Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
vor.
    »Aruula!« Warum kam Matt das alles so beunruhigend vertraut vor? Als hätte er solche Situationen schon zu Hunderten erlebt?
    Er spürte Dave unter sich, der versuchte, Matts Knie von sich zu pressen. Zeitgleich sah er, wie Aruula einen heftigen Schlag kassierte.
    Hastig schlug er auf Dave ein und sprang auf, um Aruula zu helfen. Ihre Nase blutete. Sie versuchte erneut, den wesentlich schwereren Mann von sich zu werfen. Dieses Mal gelang es ihr.
    Matt nutzte den Moment. Er packte den Hünen im Würgegriff am Hals und riss ihn von Aruula weg.
    In gleichen Moment hörte er weiteren Motorenlärm von draußen. Verstärkung. Anscheinend kam nun die ganze restliche Gruppe der Biker.
    »Aruula! Hol die Waffen aus dem Schrank!«
    Die schwarzmähnige Frau sprang an ihm vorbei und zerrte an der Schranktür.
    »Was dauert da so lange?«, fragte er keuchend.
    »Sie klemmt! Ich brauche deine Hilfe!«
    Matt wollte seinen Gegner gerade loslassen und Aruula beistehen, als er Liz oben auf der Treppe stehen sah.
    »Halt durch! Die Polizei ist jeden Moment hier!«
    Matt sah, dass Dave sich langsam wieder erhob und nach dem Messer am Boden griff.
    »Geh zurück ins Zimmer!«, rief er Liz zu.
    Dave war schon auf dem Weg nach oben. Fluchend ließ Matt den Hünen los. »Aruula!«
    »Ohne dich geht es nicht!« Panik schwang in ihrer Stimme. »Du musst herkommen!«
    Matt hörte nicht auf sie. Er setzte Dave nach.
    Liz schrie und trat nach dem lachenden Mann. Sie erwischte ihn am Schienbein. Dave holte mit der linken Faust aus und schlug zu. Liz ging mit einem überraschten Schmerzenslaut zu Boden.
    »Verdammte Drecksau!«, knurrte Matt, während er sich auf ihn warf.
    »Maddrax!«, schrie Aruula von unten. Warum nennt sich mich plötzlich beim ganzen Namen?
    Matt umklammerte Daves Hand und presste zu. Knochen knackten aufeinander. Der Biker ließ das Messer fallen. Er versuchte, sich von Matt loszureißen. Sie stürzten und rollten die Treppe hinab. An deren Fuß sprangen beide auf. Matt war schneller. Er gab Dave einen Kniestoß in den Magen. Der Biker klappte zusammen.
    »Verdammt, Maddrax!« In Aruulas Stimme lag Panik. »Da kommen mindestens fünf Leute! Du musst den Schrank öffnen!«
    Hastig sprang Matt zu Liz und drückte seine Finger auf ihre Halsschlagader. Sie war bewusstlos, aber sie lebte.
    »Maddrax!«, schrie Aruula.
    Matt sah noch einmal kurz zu Liz, dann siegte die Vernunft. Mit wenigen Sprüngen und Schritten war er bei Aruula. Seine Hand umklammerte den Griff des Schrankes. Er riss fest daran. Die Tür flog widerstandslos auf. Er sah Aruula kopfschüttelnd an. »Das hättest du ja wohl auch selbst geschafft!«
    Sie verlor keine Zeit mit einer Antwort und packte eine der Jagdflinten, die dort standen, sowie ein langes Messer.
    Matt griff ebenfalls nach einer Flinte, fand nicht die Zeit, sich darüber zu wundern, dass der Schrank genau die Waffen enthielt, die er darin vermutet hatte. Er fuhr zu Dave und dem Hünen herum. Dave kniete am Boden. Der Hüne stand langsam auf. Sie sahen ihn hasserfüllt an und hoben zögernd die Arme.
    »Raus hier!«, forderte Matt hart. »Ehe ich mich vergesse!«
    In dem Moment hörten sie draußen die Sirenen mehrerer Polizeiwagen.
    Die Biker sahen sich an und wichen zurück, Richtung Wohnzimmer. Durch das zerbrochene Fenster traten sie fluchtartig den Rückzug an. Draußen vor dem Haus wurde es laut.
    »Komm mit!«, rief Matt Aruula zu. Er musste sich endlich um Liz kümmern. Hoffentlich war sie nicht schwer verletzt.
    So schnell er konnte, rannte er die Treppe hinauf. Aruula folgte ihm. Sie wischte sich mit dem Shirt das Blut aus dem Gesicht. Matt bemerkte, dass ihre Nase kaum noch blutete. Er kniete sich neben seine Freundin.
    »Sie ist immer noch bewusstlos.«
    »Bringen wir sie in die Küche«, schlug Aruula vor. »Dort habe ich Verbandszeug und Arzneimittel.«
    »Okay.« Matt hob Liz auf seine Arme. Er bemerkte verwundert, dass Aruula einen Moment eifersüchtig aussah. Sie warf der bewusstlosen Liz einen Blick zu, als wolle sie sie am liebsten von Matts Armen stoßen.
    »Alles klar?«, fragte er verwirrt.
    »Ja, sicher, alles klar.«
    Aruula drehte sich um und ging voran.
    ***
    Als Aruula die Tür zur Küche erreichte, hielt sie vor Anspannung den Atem an. Den Schrank im Flur hatte sie nicht öffnen können, weil Maddrax zu weit von ihr entfernt gestanden hatte. Würde sie jetzt endlich die Küchentür öffnen können? Und würde der Ofen im Raum stehen? Sie sah zu Maddrax, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher