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2593 - Das Paralox-Arsenal

2593 - Das Paralox-Arsenal

Titel: 2593 - Das Paralox-Arsenal
Autoren: Leo Lukas
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ungeschehen

machen.«
    »Ein kluger Einwand. Ganz abgesehen davon, was damit angerichtet würde, wenn VATROX-VAMU sich

das PARALOX-ARSENAL einverleiben könnte. Darüber zu urteilen, welche dieser Alternativen das

geringere Übel wäre, maße ich mir nicht an.«
    »Du könntest die Entscheidung mir überlassen.« Begierig schielte Duleyman nach der

Perianth-Traube.
    »Ja sicher. - Aber ernstlich: Was würdest du an meiner Stelle tun? Wenn ich, was mich bloß

einen gedanklichen Befehl kostet, die Nullfeldblasen öffne, sodass sie ihren Inhalt in meine

ehemalige Realzeit entleeren. Wird dabei der Zeitspeer zerstört? Die Ährenspindel, mitsamt

sämtlicher Zivilisationen von Intelligenzwesen in den Krusten der Zeitkörner. Kann ich das

verantworten?«
    »Es kommt ganz auf den Endzweck an«, sagte die Vatrox trocken. »Was bewirkst du damit?«
    »Die Superintelligenz ES«, antwortete Tiff, »eine höhere Entität, die wir uns keineswegs

ausgesucht haben, die uns und die anderen Bewohner ihrer Mächtigkeitsballung jedoch seit langer

Zeit fördert und behütet, liegt im Sterben. ES friert sich zu Tode, benötigt dringend

Vitalenergie. Meine Leute haben alles Mögliche versucht, aber nach aktuellem Wissensstand hilft

nur noch die Psi-Materie, die von deinen Leuten im PARALOX- ARSENAL gebunkert wurde.«
    »Ihr oder wir, hm?«, erwiderte Duleymon. »Bedauerlich. Ich hatte gehofft, wir beide könnten

uns auf eine Art Unentschieden einigen.«
    »Tja. Leider nicht.«
    »Schade. Aber ich bin dir nicht böse. Niemand von uns kann aus seiner Haut heraus, nicht

wahr?«
    Schon gar nicht, wenn sie von diamantenem Raureif versiegelt wurde, dachte Tiff. Laut

sagte er: »Ich gäbe viel für eine fairere Lösung.«
    Gleich darauf fiel sie ihm ein.
    *
    Es war so naheliegend, dass man erst mal drauf kommen musste. Nichts war schwieriger zu

erkennen als die eigenen blinden Flecken.
    Tiff übernahm die Kontrolle über den Zeitspeer. Dann zwackte er die Psi-Materie des kleinsten

Depots ab, jener vergleichsweise winzigen Sphäre, in der er auf den Orbiter Banifour Crumplei

getroffen war.
    Damit verstärkte Julian Tifflor die Ährenspindel so weit, dass sie die Entladung der

Nullfeldblasen aller Wahrscheinlichkeit nach überstehen würde und anschließend, wenngleich um

erhebliches Potenzial reduziert, wieder unerreichbar, abgeschottet, durch die Zeiten geschützt und verborgen war.
    »Mehr kann ich nicht für euch tun«, sagte er. »Der Rest liegt bei euch und dem Schicksal, mit

dem ihr zugegebenermaßen nicht die besten Erfahrungen gemacht habt. Aber wie gesagt, darüber

hinaus sind mir die Hände gebunden.«
    »Wird dein ES diese Teilmenge nicht vermissen?«
    »Falls dem so wäre und es darauf ankäme, werde ich mit den Konsequenzen leben müssen.«
    »Respekt. Relativ sauber aus der Affäre gezogen«, versetzte Duleymon ironisch. »Aber danke!

Wir werden dich in guter Erinnerung behalten, Zukünftiger.«
    »Ich bin längst vergangen«, gab Tifflor zurück. »Den alten Tifflor gibt es schon lange nicht

mehr.«
    »Schon wieder eine Art Triumph.«
    Er lachte humorlos. »Ich sehe darin keinen Grund zum Jubeln.«
    »Das kommt vielleicht noch. - Ich wünsche dir viel Glück«, sagte Duleymon, die Hand zum

Abschied erhoben. »Und von Herzen, dass du mit deiner Jahrmillionenlast zurechtkommen

mögest.«
    *
    Julian Tifflor machte sich an das Aufräumen. Er leitete die angekündigten
    Arbeiten in die Wege. Dann erledigte er die noch übrigen Pflichtübungen.
    Mit dem Potenzial, das ihm die Perianth-Traube verlieh, erneuerte er die temporale Protuberanz

zum von ESTARTU hinterlassenen Mond und zum Zeitumformer in Lotho Keraetes Silberkugel.
    Tifflor wies die Temporalhülle der Ährenspindel an, die Strahlung zu emittieren, die jener des

Schwarzen Lochs Anansar entsprach.
    Er stellte die mentale Frage nach Prryns. Er, wer sonst, wies die Barbakane des ersten

Zeitkorns an, was sie beim Kontakt mit MIKRU-JON, 300.000 Standardjahre weit in der Zukunft,

offenbaren sollten und was nicht. Damit sich die Prophezeiung erfüllte; genauso, wie sie sich

erfüllt hatte.
    Zuletzt programmierte er die Nullfeldblasen des PARALOX-ARSENALS in seinem Sinn. Dann vergrub

Tiff die Traube der zwanzig Perianth-Schlüssel. Unterhalb des Nano-Gestrüpps, nahe der Plantage,

inmitten des Kreises aus Menhiren versenkte er sie so, dass sie erst nach geraumer Zeit wieder in

Duleymons Besitz gelangen würden.
    Die
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