zugleich liebte und hasste. Die Frau war sich ihrer Ausstrahlung und ihrer Schönheit bewusst, sie strotzte vor Selbstvertrauen. Und sie mochte ihn. Aber nicht so sehr, dass sie jemals etwas mit ihm angefangen hätte.
    »Du siehst müde aus«, sagte Satafar. Und dennoch atemberaubend gut ...
    »Es macht wenig Spaß, stunden- und tagelang durch die Straßen zu spazieren und nach den Vitalimpulsen Bostichs zu suchen.«
    »Ich könnte dich heute begleiten«, schlug Satafar vor.
    »Du meinst: als mein Kind? An meiner Hand?« Toio schüttelte energisch den Kopf. »Du müsstest eine weitere Dosis Gholen nehmen, und du weißt ganz genau, dass dir das Zeug nicht guttut.«
    Aber ich könnte in deiner Nähe bleiben. Dich spüren. Und das Gholen hat, so schlecht es für meinen Metabolismus auch sein mag, eine ungemein anregende Wirkung. Es macht die Welt rings um mich schöner.
    »Na gut«, sagte Satafar laut. »Dann geh halt allein. Du hältst dich an die üblichen Sicherheitsvorkehrungen und rührst dich bei mir zu den vorgegebenen Zeiten. Und du bist vorsichtig. Verstanden?«
    »Wie immer«, sagte Toio kühl. »Du brauchst mir unser Gewerbe nicht jeden Tag aufs Neue zu erklären.« Sie stand mit einer eleganten, fließenden Bewegung auf. Ihre Beine, lang und fest und perfekt gebaut, ragten vor ihm hoch,
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