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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte
Autoren: Christian Montillon
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offenbarte zwei netzartige Gebilde aus engmaschigen, golden leuchtenden Fäden.
    »Netzweber«, kommentierte Betty.
    Diese Wesen tauchten oft in Anthuresta auf. Eine Kommunikation mit ihnen war bislang nie gelungen, doch an ihrer grundlegenden Intelligenz bestand kein Zweifel. Als riesige Netzgebilde schwebten sie frei im All, konnten ganze Raumschiffe oder auch kleine Flotten umschließen und sie an andere Orte tragen.
    Auf diese Art hatte sich ein bizarres Transportwesen ausgebildet, wobei der Preis, den die Netzweber dafür verlangten, lange unklar geblieben war. Inzwischen wusste man, dass sie sich von den Emotionen und Erinnerungen ihrer Passagiere ernährten und sich daran labten.
    Sie standen der Frequenz-Monarchie offenbar feindlich gegenüber, doch als echte Verbündete konnten sie nicht angesehen werden, weil sie zu launisch und unzuverlässig waren. Perry Rhodan hatte den Netzweber Radyl-im-Abstrakten in seine Pläne mit einbezogen, als es zu der Begegnung mit VATROX-DAAG gekommen war und das Überwesen den Zündbefehl für das Feuerauge gegeben hatte. Tatsächlich war Rhodan nur dank Radyls Hilfe letztlich die Flucht gelungen.
    Sofort versuchte Betty Toufry, auf telepathischem Weg Kontakt herzustellen. Doch wie stets scheiterte es auch diesmal. Nur eins erkannte die Altmutantin klar: Sie hatte es mit ebendiesem Radyl zu tun und mit dessen Partnerin, die den Namen Felna-der-schönen-Träume trug.
    »Was wollen sie hier?«, fragte Eritrea.
    »Genau das ist die Frage.« Die Altmutantin schaute auf die holografische Wiedergabe des Leuchtens über der Maschinenstadt auf Wanderer, die im nächsten Augenblick verschwand und den Platz für Markanu räumte. »Ob das Phänomen die Netzweber angezogen hat?«
    Radyl und dessen Partnerin hielten sich seit einiger Zeit im Hohlraum von TALIN ANTHURESTA auf. Nur warum zog es sie nun in die direkte Nachbarschaft der Silberkugeln, ohne dass sie von sich aus Kontakt aufnahmen oder versuchten, sich über die Schiffe zu stülpen und mit ihnen zu springen?
    Betty dachte kurz nach und entschied, dass nun endgültig die Zeit gekommen war. Das Auftauchen der riesigen, rätselhaften Wesen änderte nichts daran. Sie straffte ihre Gestalt. »Wir fliegen nach Talanis. Weiterhin mit verbundenen Silberkugeln. Du steuerst, Eritrea.«
    Die Freundin bestätigte. Der Kurs war berechnet, der richtige Zeitpunkt zum Einflug in die Planetenatmosphäre während einer kurzen Phase der Stabilität bekannt; sie mussten nur rechtzeitig die Nebelkuppel und Talanis erreichen.
    Als Pilotin setzte Eritrea die Silberkugeln in Bewegung. »Die Netzweber folgen uns!«, rief sie noch, und schon rasten sie über Wanderers Eislandschaft, nur exakt drei Sekunden lang, ehe sie in die Nebelschwaden eintauchten.
    Vor dem Wechsel empfing Betty einen Impuls, der alles noch mal verschlimmerte: Im Standarduniversum war beim Standort von TALIN ANTHURESTA VATROX- VAMU aufgetaucht! »Flug völlig stabil«, sagte sie erleichtert. »Keine Wechselwirkungen - welcher Art auch immer.«
    »Die Netzweber?«, fragte Betty.
    »Fliegen noch in unserer unmittelbaren Nähe.«
    Die Altmutantin konzentrierte sich erneut auf die fremdartigen Wesen. Wenn ihr uns begleiten wollt, seid ihr willkommen! Nur was genau ist eure Absicht?
    Statt einer konkreten Antwort empfing Betty ein Gefühl - eine Ausstrahlung von Wohlwollen und Frieden.
    Während in der anscheinend transparenten Seitenwand die ATLANTIS und das unter einer Schutzkuppel stehende Lager des Parablocks auftauchten, umschwirrten die Netzweber einander. Die Altmutantin beobachtete die fremden Wesen auf einem Holo und kam nicht umhin, das Spiel der beiden als zärtlich zu empfinden, so fremdartig es auch sein mochte.
    Im nächsten Augenblick empfing sie einen Impuls von Radyl. Helfen. Dann wandte sich das Wesen abrupt um und trieb im Nebel davon.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Hatte der Netzweber seine Meinung geändert? Warum aber dann der drängende Gedanke, dass er helfen wolle? Wem helfen?
    Betty ärgerte sich über die Launenhaftigkeit der Netzweber. Zu ihrer Verwunderung blieb Radyls Partnerin Felna weiterhin bei den Silberkugeln, und sie verstrahlte nach wie vor eine Aura der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
    Dann kehrte der Netzweber unvermittelt zurück, und der Impuls in Bettys Bewusstsein war klar und scharf: Mitkommen!
    Ich habe nicht viel Zeit, dachte Betty.
    Mitkommen!
    »Sprich mit Atlan«, sagte die Altmutantin zu Eritrea. »Bring genau in Erfahrung, was im
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