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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox
Autoren: Frank Borsch
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Grund wie ihr: Hass. Expeput hat mir unbeschreibliches Leid zugefügt. Er verdient eine Strafe, aber es gibt keinen legalen Weg, den ich beschreiten könnte. Also bleibt mir nur dieser.«
    »Ein Vatrox, der einen Vatrox tötet ...« Der Okrivar zögerte weiter, aber schließlich gab er sich einen Ruck und nahm die Mappe an sich.
    »Du vertraust mir nicht?«, fragte Vastrear.
    »Worten kann man nicht trauen, heißt es unter uns Okrivar«, sagte Kesstrer.
    »Ihr seid kluge Wesen. Und ich habe noch mehr als Worte für dich.« Vastrear griff in die Tasche seiner Hose. Er zog eine Figur heraus, ein kleiner Fisch. Sie war aus Metall gefertigt.
    »Was ist das?«
    »Eine Spezialität. Ein Diphong-Fisch. Natürlich nur eine Nachbildung. Aber für unsere Zwecke reicht sie aus. Expeput wird sie erkennen.«
    »Ich verstehe nicht, was das ... «
    »Zeig Expeput den Fisch, bevor du ihn tötest. Sag ihm, es handele sich um eine Erheiterung von meiner Seite. Einen Vamu-Kerker.«
    »Davon habe ich nie gehört. Was ist ein Vamu-Kerker?«
    »Nicht weiter von Belang für euch. Aber von existenzieller Wichtigkeit für Expeput. Sag ihm, dass du ihn töten wirst. Sag ihm, dass du den Fisch anschließend in das Sanitärsystem des Hauptquartiers wirfst. Dass der Fisch durch die Klärsysteme entkommen wird und bis an das Ende dieser Welt im Meer schwimmen wird. Genieße die Furcht in Expeputs Augen. Dann tu, was du angekündigt hast ... «
    Kesstrer nahm den Fisch. »Dein Hass ist furchterregend.«
    »Er ist gerechtfertigt.« Er schnipste mit dem Finger. Dainar löschte das Holo. »Ich wünsche euch Glück.«
    »Das Schicksal ist auf unserer Seite«, antwortete Kesstrer. »Du kannst dich auf uns verlassen.«
    Die Verräter gingen.
    Nachdem sie die Werfthalle verlassen hatten, sagte Dainar: »Hass macht blind. Müsste ihnen nicht klar sein, dass du keine Zeugen dulden kannst?«
    »Ja, das müsste es«, antwortete Vastrear.

11.
     
    »Frequenzfolger Vastrear!«
    Der Vatrox sah von der Konsole auf, an der er vorgab, den Stand der Verproviantierung der TURTIIL zu überprüfen. »Was ist?«
    »Sieh nur! Da stimmt etwas nicht!«
    Die Kriegsordonnanz ließ ein Holo entstehen. Es zeigte das Sektorhauptquartier, das keinen Kilometer vom Landeplatz des Schlachtlichts entfernt lag. Aus dem Ostflügel schlugen Flammen. Eine Wolke aus schwerem schwarzem Qualm stieg auf, wurde erst in großer Höhe vom schwachen Wind zerstreut.
    Die Offiziere, die in der Zentrale Dienst taten, flüsterten aufgeregt.
    »Ein Brand?«, fragte Vastrear ruhig, wie es seiner Stellung als Anführer entsprach.
    »Unwahrscheinlich, Frequenzfolger«, antwortete Dainar. »Die Orter haben eine Explosion festgestellt, die sich vor wenigen Sekunden in dem Gebäudetrakt ereignet hat. Frequenzfolger, ich ... ich glaube, das ist ein Angriff!«
    »Keine voreiligen Schlüsse! Wer sollte auf Hibernation-5 das Sektorhauptquartier angreifen? Es muss sich bei dieser Explosion um einen Unfall handeln.«
    Vastrear gab vor, kurz zu überlegen, dann sagte er: »Stell eine Verbindung zum Hauptquartier her und biete unsere Hilfe bei den Rettungs- und Löscharbeiten an.«
    »Ja, Frequenzfol...« Eine zweite Explosion, unmittelbar gefolgt von einer dritten, schnitt der Kriegsordonnanz das Wort ab. Sie waren so heftig, dass Vastrear glaubte, die Zelle der TURTIIL erzittern zu spüren.
    »Das ist kein Unfall!«, rief Dainar. Er rang sichtlich um Fassung. »Die Explosionen sind zu weit entfernt voneinander, als dass sie auf eine einzelne Ursache zurückgehen könnten!«
    Während er sprach, erschütterte eine vierte Explosion das Hauptquartier.
    »Das merke ich! Befiehl dem Bereitschaftsregiment, sich in der Polschleuse zu versammeln. Und wo bleibt eigentlich meine Verbindung zum Hauptquartier?«
    »Sofort!« Dainar gab den Befehl an die Darturka weiter, dann bemühte er sich um die Funkverbindung. Sie kam nicht zustande.
    »Das Hauptquartier antwortet nicht. Ich weiß nicht, was los ist.«
    Vastrear wusste es. Die Explosionen verfolgten einen doppelten Zweck. Sie sollten Verwirrung, ja Panik auslösen - und gleichzeitig hatten sie Kommunikationssysteme des Hauptquartiers lahmgelegt. Wären sie intakt geblieben, hätten die Verräter nur eine geringe Chance gehabt, zu Expeput vorzustoßen.
    »Wir greifen ein!«, entschied Vastrear. »Los!«
    Die Kriegsordonnanz, die so schnell war, dass ihr das Auge nur unter Schwierigkeiten zu folgen vermochte, rannte voraus. Vastrear folgte ihr. Als er in der
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