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250 - Rückkehr nach Euree

250 - Rückkehr nach Euree

Titel: 250 - Rückkehr nach Euree
Autoren: Jo Zybell
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damals, vor allem die Queen und etliche Frauen. Doch Gabriel war unerbittlich gewesen: Wer die drei täglichen Trainingsstunden an den antiken Waffen ohne guten Grund versäumte, bekam eine Disziplinarstrafe aufgebrummt. Die Hartnäckigkeit des Prime hatte sich ausgezahlt: Mit den Waffenkünsten der Lords konnten seine Leute es zwar noch nicht aufnehmen, doch zur Abwehr von Angriffen kleinerer Rudel von Taratzen oder Lupas reichte es schon.
    Die Witterung meinte es gut mit ihnen - strahlend blauer Himmel spannte sich über Südostengland und die Temperatur stieg bis auf wenige Grad unter Null. Die erste Nacht schliefen sie eng zusammen gekauert in der Ruine einer relativ gut erhaltenen Fabrik. Dort fanden sie sogar Brennmaterial, um Feuer zu machen und den Fisch zu garen, den sie unterwegs gefangen hatten.
    Die Stimmung stieg; und am zweiten Tag setzten sie den Marsch auf der zugefrorenen Themse in der Zuversicht fort, schon übermorgen die ersten Ruinen Londons erreichen zu können.
    Gegen Nachmittag des dritten Tages setzte wieder Schneefall ein, und mit dem Schneefall kamen die Wisaaun. Ein Eber so groß wie ein Wakuda führte die Herde an. Die Tiere waren derart hungrig, dass sie sofort angriffen - den Männern und Frauen um Sir Leonard blieb nicht einmal Zeit, sich zu einer halbwegs vernünftigen Verteidigungsstellung zu formieren. Der tonnenschwere Eber raste einfach durch die Marschkolonne hindurch, und als er auf der anderen Seite der Themse durch den Schnee der Uferböschung pflügte, hing einer der Männer durchbohrt in seinen säbelartigen Hauern. Der Eber schüttelte den Schwerverletzten ab und begann ihn zu zerreißen und zu fressen.
    »Speerwerfer und Bogenschützen!«, schrie Sir Leonard erregt, während er einen Pfeil auf die Sehne spannte. »Tötet das Biest!« Ein Pfeilhagel ging auf das Monsterschwein nieder und zwei oder drei Pfeile trafen es auch am Rücken, sodass es von seiner Beute abließ und grunzend zu den Menschen auf dem verschneiten Fluss äugte. Es versuchte die Pfeile abzuschütteln.
    »Achtung!« Diesmal brüllten Loomer und Dubliner. »Sie kommen von allen Seiten!« Und so war es: Wisaaun jeder Größe pflügten in drei Schneewolken gehüllt heran - eine Gruppe von der andern Flussböschung, zwei aus beiden Richtungen des vereisten Themselaufes. Leonard ließ seine Leute sich zu einem Kreis formieren. Rücken an Rücken standen sie, schossen Pfeile auf die herantobenden Jungeber und Bachen ab, schleuderten Speere nach ihnen, und als die ersten Tiere die Verteidigungsformation durchbrachen, stießen sie mit Lanzen nach ihnen. Auch der Mammuteber, durch die Pfeile in seinem Rücken erst recht gereizt, griff wieder an, raste in die Menschengruppe und trug den nächsten Mann auf den Hauern davon.
    Fünf verletzte oder tote Frauen und Männer insgesamt schleppten die Wisaaun in den Schnee der Uferböschung hinauf. Dort quiekten und grunzten mindestens zwei Dutzend Frischlinge und Jungwisaaun. Die stürzten sich auf die bedauernswerten Menschen, und bald hörten die auf dem Fluss Zurückgebliebenen um den Prime es schmatzen und splittern. Lähmendes Entsetzen befiel die zwölf Männer und Frauen.
    »Weg hier«, zischte Sir Leonard. »Wir können ihnen nicht mehr helfen, wir müssen weiter marschieren, solange die Bestien beschäftigt sind.« Er hob die Schneeschuhe an, stapfte durch die weiße Wüste und winkte die anderen hinter sich her. »Nicht weit von hier gibt es eine Ruine. Wenn wir es bis dorthin schaffen, können wir uns ihres nächsten Ansturms vielleicht erwehren.«
    Doch seine Rechnung ging nicht auf: Der Mammuteber und die anderen ausgewachsenen Wisaaun ließen ihre fressenden Jungen zurück und nahmen die Verfolgung auf. In einer Schneewolke pflügten über die gesamte Breite des Stromes mehr als zwanzig hungrige Wildschweine heran. »Zielt auf sie!«, brüllte Leonard. »Kämpft um euer Leben!«
    Kaum ein Drittel der wilden Mammutschweine blieb von Speeren und Pfeilen getroffen im blutigen Schnee liegen, die anderen tobten grunzend durch die Verteidigungsstellung der Menschen. Diesmal schleppten sie vier Männer und Frauen als Beute davon.
    Doch statt sie zu fressen, ließen sie die Toten und Verletzten zweihundert Meter entfernt in den Schnee fallen, machten kehrt und griffen erneut an.
    »Sie kommen zurück!«, schrie Valery Heath. Sie spannte einen ihrer drei letzten Pfeile in die Bogensehne.
    »Verfluchtes Mordgeziefer!« James Dubliner packte sein Schwert mit beiden
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