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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nach nicht einmal einer Sekunde. »Du kannst reden.«
    Sieben Holos mit sieben Gesichtern tauchten aus dem Nichts auf. Icho Tolot, Kardo Tarba, Björn Saint-Germain, Sergio Pepporani, Eritrea Kush, Miranda Fishbaugh und Betty Toufry betrachteten ihn interessiert.
    »Es ist so weit«, sagte Rhodan schweren Herzens. »Wir müssen jeden Moment damit rechnen, dass die Jaranoc das ARSENAL entdecken, und dann wird es nicht mehr lange dauern, bis uns VATROX-VAMU persönlich seine Aufwartung macht. Ihr wisst, was zu tun ist.«
    »Ja«, antwortete Eritrea Kush im Namen aller sieben Piloten. »Wir wissen es.«
    »Dann macht euch bitte an die Arbeit. Nochmals zur Erinnerung: Sorgt für Unruhe und Durcheinander! Vermeidet es, die Schiffsbesatzungen der Jaranoc zu töten. Arbeitet mit breitflächiger Paralyse-Bestrahlung. Nehmt euch jene Einheiten vor, die sich am weitesten in die Kernzone rings um das PARALOX- ARSENAL vorgewagt haben. Hindert sie, wenn irgend möglich, daran, sensible Taster- und Ortungsdaten an ihre Flottenkommandantur abzuschicken.«
    Die Piloten der Silberkugeln nickten stumm, einer nach dem anderen, bevor sie davonrasten. Ihre Schiffe erreichten Beschleunigungswerte, denen kein Raumer der Terraner oder der Jaranoc etwas entgegenzusetzen hatte.
    Allesamt wussten sie, dass sie ein Todeskommando übernommen hatten. Die Manövrierbedingungen im Inneren der von hyperdimensionalen Gewittern erschütterten Kernzone waren die eine Sache; der Kampf gegen einen Feind, der ohne Rücksicht auf Verluste vorging, eine andere. VATROX-VAMUS Admirale würden nicht zögern, Hunderte oder gar Tausende Schiffe zu opfern, um jene Informationen in die Hände zu bekommen, die die Entität benötigte.
    »Piet?«
    Die Übertragung aus dem Inneren der QUEEN OF ST. LOUIS begann mit kaum merklicher Verzögerung. Für einen Augenblick sah Perry Rhodan den wahren Revolverhelden: eine verwahrlost wirkende, zittrige und müde Gestalt, die kaum die Kraft fand, sich an seinem Kommandopult in Hufeisenform festzuklammern. Dann überlagerten andere, geschönte Bilder diese Eindrücke.
    »Du nervst, Unsterblicher«, sagte Piet Rawland.
    »Wie lange noch?«
    »Etwas mehr als eine halbe Stunde.«
    »Das ist zu viel. VATROX-VAMU wird in Bälde vom Auftauchen des ARSENALS erfahren.«
    »Dann ist es deine Aufgabe, sie aufzuhalten. Ich kann die Synchronisierungs- verfahren nicht weiter beschleunigen. Oder möchtest du, dass uns die geballte Psi-Energie des Riesenkristalls um die Ohren fliegt und ein paar Dutzend Sternhaufen in den Untergang reißt? Na gut; immerhin würde ich dann dein ständiges Gequengle nicht mehr ertragen müssen ... «
    »Es muss Alternativen zu deinem derzeitigen Vorgehen geben. Du hast nicht nur gehörig Grips, Piet. Du trägst darüber hinaus Ideen von ES in dir. Vielleicht ist irgendwo ein Notfall-Plan vergraben ... «
    »Ich trage nichts von der Superintelligenz in mir!«, reagierte der Revolverheld vehement. »Ich lebe, weil sie es wollte; aber ich bin keinesfalls ihr willfähriger Erfüllungsgehilfe, und schon gar nicht hat ES einen Teil ihres Bewusstseins bei mir eingelagert!«
    »Ist schon gut«, beschwichtigte Rhodan. »Sieh zu, was du machen kannst.«
    »Als ob ich das nicht schon die ganze Zeit täte!«
    Piet Rawland unterbrach die Verbindung. Das Letzte, was Rhodan von ihm sah, war ein knallroter Kopf. Und eine Hand, die nach der Waffe im Hüftgurt nestelte.
    »Er kriegt sich wieder ein«, sagte Mondra Diamond. Sie ergriff seinen Arm.
    »Ich weiß.« Er genoss die Berührung, und für einen Augenblick stützte er sich mit seinem gesamten Gewicht an seiner Lebensgefährtin ab. Dann hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    Sie hatten noch etwa 35 Minuten zu überstehen.
    Bedauernd dachte er an Terra und an Sol. An das Feuerauge. An die Gefahren für die Ursprungswelt der Menschheit und an den möglichen Untergang all dessen, was er als Heimat betrachtete. Rasch schob er diese Gedanken wieder beiseite.
    Die Musik spielte hier. Der Krieg entschied sich hier.

3.
    Intermezzo: Timber F. Whistler
     
    Er wanderte unruhig durch die kreisrunde »Halle der 1000 Aufgaben« im Inneren der Felsennadel. Spezialisten waren zugegen, wie immer während der letzten Monate. Sie maßen und sondierten und diskutierten und stritten, und sie kamen in ihren Deutungen der 1000 Kartuschen-Symbole wie immer kaum einen Schritt weiter.
    Ganz im Gegenteil: Je länger sie eine Theorie besprachen, desto unwahrscheinlicher erschien es Whistler, dass
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