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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte
Autoren: Christian Montillon
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viel später geboren.
    Sie starrte ihn mit Bellyr an und wusste, dass es bald zu einer realen Begegnung kommen würde.
    Der zeitlose Moment endete.
    Radyl öffnete sich, und Betty verlor den Netzweber und Bellyr ebenso.
    Wieder war da diese Leere, und diesmal blickte sie ins Innere von TALIN ANTHURESTA.
    Nun geh!, empfing sie einen letzten Impuls.
    Die Flotte der Elfahder und der Stardust-Terraner blieb zurück, als die Altmutantin in der Silberkugel erneut zu Wanderer raste. Diesmal ließ sie sich von nichts abhalten, steuerte die Nebelkuppel an und die ATLANTIS. Dort wartete Eritrea in ihrem Schiff auf sie.
    Obwohl während der Passage keine Zeit vergangen war, konnte sich Betty doch dumpf an etwas erinnern. An eine ewige Suche und ihr Ziel. Sie schüttelte es ab und konzentrierte sich auf das, was vor ihr lag.
    Das Solsystem.

Ich bin ...
     
    Noir.
    Andre Noir ist mein Name.
    Geboren am 24. März 1945. Meine Eltern waren Franzosen, doch zur Welt kam ich in Japan. Das hat mein Leben bestimmt. Die Strahlung der Atombomben hat mich zu einem Mutanten gemacht. Ob es Pech oder Glück war, mögen andere entscheiden. Es ändert sowieso nichts an der Sache.
    Anfangs war ich ein Hypno, und als das Mutantenkorps 1971 gegründet wurde, war ich von Beginn an dabei. Später entwickelte ich die Gabe der Gefühlsortung oder vielleicht entdeckte ich sie ja auch nur, weil sie vorher schon latent vorhanden war. Das halte ich durchaus für möglich.
    Irgendwelche Wissenschaftler haben mich deshalb untersucht, vor vielen Jahren. Herausgefunden haben sie - nichts. Aber ich habe damals viel gelernt. Es war erstaunlich, wie sie ihren völligen Misserfolg hinter großen Worten verborgen haben.
    Aber ich schweife ab. Manchmal komme ich ins Plaudern, und gerade jetzt lenke ich mich gern damit ab. Alles, was dafür sorgt, dass man einen Augenblick lang nicht an die Gegenwart denken muss, ist gut.
    Abgesehen von meinen Mutantengaben war ich ein durchschnittlicher Mensch; weder besonders groß noch klein, und mein Bauch war etwas zu dick. Sagte zumindest meine Lebensgefährtin Eloire.
    Seltsam, ich habe lange nicht mehr an sie gedacht.
    Die Gabe der Gefühlsortung war wohl das, was man ein Problem nennt. Ich war bis zur Abreise nach TZA'HANATH ein Teil des Parablocks auf Talanis, was bedeutete, dass ich mit vielen anderen und mit Millionen Neu-Globisten im Solsystem verbunden war. Fast alle können sich aber besser von den Gefühlen der Menge rundum abschirmen als ich.
    Denn im Parablock arbeite ich insbesondere mit meinen paranormalen Sinnen - durch sie kann ich mich einbinden, sie haben mich dafür prädestiniert. Das heißt ebenso, dass ich meine Gabe der Gefühlsortung intuitiv ständig anwende. Deshalb nehme ich die Stimmungen der anderen unablässig auf. Sie strömen in mich hinein. Sogar jetzt noch, in TZA'HANATH.
    Und sie sind nicht gerade gut und angenehm, um es freundlich auszudrücken.
    Angst herrscht vor, Entsetzen und Abscheu. Darüber, was ES getan hat. Eben jene Superintelligenz, die wir mit aller Kraft und unter Einsatz unseres Lebens zu stabilisieren versuchen.
    Ich bin ein eher ruhiger Mensch, will Ereignisse stets mit dem nötigen Abstand betrachten und beurteilen. Diesmal fällt es mir schwer. Der Parablock droht, von innen heraus zu zerbrechen. Unmut breitet sich wie eine Welle aus oder wie ein Gift. Ebenso wie die Furcht, das nächste Todesopfer zu sein.
    Ich versuche, beruhigend auf meine Umgebung einzuwirken, und so wie ich handeln auch viele andere, aber unsere Stimmen sind nur wenige in der Masse. Und ich spüre es: Es geht nicht mehr lange gut. Der eiserne Wille, der alles zusammenhält, zerbricht.
    Wen wundert es?
    Niemand versteht, was ES sonst noch unternimmt, um am Leben zu bleiben. Ich auch nicht. Wir können nur beobachten. Wir, die wir in den acht Handelssternen von TZA'HANATH noch etwas zu erledigen haben.
    Die goldene Energiesäule von Terra nach Sol ... der Sonnenfleck, der sich unaufhaltsam weiter ausbreitet ... der Energiefluss über das Polyport-Netz ... und immer wieder einzelne Neu-Globisten, die im Sog einfach verwehen ...
    Das sind Dinge, die uns ängstigen.
    Außerdem geschieht etwas im Solsystem. Das Feuerauge ist stärker in Bewegung als zuvor.
    Das gesamte hyperphysikalische Gefüge steht kurz vor dem Kollaps.
    ARCHETIMS psimaterieller Korpus, die Neu-Globisten, der gleißende Tunnel, der Psi-Sturm - alles vermischt sich zu einem Chaos.
    Es gibt keine Ordnung mehr.
    Ich bin Andre Noir, einer von
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