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2499 - Das Opfer

2499 - Das Opfer

Titel: 2499 - Das Opfer
Autoren: Uwe Anton
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KOLTOROC!
    Eine kleine dunkle, körnige Wolke klatschte auf die Superintelligenz.
    *
     
    Die Eier der Tarnii KOLTOROC!, begriff Rhodan sofort. Die Michael in dem Staatenschiff des Insektenvolks erbeutet hat!
    Er schloss die Finger um die Röhrchen in seiner Tasche.
    Mondra handelte, ohne Atem zu holen. Schon warf sie eine zweite Ladung der Eier, diesmal auf ihn, Rhodan er sah, dass die klebrigen Kleinstobjekte trotz der Schmutz abweisenden Eigenschaften auf seinem SERUN haften blieben, und spürte einige sogar auf seinem unbedeckten Gesicht und drückte dann eine dritte auf das eigene Gesicht.
    Mondra will die Eier als quasi lebendige Schutzschilde einsetzen!, wurde ihm klar. Sie hofft, dass KOLTOROC seine Brut nicht angreifen wird! Ein verzweifeltes Störmanöver ...!
    Alles geschah gleichzeitig. Und Mondra war schnell, sogar schneller als Rhodan. Er hatte noch nicht einmal die Hand aus der SERUN-Tasche gezogen, als sie schon mit der einen Hand die Eier verrieb und mit der anderen bereits mit den tausendmal eingeübten Reaktionen einer ausgebildeten TLD-Agentin ihre Waffe zog.
    Sie stand plötzlich breitbeinig da, hielt den Kombistrahler mit beiden Händen, richtete ihn auf KOLTOROC, alles scheinbar mit einer einzigen, geschmeidigen, fließenden Bewegung ...
    ... als der Lauf der Waffe von einer unsichtbaren Kraft nach oben gezwungen wurde.
    Der Ruck zerrte Mondra ein paar Zentimeter in die Höhe, so heftig, dass Rhodan befürchtete, er hätte ihr die Schultergelenke ausgekugelt. Trotzdem wollte sie den Strahler nicht loslassen, hielt ihn krampfhaft mit beiden Händen fest, strampelte mit den Beinen in der Luft.
    Dann zwang etwas ihre Finger auseinander, und sie stürzte zu Boden, während die Waffe scheinbar schwerelos in die Höhe stieg.
    Traktorstrahlen?, fragte sich Rhodan.
    Hatte KOLTOROC Projektoren versteckt, die bei einer Bedrohung automatisch reagierten oder die er mit der Kraft seines Geistes steuerte? Oder verfügte er tatsächlich auch über telekinetische Kräfte?
    Er ist eine Superintelligenz, dachte der Terraner.
    Abgrundtiefe Enttäuschung stieg in ihm empor. Alles umsonst. Es war ein verzweifelter Versuch, und er ist gescheitert! Ich hätte es wissen müssen! Auf so billige Art und Weise können wir KOLTOROC nicht überwinden!
    Mondras Aktion war einen Versuch wert gewesen, aber sie war nicht gelungen, und sie hatte ihm realistisch betrachtet nicht einmal eine Sekunde Aufschub gebracht.
    *
     
    Der Chaopressor sah ihn an. Der Blick der menschlichen Augen wirkte ... seltsam desinteressiert. Nicht vorwurfsvoll oder gar erbost, vielleicht ein wenig erheitert, als amüsiere der klägliche Versuch ihn nur, als könne er nur darüber lachen. Ansonsten würdigte er die Aktion keiner Aufmerksamkeit. Die unzähligen Insekten der anderen Körperhälfte hingegen ... sie krabbelten aufgebrachter als zuvor durcheinander, schienen außer sich vor Wut zu sein ...
    »Wo waren wir stehen geblieben?«, fuhr der Chaopressor unbeeindruckt fort. »Bei Kindern, nicht wahr? Bei Millionen, wenn nicht sogar Milliarden von Kindern auf der Erde und im Sonnensystem. Das sind nur nackte Zahlen, Rhodan, aber denk doch mal an das Kind deines Adjutanten ... eines deiner Adjutanten in der Solaren Residenz, besser gesagt. Wie alt ist es? Vier, fünf Jahre? Ein süßes Mädchen, nicht wahr? Wie bedauerlich, wenn es jetzt sterben würde ... überdies noch einen völlig sinnlosen Tod, den du vermeiden könntest, einfach, indem du mir diese Aura überlässt. Aber das musst du selbst wissen ... «
    Rhodan fragte sich, welche Optionen ihm jetzt noch blieben. Er befürchtete, dass es nicht mehr sonderlich viele waren.
    KOLTOROC drehte sich zu Mondra um. »Da wir gerade von Kindern sprechen, meine Liebe ich könnte dir deinen Sohn Delorian zurückgeben. Du müsstest nur bei deinem Perry ein gutes Wort für mich einlegen.«
    Rhodan spürte, wie er sich innerlich völlig verkrampfte. KOLTOROC treibt es auf die Spitze, dachte er. Ich muss jetzt eine Entscheidung fällen! Es bleibt mir nichts anderes übrig ... Bang wartete er ab, wie Mondra auf die Provokation reagieren würde.
    »Delorian ist tot«, sagte sie. »In ES aufgegangen. Nicht einmal du könntest ihn mir zurückgeben.«
    »Denk doch einfach an eure neu gewonnene und leider schon verstorbene Freundin Inkadye. Sie hat Millionen von Jahre in einer Scheinwelt verbracht. Solch eine Welt könnte ich euch auch schaffen. Ihr wäret mit Delorian vereint und würdet glücklich und zufrieden
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